Der Bitcoin Kurs und mit ihm der gesamte Krypto-Markt hat mit 2022 ein hartes Jahr hinter sich gebracht und viele wünschen sich in 2023 mehr positive Impulse. Tatsächlich startet der Markt aktuell mit überwiegend grünen Zahlen ins neue Jahr. Doch könnte der Schein trügen.
Einige Experten warnen bereits jetzt davor, dass dies nur die Ruhe vor dem eigentlichen Sturm sein könnte. Ein Sturm der in Form des Grayscale Trusts aufzieht und nicht nur den Bitcoin Kurs ordentlich ins Schwanken bringen könnte.
Die Krise der Digital Currency Group
Die meisten Leser von Bitcoin-Bude sollten mittlerweile bestens über die Lage von Genesis, der Digital Currency Group und der Krypto Börse Gemini unterrichtet sein. Wer darüber noch nicht ganz im Bilde ist, der sollte das durch die folgenden 2 Artikel unbedingt nachholen.
1. Droht dem Bitcoin Kurs durch Genesis der nächste Black Swan Event? Jetzt lesen.
2. Krypto Börse Gemini eröffnet eine 900.000.000$ schwere Schlammschlacht. Jetzt lesen.
Auch wenn ich kein Fan von der oftmals emotionsgetrieben Nachrichtenlage bin, gibt es bestimmte Themen, über die man sich informieren sollte, wenn man sich in diesem Markt bewegt. Themen, bei denen kein blindes Auge hilft, denn hier geht es nicht um Panikmache. Die Sache ist bitterer ernst.
Die Implosion einer der größten Krypto Börsen in Form von FTX hat eine Liquiditätskrise offenbart, die sich durch einen Großteil des gesamten Sektors zieht. Eine Krise, die auch den großen Krypto Broker Genesis in die Knie gezwungen hat.
Die beiden größten Kreditnehmer des Unternehmens sollen Three Arrows Capital, ein in Singapur ansässiger Krypto-Hedgefonds und Alameda Research, ein eng mit FTX verbundenes Handelsunternehmen gewesen sein. Beide befinden sich bereits in einem Insolvenzverfahren und ihre Zahlungsunfähigkeit hat dazu geführt, dass auch Genesis nicht mehr in der Lage ist, seinen Kunden ihre Gelder auszuzahlen. Am 16. November stoppte das Unternehmen alle Auszahlungen.
Bei Genesis handelt es sich um eine hundert prozentige Tochtergesellschaft der Digital Currency Group. Ein in den USA ansässige Risikokapitalgesellschaft, die sich auf den Markt für digitale Währungen konzentriert hat und ein Vermögen in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar verwaltet. Neben Genesis besitzt das Unternehmen noch vier weitere Tochtergesellschaften, nämlich CoinDesk, Foundry, Grayscale Investments und Luno.
Gerüchten zur Folge soll die Digital Currency Group seiner Tochtergesellschaft Genesis 1,6 Milliarden US-Dollar schulden. Diese Gerüchte wurden jüngst durch einen öffentlichen Brief eines der Mitbegründer von Gemini untermauert, in dem er die 900 Millionen US-Dollar einforderte, die Genesis der Krypto Börse schuldet und auch diese in einen unangenehme Liquiditätskrise stürzen könnte.
Nachdem die Missstände nun Stückchenweise sichtbarer werden, stellen sich immer mehr Analysten eine wichtige Frage:
Was wird mit den anderen Tochtergesellschaften von der Digital Currency Group geschehen, wenn das Unternehmen ähnlich illiquide wie Genesis selbst wäre?
Insbesondere von Interesse ist für den Krypto-Markt Grayscale, das enorme Mengen an Bitcoin (BTC) hält, die liquidiert würden, wenn das Unternehmen ebenfalls illiquide wäre.
Warum Grayscale dem Bitcoin Kurs zum Verhängnis werden könnte
Ich möchte den Teufel nicht an die Wand malen, aber der Konkurs der Digital Currency Group wäre unter Umständen die wahre Katastrophe für den Bitcoin Kurs und damit den gesamten Krypto-Markt. Denn die Liquidation ihrer Vermögenswerte würden zum Verkauf großer Positionen in GBTC und anderen Grayscale Trusts führen.
Ein natürlicher, weniger liquiditätsbeschränkter Weg zu diesem Verkauf könnte darin bestehen, eine sogenannte Regulation M (Reg M) zu initiieren. Eine solche Reg M der SEC soll Manipulationen durch Personen verhindern, die ein Interesse am Ergebnis eines Angebots haben, und verbietet Aktivitäten und Verhaltensweisen, die den Markt für ein angebotenen Vermögenswert künstlich beeinflussen könnten. Laut Arcane Research ist dies allerdings der Punkt, an dem die Auswirkungen auf dem Krypto-Markt zu spüren sein werden.
Hierzu gilt es zu wissen, dass GBTC derzeit mit einem Abschlag von 45 % auf sein Netto Asset Value gehandelt wird. Bei ETHE sind es sogar 59 %. Noch schlimmer gestaltet es sich bei den Produkten zu Litecoin (LTC) und Ethereum Classic (ETC).
Der Trust hält 3,3 % des zirkulierenden Angebots von BTC und 2,5 % des Angebots von ETH. Am härtesten würde es allerdings Ethereum Classic treffen. Insgesamt befinden sich 8,5 % des Angebots von ETC in den Händen des Trusts und laut den Analysten würde eine Reg M zu einer massiven Arbitragestrategie führen, bei der Kryptowährungen auf dem Spot-Markt verkauft und Grayscale Trust-Anteile gekauft werden.
Wenn sich dieses Szenario bewahrheitet, könnten der Bitcoin Kurs, aber auch der von Ethereum und weiteren Altcoins einen weiteren Abwärtstrend erleben, der sehr wahrscheinlich den gesamten Krypto-Markt beeinflussen würde.
Noch ist die genaue Situation des Unternehmens unklar. Doch durch den bereits erwähnten Brief der Krypto Börse Gemini an dessen CEO Barry Silbert, fürchten immer mehr Anleger und Analysten das Schlimmste. In jedem Fall sind das keine Umstände, die in einem gesunden Marktumfeld auftauchen. Erst recht nicht bei Unternehmen dieser Größenordnung.
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