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Was ist Chainlink und wie funktioniert der Oracle-Dienst?

Von Alexander Naumann-Oktober 18, 2022

Blockchains plagen eine Reihe von Problemen. Gut, dass mehr und mehr Second-Layer-Lösungen entstehen, um diese zu beheben. Unter diesen Lösungsansätzen befindet sich auch Chainlink. Da Blockchains in sich geschlossene Systeme darstellen, kommen sie nur schwer an Daten von außen. Sie sind auf sogenannte „Oracles“ angewiesen. Chainlink soll diese Informationen verlässlich und schnell bereitstellen und zudem Brücken zu anderen Blockchains aufbauen.

Was ist Chainlink (LINK)?

Bei Chainlink handelt es sich um ein Ökosystem und ein Protokoll auf der Grundlage von Ethereum sowie einen dezentralen Oracle-Dienst. Die Funktion von „Oracles“ ist es, Informationen von der realen Welt an die Blockchains zu senden. Weiterhin haben sie die Aufgabe, verlässliche Quellen auszuwählen und somit zu garantieren, dass die Informationen auch korrekt sind.

Blockchains wie Ethereum bieten mit ihren Smart Contracts ein enormes Innovationspotenzial. Bereiche wie Verwaltung, Finanzen, Versicherungen, Immobilien, Logistik, Gaming und Unterhaltung lassen sich damit theoretisch revolutionieren. Sie sind nicht nur schnell und unbürokratisch, sondern auch fair und unparteiisch, da sie ihre Funktionen ganz automatisch ausführen. Jedoch müssen sie dafür Informationen bekommen. Und wenn diese Information von Menschen geliefert werden, besteht wieder die Gefahr von Manipulation.

Oracle-Dienste jedoch sollen auf verlässliche Art und Weise Informationen liefern, ohne die Vorteile der Smart Contracts zu untergraben.

Das Netzwerk der Chainlink Coin baut auf einer Reihe von Nodes auf. Diese Nodes leiten die Informationen an die Smart Contracts auf Ethereum oder jede andere Blockchain weiter. Dafür erhalten Sie die Kryptowährung LINK als Belohnung.

Akteure, welche sich manipulativ und verdächtig verhalten, werden nicht entlohnt. So soll sichergestellt werden, dass die Smart Contracts korrekte Entscheidungen treffen. Chainlink soll verlässliche Informationen liefern, ohne dass man der Quelle vertrauen muss. Weder sollen einzelne Autoritäten darüber entscheiden können, was die korrekten Informationen sind, noch sollen Menschen entscheiden müssen, welche Akteure vertrauensvoll sind. Beides würde Tür und Tor für Manipulationen öffnen. Stattdessen bleibt das Netzwerk weiterhin dezentral und Validatoren, die LINK hinterlegen müssen, verifizieren den Wahrheitsgehalt der Informationen.

Chainlink wurde 2017 von Sergey Nazarov und Steve Ellis gegründet. Schlagzeilen machte die Chainlink News vom Jahre 2021, dass sich der Google-Ex Eric Schmidt als Berater anschloss, weil er an Chainlinks Potential und Möglichkeiten glaubt. Später kam der ehemalige Chef von LinkedIN dazu, Jeff Weiner.

Wie funktioniert Chainlink?

Chainlink dient als eine zweite Schicht über Ethereum, verbunden mit den Smart Contracts der Blockchain. Wenn diese Smart Contracts Informationen benötigen, dann senden sie ein Service Level Agreement (SLA) an das Protokoll von Chainlink. Dabei werden drei Verträge über das SLA geschlossen: Der Reputation Contract, der Order-Matching Contract und der Aggregating Contract.

Der Reputation Contract soll überprüfen, ob die Quelle auch vertrauenswürdig ist, indem es sich ihre Historie und die bisherigen Vorhersagen genauer anschaut. Der Order-Matching Contract leitet das Gesuch an die passenden Quellen weiter, welche wiederum um das Recht bieten, Daten liefern zu dürfen. Der Aggregating Contract sammelt die Informationen der verschiedenen Quellen und erarbeitet dadurch das Ergebnis.

So funktioniert Chainlink

Quelle: Chainlink

Bei jeder Quelle im Netzwerk handelt es sich um einen Node, also um einen Knotenpunkt. Diese laden das Protokoll herunter (Chainlink Core), welche die Blockchain-Daten übersetzt, damit Chainlink mit Off-Chain APIs kommunizieren kann. Chainlink kann mehrere Quellen heranziehen und diese zu einer Antwort zusammenfassen. Es kann außerdem Nodes aussieben, welche Aussagen treffen, die den Nodes von verlässlicheren Akteuren widersprechen. Dadurch sollen möglichst akkurate Aussagen zustande kommen.

Um als Quelle einen Node im Netzwerk zu besitzen, müssen diese eine gewisse Menge an LINK Coin staken. Für diese Dienste erhalten sie ebenfalls Chainlink Coins als Belohnung. Es gibt also einen finanziellen Anreiz, vertrauensvolle Daten zu liefern.

Für die Brückenfunktion zu anderen Blockchains ist das Interoperability Protocol (CCIP) zuständig. Dieses open-source Protokoll ermöglicht den Transfer von Tokens und Nachrichten über verschiedene Chains hinweg. Zudem verfügt Chainlink über das sogenannte Proof of Reserve, welches Smart Contracts mit Daten hinsichtlich des Decentralized Finance füttert. Dadurch können Smart Contracts die richtige Besicherung für ihre Trades bestimmen. Die Verifiable Randomness Function wird von einigen Plattformen für nicht manipulierbare Zufallsverfahren genutzt.

