In der Finanzwelt gibt es einen Spruch, der besagt, “climbing a wall of worry”. Das bedeutet soviel wie, dass Märkte oft Hindernisse überwinden können, die zu überwinden, man ihnen nicht zugetraut hätte. Der Bitcoin Kurs ist dieses Jahr ein perfektes Beispiel für den Wahrheitsgehalt dieser Aussage.
Welche Sorgen soll der Bitcoin Kurs besitzen?
Wie wäre es mit rund 390.000 BTC im Gegenwert von 13,5 Milliarden US-Dollar? Das ist nämlich die Menge an Bitcoins, die sich aktuell in Händen befindet, die nur ein Ziel haben, und zwar sie zu verkaufen.
Könnte das dem Bullenmarkt ein vorzeitiges Ende bereiten?
In diesem spannenden Artikel schlüsseln wir auf, von welcher Seite Verkaufsdruck für den Bitcoin Kurs droht und wie groß die Gefahr tatsächlich ist.
Den Bitcoin Kurs erwartet ein Verkaufsdruck in Höhe von 13,5 Milliarden US-Dollar
Trotz der potenziellen Freisetzung von rund 390.000 Bitcoins (BTC) im Wert von 13,5 Milliarden US-Dollar durch Regierungsverkäufe oder die Abwicklung von Insolvenzen konnte der Bitcoin Kurs bis Ende Oktober einen Anstieg von beeindruckenden 108,7% im laufenden Jahr verbuchen.
Beachtenswert ist, dass die Hälfte dieser bevorstehenden Freisetzung aus möglichen BTC-Verkäufen resultiert, die sich aus Vermögensverlusten in verschiedenen rechtlichen Fällen ergeben. Dazu gehören der Fall Silk Road und der Hack von Bitfinex im Jahr 2016. Die andere Hälfte entfällt auf die Abwicklung von Insolvenzen, wobei die berüchtigte Insolvenz der geschichtsträchtigen Krypto Börse Mt. Gox aus dem Jahr 2014 den größten Beitrag leistet.
Die genaue Zeit, zu der diese BTC auf den Markt gelangen werden, ist Gegenstand vieler Spekulationen. Viele glauben, dass sich dies negativ auf den Bitcoin Kurs auswirken könnte.
Weitere BTC-Verkäufe drohen sich bereits an
Wie wir auf Bitcoin-Bude berichtet haben, wurden hinsichtlich der BTC-Bestände der US-Regierung, die von dem Verantwortlichen des damaligen Silk Road-Hack konfisziert wurden, bereits zwei Verkäufe abgeschlossen. Laut den veröffentlichten Plänen der US-Regierung sollen aber noch zwei weitere Tranchen folgen.
Während unklar ist, wann die anderen BTC der US-Regierung auf den Markt treffen, ist es erwähnenswert, dass viele Verkäufe in der Vergangenheit vom US Marshals Service durchgeführt wurden und lange im Voraus angekündigt wurden. Was den Zeitplan für die Verkäufe der mit der Mt. Gox-Insolvenz verbundenen BTC betrifft, so gab es anhaltende Verzögerungen. Bis Ende 2023 ist allerdings geplant, mit den Verkäufen fortzufahren, wobei die endgültige Frist bis zum 31. Oktober 2024 läuft.
Andere Insolvenzen, die mit BTC-Verkäufen in Verbindung stehen, befinden sich derzeit im Gerichtsverfahren. BlockFi hat kürzlich Abhebungen für Wallet-Kunden ermöglicht, mit geplanten Rückzahlungen von BIA im kommenden Jahr. FTX hat eine Partnerschaft mit Galaxy Asset Management zur Liquidation geschlossen, während Genesis sich auf dem Weg zur Liquidation befindet, aber noch im rechtlichen Prozess verwickelt ist. Celsius hingegen hat bereits im Juli begonnen, seine Altcoins in Bargeld oder BTC und ETH umzuwandeln, aber wir warten immer noch auf eine endgültige Klärung des Falles.
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Doch was bedeutet dies für den Bitcoin Kurs? Wie signifikant ist ein Überhang von 13,5 Milliarden US-Dollar als potentieller Verkaufsdruck?
Wie stark ist der Einfluss auf den Bitcoin Kurs wirklich?
Die Auswirkungen hängen vom Zeitpunkt und der Art der Verkäufe ab. Wenn die betroffenen BTC für einen unmittelbaren Liquiditätsbedarf möglichst schnell auf den Markt geworfen werden, hätte dies definitiv einen signifikanten Effekt auf den Bitcoin Kurs.
Weniger signifikant wäre der Einfluss der BTC-Verkäufe bei einem überlegten Ansatz, der die Liquidationen über einen längeren Zeitraum vorsieht. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass solche Ereignisse beim Anlegern oftmals große Sorgen auslösen, aber nicht zwangsläufig zu einer direkten Störung des Marktes führen. Preiskorrekturen treten in der Regel als Reaktion auf die Ankündigung eines potenziellen Verkaufs oder bei Benachrichtigungen über Bewegungen der Bestände auf der Blockchain auf, anstatt allein aufgrund des Verkaufs.
Zusammenfassend kann also festgehalten werden, dass diese bevorstehenden Verkäufe einer Fortsetzung der Marktrallye nicht im Weg stehen müssen. Der Bitcoin Kurs hat in diesem Jahr bereits gezeigt, dass er schwierigen Gegebenheiten trotzen kann und sich davon nicht aufhalten lässt.
