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Chainlink News im Doppelpack: Wie das Daten-Orakel die Industrie neu formen will

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Von Mister Coinlover-August 6, 2021

Diese Chainlink News sollen den gesamten Raum der Kryptowährungen in Sachen Interoperabilität in die Zukunft befördern.

Der Gründer von Chainlink Labs, Sergey Nazarov, kündigte gestern den Entwurf für das Cross-Chain Interoperability Protocol (CCIP) an. Laut ihm handelt es sich hier um einen “neuen globalen Standard für dezentralisierte Inter-Blockchain-Nachrichten, Daten und Token-Bewegungen.”

Neben dem Protokoll gibt es allerdings noch weitere Chainlink News. Das Daten-Orakel kündigte ebenfalls die Einführung einer programmierbaren Token-Brücke an, die CCIP nutzt, sowie seinen automatisierten Smart-Contract-Service “Keepers”.

Chainlink erweitert sein Spektrum an Möglichkeiten

Der Orakel-Anbieter verbindet Blockchains mit Daten aus der realen Welt und hat sich dabei in dieser Nische einen beneidenswerten Ruf erarbeitet. Chainlink ist vor allem der dominierende Anbieter im dezentralen Finanzsystem (DeFi) auf Ethereum. Insgesamt sollen bereits mehr als 300 Projekte das Orakel nutzen.

Laut Nazarov hat Chainlink seine Smart-Contract-Tools und dezentralen Orakelnetzwerke (DONs) entwickelt, um den wachsenden Bedarf im Ökosystem der Kryptowährungen nach sicheren und zuverlässigen Inter-Chain-Lösungen zu decken. Insgesamt sollen damit Milliarden von Dollar abgesichert werden.

Das “Universum der Fähigkeiten” von Chainlink wird dabei laut Nazarov immer größer.

Es verdoppelt oder verdreifacht sich sogar.

Chainlink nutzte die Veröffentlichung seines zweiten Whitepapers im April letzten Jahres, um ein ehrgeiziges Manifest zu verfassen. Genau diese ambitionierten Pläne sollen nun verwirklicht werden.

Der Orakel-Anbieter schlägt eine universelle Verbindung zwischen Hunderten von Blockchain-Netzwerken vor, wobei die einzigartigen Vorteile jedes einzelnen genutzt werden können. Nazarov erklärte es wie folgt:

Genauso wie sich verschiedene Anwendungen auf Ethereum gegenseitig nutzen, können sich jetzt verschiedene Anwendungen auf verschiedenen Chains gegenseitig nutzen.

So könnte beispielsweise eine Kreditplattform davon profitieren, dass sie ihren Nutzern die bestmögliche Rendite über mehrere verschiedene Protokolle hinweg anbieten kann.

Bisherige Brückenlösungen sind oftmals unsicher und langsam

Eines können wir uns mit Sicherheit alle lebhaft vorstellen. Brücken zu bauen, um eine Interoperabilität zwischen den Hunderten von existierenden Blockchains zu schaffen, ist keine leichte Aufgabe.

Viele aktuelle Brücken sind anwendungsspezifisch und verbinden nur zwei Chains miteinander. Hinzukommt, dass ihr Dezentralisierungsgrad oft zweifelhaft ist. Schlussfolgernd führt das in den meisten Fällen auch zu Sicherheitsbedenken.

Ein aktuelles Paradebeispiel dafür ist die Chain-übergreifende Börse Thorchain. Sie wurde alleine im Juli von drei Angriffen heimgesucht, bei denen Verluste in Höhe von 8 Millionen Dollar entstanden.

Doch nicht nur der Grad der Dezentralität und die Sicherheit sind wichtige Themen. Hohe Kosten und lange Bearbeitungszeiten sind ebenfalls weitere Faktoren, die sich bislang nachteilig auf die Brückeninfrastruktur auswirken.

Chainlink will diesen Problemen Abhilfe schaffen.

Chainlink wird Milliarden von Dollar an Wert sichern

Das Daten-Orakel hat es laut dem Nazarov geschafft, ein Design zu entwickeln, das die Sicherheitsprobleme bestehender Brücken vermeidet. Einige der Spitzenteams und größten Protokolle in der Branche sollen es bereits getestet und für sicher befunden haben. Und zwar für sicher genug, um damit Milliarden von Dollar an Wert zu kontrollieren und zu bewegen. Das will etwas heißen.

Aufgrund des System-Designs soll es den Datennetzwerken von Chainlink gelungen sein, alle Flash-Loan-Attacken vollständig abzuwehren, die andere Orakel-Systeme betroffen haben.

Nazarov erklärte, dass einige der angegriffenen Plattformen nur eine kleine Anzahl von oftmals anonymen Knotenpunkten zum Signieren von Transaktionen verwenden. Chainlink will es laut dem Entwickler anders angehen.

Was wir wollen, sind Hunderte von qualitativ hochwertigen Signierern, die sich aus den besten Unternehmen und den besten Krypto-Devops-Teams zusammensetzen, die bereits Milliarden von Dollar sichern.

