Stehen einige Krypto Börsen vor der Insolvenz? Dürfen wir dem 30-jährigen Milliardär und Gründer von FTX Glauben schenken, dann ist das der Fall. Sam Bankman-Fried warnt nämlich davor, dass einige Krypto Börsen bereits kurz vor dem Aus stehen könnten.


Die Frage, die sich jeder in und außerhalb des Kryptomarktes stellt, ist, ob der Bitcoin Kurs bereits seinen Boden gefunden hat oder nicht. Eine Frage der wir uns auch erst gestern in der aktuellen Bitcoin Prognose auf Bitcoin-Bude gewidmet haben.

Seit November letzten Jahres ist der Markt um fast 2 Billionen US-Dollar geschrumpft. Terra Luna mit seiner einst 40 Milliarden US-Dollar schweren LUNA Coin und der UST Coin mit einer einstigen Marktkapitalisierung von 16 Milliarden US-Dollar sind mehr oder weniger vollständig vom Markt verschwunden. Implodiert und quasi von der Bildfläche verschwunden.

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Gefolgt wurde diese Miesere von weiteren Hiobsbotschaften. Anfang dieses Monats gab das in Singapur ansässige Unternehmen Three Arrows Capital (3AC), ein stark fremdfinanziertes Krypto-Handelsunternehmen mit einem Engagement von 200 Millionen US-Dollar bei Terra Luna, bekannt, dass es fast insolvent ist.

3AC hatte sich große Summen von zahlreichen Kryptounternehmen geliehen, darunter auch von dem Voyager Digital aus New Jersey und BlockFi aus New York. Um den Ausfall von Three Arrows zu überleben, wandten sich die beide Unternehmen an Sam Bankman-Fried. Dieser gewährte den Unternehmen in ihrer Not eine Kreditlinie in Höhe von 750 Millionen US-Dollar.

Laut Herrn Bankman-Fried selbst, ist das alles andere als eine risikofreie Investition in die Stabilität des Marktes. Genauer gab er bekannt:

Wir sind bereit, hier ein etwas schlechtes Geschäft zu machen, wenn das nötig ist, um die Dinge zu stabilisieren und die Kunden zu schützen.

Weniger heroisch soll angeblich die Rolle des FTX Gründers im Fall Celsius Network gewesen sein. Die Kreditplattform, die einst Vermögenswerte in Höhe von 25 Milliarden US-Dollar verwaltete, soll nämlich ebenfalls kurz vor der Insolvenz stehen. Böse Zungen behaupten, dass Herr Bankman-Fried hier nachgeholfen habe. Das Motiv? Rache. Doch das ist wieder eine andere Geschichte.

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In jedem Fall zeigt diese kurze Aufzählung, dass es am Markt ordentlich am kriseln ist. So war es auch kein Wunder, dass Anfang dieses Monats der Bitcoin Kurs kurzzeitig nur noch bei rund 17.630 US-Dollar handelte. Dies markierte den niedrigsten Stand seit Dezember 2020.

Stehen weitere Krypto Börsen vor der Insolvenz?

Die Krypto Börse FTX gehört neben Binance, Coinbase, OKX, Huobi und Kraken definitiv zu der größten ihrer Art. Doch markieren sie nur die Spitze des Eisberges. Insgesamt gibt es mehr als 600 Krypto Börsen auf der ganzen Welt, die in einem weitgehend unregulierten Bereich tätig sind. Von den meisten dieser Börsen haben die meisten Marktteilnehmer allerdings noch nie etwas gehört.

Krypto Börsen, als Hort von zahlreichen Bitcoins (BTC), Ethers (ETH) und weiteren Kryptowährungen, sind ein beliebtes Ziel für Hacker, die nur zu gerne an diesen digitalen Schatz herankommen würden. In der Vergangenheit ist es ihnen auch oft genug gelungen.


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Im Jahr 2016 wurde Bitfinex gehackt, wobei Hacker 120.000 BTC im Wert von 2,5 Milliarden US-Dollar erbeuteten. Die japanische Börse Coincheck wurde 2018 um 530 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen gehackt. Die singapurische Krypto Börse KuCoin verlor im Jahr 2020 rund 275 Millionen US-Dollar. Im Dezember 2021 traf es die auf den Cayman-Inseln ansässige Krypto Börse Bitmart. Diese erleichterten die Angreifer um stolze 200 Millionen US-Dollar.

Auch hier handelt es sich lediglich um die Spitze des Eisbergs. Viele weitere Krypto Börsen wurden Opfer von Hackangriffen, andere haben ihren Spielraum aufgrund fehlender Regulierungen zu weit ausgereizt und ein zu hohes Risiko gefahren. In Marktphasen wie diesen trennt sich dann schnell die Spreu vom Weizen.

Herr Bankman-Fried gibt sich zudem öffentlich besorgt über weitere Ausfälle. Viele Krypto Börsen haben während der Euphorie steigender Kryptopreise immer wieder mit großzügigen Renditen für Einlagen um Kunden geworben. Liquidität ist nämlich nach wie vor eine knappe Ressource am Kryptomarkt, um die viele verschiedene Projekte wetteifern. Nicht selten wird dabei auch auf nicht nachhaltige Mittel zurückgegriffen.

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BlockFi oder Voyager versprachen ihren Kunden beispielsweise Renditen von mehr als 12% pro Jahr. Doch die müssen auch erst einmal verdient werden, damit sie auch ausgezahlt werden können. In Zeiten, in denen die Preise so ziemlich aller Kryptowährungen immer weiter steigen, ist das mit Sicherheit gut stemmbar. Vor allem da solche Anbieter oftmals selbst ein starkes Engagement im Kryptomarkt haben. Doch jetzt, wo “only up” scheinbar auf dem Kopf steht, sieht die Sache schon ganz anders aus.

Sam Bank-Friedman ist nicht der Retter in der Not

Während Herr Bank-Friedman BlockFi und Voyager “rausgehauen” hat, wird er das bestimmt nicht bei jedem Unternehmen tun. Er selbst sagte dazu

Es gibt Unternehmen, die im Grunde zu weit weg sind, und es ist nicht sinnvoll, sie zu unterstützen.

Schon klar. Schließlich ist der Mann in erster Linie Unternehmer und bestimmt kein selbstloser Held. Vielmehr hat er sich auf dem angeschlagenen Kryptomarkt als gewiefter Geierkapitalist entpuppt. Ihm ist zudem natürlich vollkommen klar, dass sein eigenes Vermögen von dessen gesunder Erholung und zukünftigen Wachstum abhängt.

Ähnlich wie J.P. Morgan während der Börsenpanik und des Börsencrashs von 1907 nutzt Herr Bankman-Fried das Krypto-Chaos aus, um sein Imperium zu erweitern. Vor kurzem schloss er die Übernahme von Liquid ab, einer in Schwierigkeiten geratenen japanischen Börse.

BlockFi und Voyager Digital hat er ebenfalls im Sack. Trotz einer offiziellen Dementierung der Grüchte bezüglich einer Übernahme, könnte Robinhood der nächste Kandidat sein, der dem FTX-Imperium hinzugefügt wird. Schließlich besitzt Herr Bankman-Fried bereits signifikante Anteile.