Herzlich Willkommen zu dem dritten und letzten Teil unserer Artikelserie, mit Hilfe welcher wir den breiten Krypto-Markt analysieren.
Im ersten Artikel ging es um den Bitcoin Kurs und in welcher Phase er sich in seinem übergeordneten Trend befindet. Das Ziel der Bitcoin Prognose war also eine Idee davon zu erhaschen, was wir im kommenden Jahr 2022 von Bitcoin (BTC) erwarten dürfen.
Aufgrund der allgemeinen Korrelation am Krypto-Markt haben wir den Ethereum Kurs analysiert, um eventuell weitere Hinweise dafür zu gewinnen, welche der in der Bitcoin Kurs Analyse aufgestellten Szenarien das wahrscheinlichere ist. Dabei haben wir in dieser Ethereum Prognose eine deutlichere Tendenz erkennen können, als bei Bitcoin der Fall war.
Während beim Bitcoin Kurs noch offen stand, in welche Richtung sich der Trend fortbewegen könnte, gab eine bearische Divergenz beim Ethereum Kurs ein Hinweis darauf, dass die Altcoin aktuell eher die Tendenz zu einer Korrektur besitzt.
Solltest du weder die ein oder andere Analyse noch nicht gelesen haben, dann würde ich dir empfehlen, dass an dieser Stelle nachzuholen, bevor du mit dem Lesen dieses Artikels fortfährst. Denn was dich hier erwartet, ist die Analyse der Bitcoin Dominanz, um zu prüfen, ob sich die Abwärtstendenz, die sich bei Ethereum (ETH) zeigt, auch hier eventuell bestätigt oder aber widerlegt werden kann.
Bitcoin Kurs Prognose: Zwei Szenarien, die jeder für das Jahr 2022 kennen sollte | Ethereum Prognose: Wird 2022 zu Recht als bullisches Jahr erwartet? |
 |  |
Die Bitcoin Dominanz in der Analyse
Der folgende Chart zeigt die Bitcoin Dominanz. Die Bitcoin Dominanz ist der Prozentsatz, den die Marktkapitalisierung von BTC von dem gesamten Kryptomarkt ausmacht.
Wie du auf dem Chart erkennen kannst, scheint laut der Elliott Wave Theorie und meiner Wellenzählung ein vollständiger Marktzyklus mit Motives Waves (1, 2, 3, 4, 5) und Corrective Waves (A, B, C) abgeschlossen zu haben.
Seitdem bildet sich eine Konsolidierung aus, die stark an ein konvergierendes Dreieck erinnert. Solche bilden sich laut der Elliott Wave Theorie allerdings vorzugsweise in den Wellen 4 und B aus. Entsprechend sieht dieses Chartmuster in dieser Hinsicht etwas fehlplatziert aus.
Die Elliott Wave Theorie bringt mich persönlich an dieser Stelle nicht weiter. Ein anderer Ansatz muss an dieser Stelle her.
Liegt hier eine Bodenformation vor?
Wenn ich das konvergierende bzw. symmetrische Dreieck als Chartformation für sich betrachte, schenkt mir das allerdings auch keine Klarheit. Denn solche können sich mit nahezu der gleichen Wahrscheinlichkeit entweder nach oben oder unten auflösen.
Alternativ haben wir diese Konsolidierung bereits als Anfang einer möglichen Dreifachboden-Formation am 9. Dezember in unserem Telegram-Channel geteilt.
Dafür spricht die potentielle Ausbildung eines dritten Tiefpunkts, der sich ziemlich genau auf der gleichen Höhe wie die vorigen beiden befinden würde. Hinzukommt die eindeutig bullische Divergenz auf dem Wochen-Chart, die sowohl vom MACD als auch RSI Indikator angezeigt wird.
Als bestätigt gilt dieses Chartmuster aber erst, wenn die Bitcoin Dominanz das vorige Hoch bei 47,5% übersteigt. Das wäre mir persönlich aber schon zu spät. Denn das wäre bereits eine 7%ige Verschiebung der Bitcoin Dominanz nach oben. Dies entspricht einer signifikanten Marktbewegung.
Die bearische Divergenz auf dem Wochen-Chart alleine ist aber bereits ein so eindeutiger Hinweis, den ich in Kombination des eindeutigen Unterstützungsniveau von 40% nicht bereit bin zu ignorieren.
Doch tauchen wir noch etwas näher in dieses Konsolidierungsmuster ein. Denn zum Glück kennen wir eine Analysemethode, die sich auf Seitwärtsbewegungen spezialisiert hat.
Analyse der Struktur mit Hilfe der Wyckoff-Methode
Zoomen wir auf den 12 Stunden Chart heran und schlüsseln die einzelnen Bewegung auf, zeigt sich das typische Verhalten von Kursbewegungen in einer Handelsspanne.
Mit der Verkaufsklimax (SC) und dem Sekundären Test (ST) in Phase A, wurde eine Seitwärtsbewegung eingeleitet, die mittlerweile seit ca. 7 Monaten andauert.
Der höher gelegene ST in Phase A, gepaart mit dem UA und der bearischen Divergenz auf dem Wochen-Chart sind alles Hinweise dafür, dass es sich im Falle eines normalen Vermögenswert um eine potentielle Akkumulationsphase handeln würde.
Hier handelt es sich natürlich nicht um einen direkten Vermögenswert, sondern um die Bitcoin Dominanz. Dennoch greifen die Mittel der technischen Chartanalyse hier genauso effizient, wie bei jedem anderen Chart. Denn die Kursbewegungen bei der Bitcoin Dominanz sind wie bei jedem anderen Chart von dem Verhalten der Marktakteure abhängig und die technische Analyse ist in erster Linie das Studium der Verhaltensmuster von Marktakteuren.
