Einer der Winklevoss Brüder und Betreiber der Krypto Börse Gemini vor einem Bitcoin Logo

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Krypto Börse Gemini eröffnet eine 900.000.000$ schwere Schlammschlacht

Von Mister Coinlover-Januar 4, 2023

Der Jahresbeginn wird durch eine kleine Marktrallye aufgehellt, doch sind es die Schatten aus 2022, die nach wie vor Sorgen bereiten. Zwar hat das Jahr geendet, allerdings noch nicht die Probleme, die dort entstanden oder vielmehr entblößt wurden.

Das zeigt die jüngste Nachricht des Mitbegründers der Krypto Börse Gemini, in der dieser die öffentliche Auseinandersetzung mit Barry Silbert, dem CEO der Digitalen Currency Group, sucht.

In der besagten Nachricht beschuldigte Cameron Winklevoss am Anfang dieser Woche seinen Unternehmerkollegen Barry Silbert, die Ersparnisse tausender Kunden der Krypto Börse aufs Spiel zu setzen. Insgesamt soll es um 900 Millionen US-Dollar gehen.

Die Hintergründe zu Gemini, Genesis und DCG

Der Fall “Genesis” wird zu Jahresbeginn neu aufgewärmt. Denn nach wie vor ist das Unternehmen der Krypto Börse Gemini, bzw. deren Kunden, rund 900 Millionen US-Dollar schuldig.

Der jüngste Schritt von Cameron Winklevoss offenbart nun den vertiefenden Stress in der Kryptowährungsbranche und legt nahe, dass wir das Ende des Hausputzes noch nicht gesehen haben, der bereits Größen wie 3 Arrow Capital, Voyager Capital, Celsius Network und die Krypto Börse FTX hinausgefegt hat. Weitere Namen, die dieser Liste möglicherweise schon bald hinzugefügt werden könnten, sind nun Genesis, DCG und Gemini. Doch kommen wir zu den Hintergründen der ganzen Misere.


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Bereits am 4. Dezember 2022 haben wir auf Bitcoin-Bude berichtet, dass auf der Bilanz von Gemini ein tiefes Loch klafft und einmal mehr könnten es die Kunden einer Krypto Börse sein, die den Schaden davon tragen werden. Schuld für dieses Loch sollen der Krypto Broker Genesis und seine Muttergesellschaft Digital Currency Group (DCG) sein. Dabei soll allen voran Genesis als primärer Kreditpartner für den hochverzinslichen Earn-Service von Gemini fungiert haben.

In anderen Worten hat die Krypto Börse dem Unternehmen Kundengelder in Form eines Kredites geliehen. Genesis musste sein Kreditgeschäft aufgrund von liquiden Engpässen allerdings am 16. November einstellen und hat damit auch alle Auszahlungen gestoppt. Also nur 5 Tage nach dem FTX Kollapse.

Ein Umstand, der die Winklevoss-Zwillinge in eine prekäre Situation bringt. Eine die Cameron dazu veranlasst, einen öffentlichen Brief an Barry Silbert auf Twitter zu adressieren und dieser Brief hat es in sich.

Krypto Börse Gemini mit klaren Schuldzuweisungen für seine 900 Mio. $ Misere

Barry — heute sind 47 Tage vergangen, seit Genesis die Auszahlungen eingestellt hat. Ich schreibe im Namen von mehr als 340.000 Earn-Nutzern, die nach Antworten suchen. Diese Nutzer sind nicht nur Zahlen in einer Tabelle, sie sind echte Menschen.

Mit diesen Worten eröffnet Cameron Winklevoss seinen öffentlichen Brief auf Twitter, in dessen Fadenkreuz sich der CEO der DCG als der Bösewicht der Geschichte bewegt.

Aufmerksame Leser mögen sich nun fragen, warum Cameron den CEO der DCG anklagt, wenn es doch das Unternehmen Genesis ist, das der Krypto Börse das Geld schuldet.

Der Grund dafür ist, dass Cameron in seinem Brief behauptet, dass DCG seinem hundertprozentigen Tochterunternehmen Genesis satte 1,6 Milliarden US-Dollar schuldet. Doch nicht nur das. Cameron behauptet zudem, dass es Barry Silbert sei, der auch bei Genesis die Strippen in der Hand hält.