CCIP hat bereits die Crypto-Kredit-Plattform Celsius an Bord geholt. Die Integration soll laut Mitbegründer Alex Mashinsky der Community ermöglichen, mehr Wert über verschiedene Blockchains zu erfassen.

Diese 2 neuen Maßnahmen bilden das Grunddesign

Die Grundlage für das Brückendesign von Chainlink bilden zwei neue Maßnahmen.

Die erste ist eine verstärkte Dezentralisierung, dank eines Upgrades von Chainlinks Off-Chain Reporting – in Kurzform: OCR 2.0.

Es überarbeitet die Art und Weise, wie Chainlink-Orakel-Nodes Daten abrufen. Gleichzeitig senkt es die Kosten und erhöht die Anzahl und Qualität der Nodes, die das Netzwerk validieren.

Des Weiteren können laut Nazarov Chainlink-Netze nun “ziemlich effizient auf Hunderte von Nodes skalieren”.

Laut ihm nimmt die Anzahl der Unternehmen, die Chainlink Nodes betreiben, bereits zu. Eines dieser neuen Unternehmen ist T-Systems, das hinter dem Mobilfunkriesen T-Mobile steht.


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Die zweite Entwicklung ist die Einführung des Risikomanagements in Form einer Funktion, die als “Anti-Betrugs-Netzwerk” oder “Anti-Betrugs-DON” bezeichnet wird.

Dieses Netz von Knotenpunkten ist völlig unabhängig und kontrolliert keine Gelder. Es überwacht jede einzelne Unterschrift, jede einzelne Bewegung zu jeder einzelnen On-Chain-Aktivität und sogar bestimmte Off-Chain-Aktivitäten, um zu entscheiden, ob die Brücke weiter betrieben werden soll.

Sie übernimmt also im Grunde das Risikomanagement. Man könnte sie auch als die Orakel-Polizei bezeichnen.

Das Betrugsbekämpfungssystem DON kann dabei bestimmte Maßnahmen ergreifen, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Dazu gehört beispielsweise die Verlangsamung oder Beschleunigung von Überweisungen oder die vorübergehende Sperrung der Brücke.

Smart Bridges sind die Zukunft

In der Zukunft könnte all dies künstliche Intelligenz und noch fortschrittlichere Datenverarbeitung einschließen. Laut Nazarov werden Brücken dank OCR 2.0, Off-Chain-Berechnungen und Cross-Chain-Messaging zunehmend computergestützt sein.

Diese Innovation wird dafür sorgen, dass Brücken so skaliert werden können, dass sie Milliarden und schließlich Billionen von Dollar sichern.

Im weiteren Verlauf werden sie also “Smart Bridges” oder Agenten sein, die in der Lage sind, Ereignisse über Chains hinweg zu überwachen und Token zu bewegen.

Eine vorstellbare Anwendung wären hier Chain-übergreifende Rendite-Aggregatoren, die automatisch Gelder der Nutzer zu den Protokollen mit den höchsten Renditen verschieben.

Keeper erweitert unsere Vorstellung von Smart Contracts

Die zweite große Chainlink News ist die Einführung von “Keepers” im Ethereum-Mainnet. Hierbei soll es sich um einen Dienst handeln, der intelligentere Smart Contracts ermöglicht, die komplexere Anweisungen automatisieren können.

Laut Nazarov hat es enorme Vorteile, den Entwicklern einer Anwendung die Kontrolle über viele Funktionen zu entziehen. Dadurch würde man Sicherheitsprobleme beseitigen und die Anwendung dezentraler und damit attraktiver für die Nutzer machen.

Die Definition von Smart Contracts wird immer weiter ausgedehnt. Sowohl auf der Chain als auch in Bezug auf die Systeme außerhalb der Chain, mit denen sie interagieren müssen. Laut Nazarov schafft dies “unbegrenzte Möglichkeiten”.

Keepers wird bereits von Aave, PoolTogether, Bancor und einigen der größten Namen in der DeFi-Branche, sowie von Entwicklern genutzt, welche die nächste Generation hybrider Smart Contracts entwickeln wollen.

Zu den Funktionen, die automatisiert werden können, gehören die Ausführung von Limit-Aufträgen, die Prägung von Token bei einem Anstieg der Reserven, das Einsammeln von Rendite-Erträgen aus Tresoren und die Liquidierung unterbesicherter Kredite.

Die wachsende Ansammlung von Orakel-Nodes bei Chainlink sichert bereits rund 30 Milliarden US-Dollar für das Smart-Contract-Ökosystem. Nun will der Orakel-Anbieter in die Offensive gehen, um seine Dienste auf ein breiteres Feld von mehreren Blockchains und Branchen wie Versicherungen auszuweiten.

jüngste Chainlink News beeinflussen den Chainlink Kurs positiv

Abb. 1: LINK/USDT auf dem Tages-Chart. Quelle: Tradingview

Der Chainlink Kurs reagierte im Kontext der jüngsten Entwicklungen offensichtlich sehr positiv. Der Preis pro LINK Token stieg innerhalb von 2 Wochen um knapp 85% an. Aktuell handelt er bei 23,39$.

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