Entsprechend ist hier zu erwarten, dass die Bitcoin Dominanz erneut die obere Range der Handelsspanne zwischen 47% und 49% antesten wird.
Mit dem Hintergrund der eben aufgezählten bullischen Faktoren und der potentiellen Ausbildung einer Dreifachboden-Formation wäre es auch alles andere als abwegig, wenn dieses Widerstandsniveau sogar durchbrochen wird. Doch wollen wir an dieser Stelle den Kursbewegungen nicht zu weit vorauslaufen, denn das ist grundsätzlich keine allzu gute Idee.
Doch was bedeutet es für den Markt, wenn die Bitcoin Dominanz von aktuell 40,5% auf 47% oder mehr ansteigt?
Die Bedeutung der Bitcoin Dominanz für den Bitcoin Kurs
Ich muss voraus schicken, dass ich am Anfang etwas enttäuscht war, als ich in der Zeitspanne von dem Jahr 2021 die Bitcoin Dominanz und ihren Verlauf mit dem vom Bitcoin Kurs verglichen habe. Es schien keine eindeutige Korrelation erkennbar zu sein.
Erst als ich damit angefangen habe, die Bitcoin Dominanz und ihre Wendepunkte mit dem Bitcoin Kursverlauf zu vergleichen, fiel mir etwas auf. Die Wendepunkte bei der Bitcoin Dominanz scheinen denen vom Bitcoin Kurs voraus zu gehen.
Was wäre also, wenn die Bitcoin Dominanz viel sensibler auf einen Wechsel im Momentum reagiert als der Bitcoin Kurs selbst?
Als ich den RSI Indikator hinzuzog, um diesen Verdacht zu überprüfen, war ich vom Ergebnis verblüfft.
Das Ergebnis des obigen Charts legt nahe, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen einem Wechsel in der Richtung der Bitcoin Dominanz und dem Momentum am Markt zu geben scheint.
Nach kurzem Überlegen machte das auch Sinn. Wenn die Bitcoin Dominanz fällt, verlagert sich mehr Kapital in die risikoreicheren Altcoins. Die Gier der Marktteilnehmer nach den lukrativeren Altcoin-Renditen und das Umschichten von diesen in Bitcoin (BTC) und wieder zurück in die Altcoins kreiert eine Schleife, die schnell einen überhitzten Markt konstruiert. Während dieser Zeit nimmt die Bitcoin Dominanz ab.
Wenn sich dieser überhitzte Markt letzten Endes korrigiert und sich Furcht unter den Marktteilnehmern breit macht, stoßen sie die risikoreicheren Altcoins wieder ab und flüchten sich in Bitcoin (BTC). Die Bitcoin Dominanz wächst und der Markt stabilisiert sich.
Fazit für unsere Marktprognose
Ich erwarte also mit großer Sicherheit, dass die Bitcoin Dominanz kurzfristig signifikant ansteigen wird. Was konkret bedeutet das also für den Bitcoin Kurs und Altcoin Markt?
Für den Bitcoin Kurs bedeutet dies eine erneute Stabilisierung. Dieser Stabilisierung folgt in der Regel eine weitere Aufwärtsbewegung. Gleichzeitig reagiert der Bitcoin Kurs aber verzögert auf den Richtungswechsel bei der Bitcoin Dominanz. Entsprechend ist nicht auszuschließen, dass der Preis von BTC weiteres kurzfristiges Abwärtspotential besitzt.
Diese Erkenntnisse passen eigentlich perfekt zu dem 1. und von mir persönlich favorisierten Szenario. Diesem zur Folge befindet sich der Bitcoin Kurs in Welle 4 seines Aufwärtstrend. Was wir also bislang erlebt haben, ist die A, B Bewegung, der kurzfristig mit einem weiteren Kurseinbruch Unterwelle C folgen wird.
Wie stark diese Korrektur durch die Unterwelle c ausfallen wird, bleibt abzuwarten. Drei mögliche Preisziele als Wendepunkte habe ich bereits eingezeichnet.
Doch wie passt das zu der doch eher eindeutig bearischen Ethereum Prognose?
Wie der folgende Chart zeigt, weist der Ethereum Kurs als Vertreter des allgemeinen Altcoin-Marktes eher eine negative Korrelation zur Bitcoin Dominanz auf.
Die von uns identifiziere Wende in der Bitcoin Dominanz bedeutet also für den Ethereum Kurs weiteres Abwärtspotential. Von diesem sollten sich Marktteilnehmer durch kurzfristige Preisanstiege nicht ablenken lassen.
Ich hoffe, dass es mir durch diese Serie an Analysen gelungen ist, meine Leser für die kurzfristige potentielle Gefahr am Markt zu sensibilisieren. Denn meiner Meinung nach wird über diese durchaus realistische Kehrseite zu wenig gesprochen. Die Mehrheit erwartet, dass das Schlimmste bereits überstanden ist. Doch seit wann hat die Mehrheit Recht?
Ich glaube nach wie vor, dass wir in 2022 ein neues Allzeithoch mit der Welle 5 ausformen werden. Doch der Weg dort hin wird in den nächsten Wochen und eventuell Monaten meiner Meinung nach steiniger, als der ein oder andere erwarten wird.
Lies auch: IOTA, Shimmer & Assembly: So sieht die Zukunft von IOTA aus
Lasse dir unsere Analysen & Prognosen und Krypto News direkt auf dein Smartphone schicken. Tritt jetzt unserem Channel auf Telegram bei.
