Hast Du es bereits gehört? Optimism arbeitet an etwas, was die Skalierungslösung von Ethereum im sich verhärtenden Wettkampf der verschiedenen Layer-2-Chains nach vorne katapultieren könnte. Vielleicht sogar vor Arbitrum.

Erfahre in diesem Artikel, was sich hinter dem Konzept der Superchain verbirgt, welche Rolle Base dabei spielt und warum der Krieg der Layer-2-Chains zum Greifen nahe ist.

INHALT
  • Warum ein Krieg der Layer-2-Chains unvermeidlich scheint
  • Wie Base und Optimism die Eckpfeiler der Superchain bilden werden
  • Die aktuellen Marktanteile der führenden Protokolle im Layer-2-Bereich
  • Warum Arbitrum kein Fan der Superchain ist

Der Krieg der Layer-2-Chains steht kurz bevor

Der Wald aus potentiellen Layer-2-Chains verdichtet sich zunehmend. Während sich 2020 noch alles um alternative EVM-Chains gedreht hat, sind es heute die EVM-kompatiblen Skalierungslösungen in Form von Layer-2s, welche in dem Fokus vieler Anleger stehen.

Wer hier aber denkt, dass alles im Sinne der Interoperabilität freundschaftlich ablaufen wird, der vergisst etwas sehr entscheidendes. Sie alle werden um ein und dieselbe knappe Ressource im Ökosystem der Kryptowährungen wetteifern müssen und das ist Liquidität. Entsprechend könnte bald ein wahrer Krieg der Layer-2-Chains ausbrechen. Eine Eskalation liegt bereits greifbar in der Luft.

Aktuell sind die beiden Hauptinterpreten in diesem Wettstreit Arbitrum und Optimism. Doch schon bald werden sich weitere Konkurrenten dazu gesellen. Sie alle werden um Liquidität, Nutzer und Entwickler konkurrieren, während sich die Gründer darüber streiten, welche Chain die leistungsstärkste und sicherste ist. Wir haben all das bereits zwischen den Layer-1-Blockchains erlebt.

Bislang hatte hier Arbitrum die Nase gegenüber Optimism klar vorn. Doch letzten Donnerstag mischte sich die Krypto Börse Coinbase in den Wettstreit ein und könnte dieses Kräfteungleichgewicht umkrempeln.

Sie kündigte nämlich ihre Pläne zu Base, einer neuen Layer-2-Chain unter der Verwendung der Codebasis von Optimism an. Mit 110 Millionen potenziellen Nutzern und Vermögenswerten im Gegenwert von 80 Milliarden US-Dollar hat Optimism damit den Fang seines Lebens an der Angel.

Optimism möchte mit Hilfe der Superchain die Karten neu mischen

Arbitrum ist als Layer-2-Chain ein wahres Biest und alles andere als untätig. Der zwei Jahre alte Marktführer überholte letzte Woche sogar kurzzeitig Ethereum, was die täglichen Transaktionen angeht. Das ist alleine daher sehr bemerkenswert, da Arbitrum noch nicht einmal seinen eigenen Token initiiert hat. Optimism hingegen hat bereits seit Längerem den OP Token. Doch trotzdem ist die Layer-2 bislang nur der weit abgeschlagene Zweite.

Doch anstatt mit dem Kopf durch die Wand zu gehen und sich einem ungleichen Wettbewerb zu stellen, fährt Optimism eine andere Taktik. Die Layer-2-Chain setzt auf mehr Zusammenarbeit. Ein Geschäftsmodell, das sie auch als “Superchain” bezeichnet.

Sein Code öffentlich zu halten, entspricht eigentlich auch der Natur von DeFi. Doch ist es eventuell die Aussicht auf das Monopol der führenden Skalierungslösung für Ethereum, die viele Projekte derzeit eher still und heimlich im verschlossenen Keller arbeiten lässt. Es geht um viel.

Um so mutiger ist der Schritt von Optimism mit dem OP Stack anderen Projekten die Möglichkeit zu geben, ihren Code zu nutzen und zu hardforken. Die Idee dahinter ist, die aktuellen Layer-2-Silos zu verlassen, aus dem Keller herauszukommen, ins Sonnenlicht zu treten und Hand in Hand zusammen zu arbeiten.

Der OP Stack könnte damit ein gemeinsamer Standard werden. Zumindest ist das die Idee.

Alle Chains die darauf aufbauen, sollen nicht für sich genommen existieren. Vielmehr ist es das Ziel, sie so eng miteinander zu verflechten, dass die Übergänge fließend sind und sie sich wie eine einzige, große Chain anfühlen: die Superchain.

Wird die Superchain Arbitrum von seinem Thron zu vertreiben?

Arbitrum besitzt laut den Daten von L2BEAT gemessen am TVL mit 53,69 % derzeit mehr als die Hälfte des Rollup-Marktes. Optimism weist 30,68 % auf. Kein anderes Rollup knackt die zweistellige Marke und kommt damit auch nur in die Nähe der beiden Chains.

Marktanteile der einzelnen Layer-2-Chains von Ethereum gemessen am TVL

Steven Goldfeder, Mitbegründer und CEO von Arbitrum, sagte zudem, dass er nicht an die Idee einer “Superchain” glaube. Genauer äußerte er sich zu dem Thema wie folgt:

In Anbetracht der vielen exzellenten Teams in diesem Bereich glaube ich nicht, dass wir an einem Punkt sind, an dem ein Standard entwickelt werden sollte, der alle anderen übertrifft.

Damit wird Arbitrum wohl kaum dem Kollektiv der Superchain beitreten. Vor allem, da es wohl bedeuten würde, dass ein Teil der Arbitrum-Technologie für die von Optimism aufgegeben werden müsste. Angesichts der Stellung von Arbitrum ist gut nachvollziehbar, warum dies nicht in Betracht gezogen wird.

Wie anfangs aber erwähnt, hat Optimism mit Coinbase ein außerordentlich starken Flügelmann gewonnen. Base und Optimism werden die Eckpfeiler der Superchain darstellen und zusammengenommen könnten sie ein wahres Schwergewicht in diesem sich verdichtenden Wettbewerb werden.

Für Optimism ist das zudem der einzig noch logische Schritt. Insbesondere, da sich mit den EVM-kompatiblen zk-Rollups bereits neue, wahre Muskelprotze anbahnen, um ebenfalls in den Krieg der Layer-2-Chains mit einzusteigen.

Wer am Ende die Nase vorn haben wird?

Das bleibt definitiv noch abzuwarten. Sicher ist nur, dass Arbitrum es zukünftig deutlich schwerer haben wird, auch weiterhin die Nummer 1 zu bleiben. Wahrscheinlich ist das dem Team auch durchaus bewusst und womöglich der Grund dafür, warum der ARBI-Airdrop als Geheimwaffe in der Hinterhand behalten wird.


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