SushiSwap (SUSHI) fing als simpler Klon von UniSwap (UNI) an. Mittlerweile werden beide Token zu Höchstpreisen gehandelt. Ein Bericht von Delphi Digital zeigt zudem, dass die Schwerpunkte der beiden Liquiditätsprotokolle immer weiter auseinandergehen.
UniSwap und SushiSwap haben sich als zwei der besten dezentralen Börsen (DEXs) herauskristallisiert, die den aktuellen DeFi-Bullrun mitunter weit vorne anführen. Trotz eines kontroversen Starts für SushiSwap, haben die letzten Monate gezeigt, wie es den Vorreiter UniSwap in Bezug auf die Aktivität auf der Plattform und den Gesamtwert an hinterlegtem Vermögen aufgeholt hat. Doch nicht nur das. Das Resultat daraus ist ein starker SUSHI Kurs, der gegenüber dem UNI Kurs immer mehr aufholt.
Ein aktueller Bericht von Delphi Digital hat sich die beiden Projekte genauer angesehen und die grundlegenden Unterschiede in der Art und Weise aufgeschlüsselt, wie sich beide seit dem Vampir-Angriff von SushiSwap auf UniSwap in ihrer Entwicklung auseinander gelebt haben.
SushiSwap passt besser zum Ethos von DeFi
Zu aller erst fällt ein signifikanter Unterschied in der Verteilung der jeweiligen nativen Token an. 65% des ursprünglichen UNI-Angebots wurde durch Liquiditäts-Mining an die Community und die Schatzkammer der dortigen Governance verteilt. Im Gegensatz dazu wurden bei SushiSwap 80% aller SUSHI-Token entsprechend verteilt.
In dieser Hinsicht hat sich die SushiSwap-Plattform als ein mehr Community-kontrolliertes Projekt herausgestellt, das sich selbst finanziert. 9% aller ausgegebenen SUSHI Token fließen dabei automatisch in die hauseigene Schatzkammer, um entsprechende Finanzierungsmittel zu kreieren. UniSwap hat hingegen Unterstützung von Venture Capitals (VCs) erhalten, wobei insgesamt 12 Millionen US-Dollar aus verschiedenen Quellen eingenommen wurden, um die zukünftige Entwicklung des Protokolls zu finanzieren.
Lies auch: Synthetix 12.000.000$-Verkauf von SNX an Top-VCs befeuert hitzige DeFi-Debatte
Weitere Unterschiede in der Entwicklung haben sich in zwei verschiedenen Plattformen manifestiert, die ihren Benutzern eine unterschiedliche Erfahrung bieten. Während sich SushiSwap dabei sehr transparent hinsichtlich zu erwartender Updates zeigt, ist bei UniSwap das komplette Gegenteil der Fall. So wird zwar die Veröffentlichung von UniSwap V3 mit großer Aufregung erwartet, aber nur eine Handvoll von Insidern wissen wahrscheinlich genau, was die neue Version mit sich bringen wird.
Während Benutzer und Token-Inhaber den Hauptentwicklern vertrauen, die bisher eine unglaubliche Schnittstelle geschaffen haben, bevorzugen viele im Kryptowährungsraum ein Projekt mit mehr Transparenz und Community-Beteiligung. SushiSwap hält sich in dieser Hinsicht mehr an das Community-Ethos der Kryptowährung. Das dortige Kernteam von Entwicklern ist sehr transparenter darüber, was als nächstes kommt und welche Richtung das Projekt in der Zukunft einschlagen wird.
SushiSwap hat auch ein effektives Governance-System eingerichtet, das es den Community-Mitgliedern ermöglicht, bei wichtigen Entscheidungen ein Mitspracherecht zu haben. Das Governance-System für Uniswap ist weniger förderlich für die Beteiligung der Community, was das Ergebnis der überstürzten Freigabe des UNI-Tokens sein könnte.
Lesetipp: DeFi Governance & die neue Art des Lobbyismus: Protokoll-Politiker auf dem Vormarsch
Divergenz im Wertangebot und der Einbindung der Community
Delphi Digital betont in dem Bericht, dass sich das UniSwap-Team in den letzten Monaten auf den Aufbau von v3 konzentriert hat. Der First-Mover-Vorteil kommt der Plattform zudem zu Gute. Das Protokoll verzeichnete eine Fülle an neuen Integrationen verschiedener Projekte. UniSwap ist nach wie vor die Anlaufstelle Nummer 1 für aufkeimende Kryptowährungen.
SushiSwap ist hingegen damit beschäftigt, Partnerschaften mit anderen aufkeimenden DeFi-Protokollen herzustellen. Dazu gehören bereits große Namen aus dem yEarn-Ökosystem, wie yEarn, Cream, Pickle, Cover und Alpha. Diese Taktik soll dazu beitragen, die Nutzung des Liquiditätsangebots von SushiSwap zu erhöhen und die Plattform widerstandsfähiger gegen kommende Herausforderungen zu machen.
In jüngster Zeit hat SushiSwap also damit begonnen, Liquidität für etabliertere Vermögenswerte aus der DeFi-Szene zu fördern. Es möchte sich als Plattform etablieren, auf der Nutzer Zugang zu Projekten mit langfristiger Rentabilität erhalten. Im Gegensatz dazu ist UniSwap eine Möglichkeit für neue Projekte, einen Vorsprung an Liquidität und Community-Präsenz zu bekommen.
SUSHI-Halter partizipieren direkt am Cash-Flow des Protokolls
Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Plattformen bezieht sich auf die Cashflow-Generierung.
Im März 2021 wird die UNI-Community die Möglichkeit haben, 0,05% aller Gebühren auf der Plattform in die UniSwap-Schatzkammer umzuleiten. UNI-Token-Inhaber wären dann in der Lage, darüber abzustimmen, was mit diesen Mitteln in der Zukunft geschehen soll.
SushiSwap ist UniSwap hier voraus. Die 0,05% Gebühr wird verwendet, um SUSHI direkt zu kaufen und es an Staker zu verteilen, sodass Token-Halter direkt und ohne Umwege am Cash-Flow des Protokolls partizipieren.
Wenn du dir einen detailliertere Analyse zwischen beiden Protokollen wünschst, dann empfehlen wir dir einen Blick in den folgenden unserer Artikel zu werfen: UniSwap vs. SushiSwap im Titelkampf um die führende dezentrale Börse