Die Menge an BTC, die aktuell auf Krypto-Börsen liegt, ist so niedrig wie zuletzt vor 5 Jahren. Diese Bitcoin News stammt von der Analyse-Webseite Coinglass, die erst kürzlich darüber twitterte. Doch was bedeutet das für den Bitcoin Kurs? Ist das etwa ein Indiz dafür, dass der Verkaufsdruck stetig abnimmt?
In dieser Bitcoin News wollen wir diesen Fragen auf den Grund gehen und erörtern, ob sich daraus eine sinnvolle Bitcoin Prognose ableiten lässt.
- Der Bitcoin-Bestand auf Krypto-Börsen erreicht das Niveau von Dezember 2017
- Warum ein sinkender Bestand von BTC auf Krypto-Börsen nicht automatisch bullisch ist
- Wie Du Liquidität und Preisbewegungen richtig deuten kannst
BTC-Bestand auf Krypto-Börsen sinkt auf 5,84% des Gesamtangebotes
Laut Coinglass hat die Anzahl an BTC auf Krypto-Börsen den niedrigsten Stand seit Dezember 2017 erreicht. Das war zu der Zeit des Höhepunktes des damaligen Bullenmarktes, in dem der Bitcoin Kurs zum ersten Mal die 20.000 $ angetestet hatte. Doch was genau bedeutet das bitte für den aktuellen Markt?
Zu aller erst bedeutet dies erst einmal, dass Halter von BTC die Verwahrung ihrer Kostbarkeiten offensichtlich zunehmend selbst in die Hand nehmen möchten. Darüber hinaus gilt ein Rückgang des Bitcoin-Angebots auf Krypto-Börsen bei Anlegern grundsätzlich als bullisches Ereignis. Für viele deutet dieses Verhalten darauf hin, dass die meisten Anleger ihre BTC langfristig halten möchten. Schlussfolgernd besteht seitens dieser Gruppe an Investoren nicht der Wunsch, diese kurzfristig zu verkaufen.
So weit zumindest die Theorie. Der obige Graph verdeutlicht allerdings, dass sich kein erkennbarer Zusammenhang zwischen der Menge der auf Krypto-Börsen gehaltenen BTC und dem Bitcoin Kurs ergibt. Daher ist es an der Zeit, mit dem Trugschluss aufzuräumen, dass dieser Faktor einer der berüchtigten On-Chain-Daten darstellt, die eine direkte Implikation für eine Bitcoin Prognose ableiten lassen.
Weniger BTC auf Krypto-Börsen macht Dich bullisch? Warum sollte es?
Wer einmal verstanden hat, wie Preisänderungen zu Stande kommen und welchen Einfluss die Liquidität auf die Volatilität der Preisbewegungen besitzt, der würde niemals dem Trugschluss folgen, dass ein sinkendes Angebot von BTC auf Krypto-Börsen automatisch ein bullisches Zeichen ist.
Liquidität für BTC entsteht durch Limit-Aufträge in den Büchern der Krypto-Börsen. In diesem Zusammenhang spricht man auch oft von der “Markttiefe”. Für viele Händler und Analysten ist sie der wohl wichtigste Maßstab für die Liquidität in den verschiedenen Märkten. Sie ergibt sich aus der Anzahl der Limit-Aufträge, die innerhalb einer bestimmten Preisspanne auf ihre Ausführung warten.
Limit-Aufträge bewegen nicht den Preis. Das können nur die Markt-Aufträge, die direkt ausgeführt und durch vorhandene Limite-Aufträge der Gegenseite solange bedient werden, bis der gesamte Markt-Auftrag ausgeführt ist.
Schlussfolgernd sind BTC auf einer Krypto-Börse nicht automatisch eine Gefahr für den Bitcoin Kurs. Die Art wie die Halter mit ihren dortigen BTC umgehen, macht den großen Unterschied dafür aus, ob sie zu der Liquidität beitragen oder dem Markt Liquidität entziehen und damit den Bitcoin Kurs volatiler gestalten. Das ist auch die Erklärung dafür, warum kein direkter Zusammenhang zwischen der Anzahl an BTC auf Krypto-Börsen und dem Bitcoin Kurs zu erkennen ist.
Vor allem ist es ein Grund dafür, damit aufzuhören, auf Menschen zu hören, die einen sinkenden Bitcoin-Bestand auf den Krypto-Börsen als ein Vorzeichen für bullische Preisaktionen verkaufen. Diese Schlussfolgerung ist einfach nicht korrekt, solange die dort verbliebenden BTC, in Relation zu der dortigen Liquidität, nach wie vor einen ernstzunehmenden Einfluss auf den Bitcoin Kurs haben können.
Ich empfehle Dir abschließend, unbedingt unseren Artikel zu lesen, der Dir anhand eines anschaulichen Beispiels im Detail erklärt, wie ein Preis entsteht. Ich verspreche Dir, dass spätestens danach all das hier Geschriebene auf einmal sehr viel mehr Sinn ergeben wird. Zu der Erklärung gelangst Du hier.