Es ist uns nicht entgangen, dass Du verzweifelt versucht hast, die DCG von den Problemen fernzuhalten, die Du bei Genesis verursacht hast. Du solltest auf diese Fiktion verzichten, denn wir alle wissen, was Du weißt – dass die DCG und Genesis mehr als nur miteinander vermischt sind. Jeder nimmt Befehle von Dir entgegen und das war schon immer so. Und alles, was Du im Nachhinein getan hast, um etwas anderes zu behaupten, wird nicht standhalten.

In seinem Brief schreibt der Mitbegründer von Gemini, dass sie seit rund 6 Wochen versuchen, mit der DCG zusammenzuarbeiten, um das Problem gemeinsam zu lösen. Allerdings sei es Barry Silbert der immer und immer wieder dafür nötige Treffen absagt. Cameron schlussfolgert daher, dass all dies nichts weiter als eine böswillige Hinhaltetaktik sei.

Nach sechs Wochen ist Dein Verhalten nicht nur völlig inakzeptabel, sondern skrupellos. Die Vorstellung in Deinem Kopf, dass Du Dich ruhig in Deinem Elfenbeinturm verstecken kannst und dass das alles wie von Zauberhand verschwinden wird, oder dass dies das Problem von jemand anderem ist, ist reine Fantasie.

Mit diesem sehr persönlichen Brief rückt Cameron den CEO von DCG als Person ins Rampenlicht, um offensichtlich den Druck auf ihn zu erhöhen. Dabei verwendet er sehr scharfe Rhetorik, um Barry Silbert als skrupellosen Unternehmer und Verantwortlichen für die Misere darzustellen.

Du hast dieses Geld – das Geld von Lehrern – genommen, um gierige Aktienrückkäufe, illiquide Risikoinvestitionen und Kamikaze-Grayscale-NAV-Geschäfte zu finanzieren, die den gebührengenerierenden AUM Deines Trusts in die Höhe trieben.

Der Brief endet damit, dass Silbert sich öffentlich dazu verpflichten soll, das Problem bis zum 8. Januar zu lösen. Ein klares Ultimatum. Eines, das nach einer Antwort schreit und sie auch bekam.


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DCG ist sich keiner Schuld bewusst

Natürlich musste Barry Silbert zu solch schweren und dazu auch noch öffentlich vorgetragenen Anschuldigungen Stellung beziehen. Und das tat er auch.

In seiner Antwort behauptet Barry, dass die DCG keine 1,675 Milliarden Dollar von Genesis geliehen habe. Zudem habe sein Unternehmen nie eine Zinszahlung an Genesis oder bei einem anderen ausstehenden Darlehen versäumt und sich damit im Rückstand befunden.

Wahrscheinlich auf das Ultimatum von Cameron bezogen, antwortete Barry nur:

Das nächste Darlehen wird im Mai 2023 fällig.

Zudem behauptet der Unternehmer, dass entgegengesetzt der Anschuldigungen DCG sowohl Genesis als auch den Beratern der Winklevoss-Zwillinge am 29. Dezember ein Angebot unterbreitet, aber noch keine Antwort darauf erhalten hat.

Machen es sich die Betreiber der Krypto Börse zu leicht?

Es ist in jedem Fall offensichtlich, dass hier zwei Unternehmungen aufeinander treffen, die ihre Gesellschaften zu stabilisieren versuchen. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch der Bitcoin-Trust von Grayscale, ebenfalls ein Produkt der DCG.

Das Unternehmen ist dazu entschlossen, sein Flaggschiff, den Grayscale Bitcoin Trust, in einen börsengehandelten Fonds umzuwandeln, um ihn für normale Anleger zugänglicher zu machen. Letztes Jahr lehnte die U.S. Securities and Exchange Commission den Antrag von Grayscale allerdings ab.

Wie es nun mit der Krypto Börse Gemini weitergeht, steht vorerst in den Sternen. Dieser öffentlich zur Schau getragene Konflikt macht allerdings deutlich, dass hier das ein oder andere Drama noch aufkochen könnte. Einen Brief wie diesen zu verfassen, zeigt meiner Meinung nach vor allem, dass die Winklevoss-Zwillinge enorm unter Druck stehen und verzweifelt scheinen. Eventuell geht es sogar um die Existenz von Gemini.

Was der Brief in all seiner Schärfe zudem vermissen lässt, ist die Übernahme einer zumindest Teilverantwortung für das ganze Dilemma. Schließlich waren es die Betreiber der Krypto Börse selbst, die Genesis als Partner ausgewählt und ihm die Gelder ihrer Kunden übertragen haben. Gelder, für die sie die Verantwortung getragen haben.


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