Chainlink Anwendungsfälle: DeFi, NFTs, Gaming & mehr

Die Anwendungsfälle für Chainlink sind so vielfältig wie es Anwendungen für Smart Contracts gibt. Die Hauptaufgabe des Protokolls besteht darin, Daten bereitzustellen und anhand seines Netzwerkes deren Verlässlichkeit und Vertrauenswürdigkeit zu garantieren. Mehrere Bereiche kommen dafür in Frage.

Decentralized Finance: Diverse DeFi-Anwendungen setzen auf echte Finanzdaten aus der realen Welt, um vielfältigere Finanzprodukte und mehr Sicherheit zu bieten. Chainlink lässt sich dafür verwenden, Preise, Verzinsungen, Sicherheiten und Kapital korrekt wiederzugeben. Beispiele wären etwa Liquity, welches die Preisdaten von Chainlink nutzt, um das eigene dezentrale Kredit-Protokoll und die eigene Stablecoin LUSD abzusichern. Denselben Use Case bietet die Chain auch auf Hedge, einer dezentralen Kredit-Plattform auf der Basis von Solana.

Wie Chainlink in DeFi funktioniert

Quelle: Chainlink

NFTs und Gaming: Aavegotchi kombiniert Elemente des Gamings, DeFi’s und der non-fungible Tokens zu einer Plattform. Das Collectible-Game mit eingebautem DeFi-Marktplatz setzt auf Chainlinks Verifiable Randomness Function (VRF), um auf faire und transparente Weise die zufällige Erstellung neuer NFTs zu steuern. Dieselbe Funktion kommt auch bei Polychain Monsters zum Einsatz, einem weiteren NFT-Collectibles Game.

Wie Chainlink für die zufällige Erstellung von NFTs verwendet wird

Quelle: Chainlink

Versicherungen: Smart Contracts haben das Potential, Versicherungen effizienter, transparenter und fairer zu gestalten. Da die intelligenten Verträge strikt nach dem Grundsatz „code is law“ agieren, gibt es keinen Spielraum für Manipulationen. Jedoch nur, wenn die Daten ebenfalls nicht manipuliert sind. Unternehmen wie acre Africa, Arbol, ensuro und Etherisc nutzen bereits die Oracles von Chainlink. Dank Etherisc zum Beispiel sollen Bauern in Afrika schnell Zugriff auf finanzielle Unterstützung im Falle von Naturkatastrophen erhalten.

Wie Chainlink Versicherungen hilft

Quelle: Chainlink

Unternehmen: Auch die traditionelle Unternehmenswelt ist auf vertrauenswürdige Daten angewiesen. Chainlink arbeitet mit Unternehmen wie T-Systems, Swisscom oder AccuWeather zusammen. Letzteres etwa stellt einen Marktplatz für Wetterdaten dar. Die Auswertung der Quellen für Temperatur, Niederschlag, Wind etc. erfolgt durch das Protokoll von Chainlink.

Chainlink Coin (LINK): Tokenomics & Nutzen

Die Maximalversorgung der LINK Coin liegt bei 1.000.000.000 LINK. Davon wurden bereits alle geschaffen. Eine Ausweitung der Geldmenge soll nicht erfolgen.

Eigentlich handelt es sich hierbei um einen ERC677-Token auf der Basis von Ethereum, welches wiederum eine Abwandlung des bekannteren ERC20-Tokens ist. Die Aufgabe dieser Kryptowährung besteht darin, die Nodes für die Bereitstellung der korrekten Daten zu belohnen. Jedes Mal, wenn die Smart Contracts eine Anfrage stellen, müssen sie dafür LINK bezahlen.

Zudem müssen die Anbieter der Daten selber LINK hinterlegen, also staken. Doch auch Anleger können die LINK Coin staken. Staker haben dadurch die Möglichkeit, an Abstimmungen teilzunehmen und somit über die Zukunft der Blockchain zu entscheiden. Nebenbei verdienen sie passiv LINK.

Ist die LINK Coin eine gute Investition?

Wenn Blockchains wie Ethereum expandieren, dann werden auch Oracle-Dienste einen Boom erleben. Denn noch gibt es keine Lösung, das Informationsbeschaffungsproblem On-Chain zu lösen.

Chainlink ist schon seit 2017 dabei und kann auf einen bewegten Kurs zurückblicken. Anfänglich hoch gehypt zum Start im Sommer 2017, notierte die LINK Coin zunächst bei 0,12 US-Dollar. Im Februar 2019 lag der Preis dieser Kryptowährung bereits bei 3,5 US-Dollar. Solche Werte übertraf sie um ein vielfaches, als der Chainlink Kurs das Allzeithoch von 52,88 US-Dollar am 10. Mai 2021 erreichte.

Mittlerweile musste der Preis einige Verluste einstecken, allerdings hat sich das Projekt einen festen Platz unter den Top Kryptowährungen gesichert und genießt auch außerhalb der Krypto-Szene in der Unternehmenswelt breite Anerkennung. Wer also auf die LINK Coin setzt, wettet auf eine wachsende Vernetzung der Blockchains mit der realen Außenwelt. Nicht die schlechteste Wette, allerdings muss das natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

Wo Du die Chainlink Coin (LINK) kaufen kannst

Die Chainlink Coin LINK genießt als alteingesessene Kryptowährung breite Anerkennung und ist daher auch auf einer Vielzahl von Krypto Börsen erhältlich. Für Deine eigene Sicherheit solltest Du allerdings sehr genau darauf achten, dass Du einen seriösen Anbieter auswählst.

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