Vitalik Buterin, der Mitbegründer von Ethereum, äußerte sich kürzlich in einem Blogbeitrag zu Plasma-basierten Skalierungslösungen und sprach sich für deren intensivere Erforschung aus. Buterin argumentierte, dass dank Fortschritten in der Kryptographie nun die Möglichkeit besteht, frühere Probleme, die mit Plasma einhergingen, zu überwinden.

Er sieht in Plasma ein potenzielles Design, das die Validierung in der Ethereum Virtual Machine (EVM) unterstützen könnte. Doch Vitaliks Begeisterung für Plasma teilt nicht jeder.

Vitalik Buterin belebt eine alte Debatte im Ökosystem von Ethereum wieder

Jeder weiß, dass Validien in letzter Zeit an Bedeutung gewonnen haben. Polygon beispielsweise kündigte im Juni Pläne an, seine Proof-of-Stake (PoS) Chain und ZkEVM-Netzwerke zu einem Validium zu verschmelzen. Validium wird dabei als eine kostengünstigere und durchsatzstärkere Variante eines Rollups beschrieben, die Daten off-chain veröffentlicht und speichert, um Transaktionskosten weiter zu reduzieren.

Lies mehr über Polygons Pläne in: Polygon führt seine neue POL Coin auf Ethereum ein: Das musst du darüber wissen

Validien und Plasma sind also beides Konzepte, die sich auf Skalierungslösungen für Blockchain-Netzwerke wie Ethereum beziehen, allerdings unterscheiden sie sich in ihrer technischen Herangehensweise und Funktionsweise. Durch Vitalik Buterin wurde nun eine totgeglaubte Diskussion neu belebt, indem er Plasma zurück ins Rampenlicht rückt.

Die Ursprünge von Plasma reichen zurück bis zu einem 2017 von Buterin und Joseph Poon verfassten Whitepaper. Plasma-Lösungen speichern Berechnungen und Daten außerhalb der Chain, mit Ausnahme von Einzahlungen, Abhebungen und Merkle-Roots. Buterin betonte, dass dies „zu sehr großen Skalierbarkeitsgewinnen führen kann, die nicht durch die Verfügbarkeit von Daten auf der Chain eingeschränkt sind.”

Projekte, die Plasma nutzen, verbreiteten sich 2018 schnell, darunter Plasma Cash, Minimal Viable Plasma, Plasma Prime und Omise Go. Allerdings wurden diese Lösungen von Rollups überschattet, die von führenden Ethereum-Layer-2-Skalierungslösungen wie Arbitrum, Optimism und ZkSync Era übernommen wurden.

Neueste Entwicklungen auf Ethereum könnten Plasma den Weg ebnen

Buterin betont, dass neuere Entwicklungen bei Gültigkeitsnachweisen, bekannt als ZK-SNARKS, die Tür für eine erneute Erforschung von Plasma-basierten Designs öffnen.

Die größte Herausforderung bei der Verwendung von Plasma im Zahlungsverkehr, nämlich die clientseitige Datenspeicherung, kann nun effizient mit Gültigkeitsnachweisen gelöst werden. -Vitalik Buterin

Zudem könnten innovative Strategien helfen, Probleme wie Doppelausgaben bei fungiblen Token zu lösen und die Kompatibilität mit der Ethereum Virtual Machine zu verbessern.

Die Ethereum-Community sieht derzeit mit Spannung dem bevorstehenden Dencun-Upgrade entgegen, das die Datenverfügbarkeit für Layer-2-Netzwerke verbessern und die Transaktionsgebühren weiter senken soll. Ebenso wurde kürzlich Celestia, eine modulare Blockchain, vorgestellt, die sich auf die Datenverfügbarkeit für Transaktionen konzentriert. Ihr Token TIA ist in den letzten 7 Tagen rund 190% in seinem Preis gestiegen, was zeigt, wie groß die Begeisterung darüber zu sein scheint.

Nicht alle in der Community von Ethereum sind Vitaliks Meinung

Trotz seiner optimistischen Sicht auf Plasma räumte Buterin ein, dass die Technologie nicht für alle Web3-Anwendungen geeignet ist. Seine trotz allem optimistische Sicht auf diesen Skalierungsansatz wird zudem nicht von allen geteilt.

Anthony Sassano, Gastgeber des Podcasts The Daily Gwei, äußerte sich beispielsweise kritisch über die Relevanz von Plasma und wies darauf hin, dass der Fokus aufgrund vieler Einschränkungen auf Rollups verlagert wurde. Auch Martin Koppelmann, Mitbegründer von Gnosis Chain, zeigte sich auf Twitter skeptisch gegenüber einer Rückkehr zu Plasma. Ein Tweet, der von Mihailo Bjelic, dem Mitbegründer von Polygon, geliked wurde.


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