Ein Nutzer der Ethereum-Blockchain zahlte gerade 2,6 Millionen Dollar an Transaktionsgebühren, um 130$ an ETH zu überweisen. Das ist eine Gebühr von zwei Millionen Prozent. Das ist das meiste, was jemals für die Überweisung eines Betrags von Ethereum bezahlt wurde.
An manchen Tagen sollte man erst garnicht aufstehen
Die Transaktion, die erst vor wenigen Stunden durchgeführt wurde, beinhaltete eine Überweisung von 0,55 ETH an eine Adresse, die von der Crypto-Börse Bithumb bereitgestellt wurde, während 10.668 ETH als Gebühr für die Miner zur Verfügung gestellt wurde.
Ein sportliches Trinkgeld.
Die Transaktion wurde von SparkPool, einem der größten Ethereum-Miningpools, der derzeit in Betrieb ist, abgewickelt.
Die Transaktionsgebühr in Höhe von 2,6 Millionen Dollar wurde an die Ethereum-Adresse von SparkPool gesandt, wo das Unternehmen die Gelder an seine zahlreichen Miner verteilt. Diese Mining-Gebühr ist allerdings noch nicht ausgezahlt worden.
Noch scheint das Geld also nicht verloren zu sein. Zumindest macht SparkPool in einem Tweet dem Unglücklichen Mut:
Wir sind dabei, den Vorfall der ungewöhnlich hohen tx-Gebühr weiter zu untersuchen, und Sie können gerne Hinweise an support@sparkpool.com geben. SparkPool hat die Erfahrung gemacht, mit ähnlichen Problemen richtig umzugehen. Es wird am Ende eine Lösung geben.
We are further investigating the incident of unusually high tx fee, and you are welcome to provide clues to support@sparkpool.com. SparkPool has had the experience of handling similar issues properly. There will be a solution in the end. https://t.co/mZc49Q0Y4r
— SparkPool.eth (@sparkpool_eth) June 10, 2020
Nach wie vor ist noch wenig bekannt über die Person, welche die Transaktion durchgeführt und eine so hohe Gebühr bezahlt hat. Zuvor hat ihr Konto eine Reihe von Zahlungen an die Crypto-Börse Bithumb geschickt, aber das war’s auch schon.
Warum hat die ETH-Transaktion so viel gekostet?
Die Benutzer von Ethereum haben die vollständige Kontrolle über ihre Transaktionsgebühren. Sie können wählen, wie viel sie dafür bezahlen wollen, dass eine Transaktion in einen Block aufgenommen wird. Je mehr sie zahlen, desto wahrscheinlicher ist es, dass ihre Transaktion schnell bearbeitet wird. Aber es gibt keinen Grund, mehr als ein paar Dollar zu bezahlen.
Naja, höchstens in den guten Alten ICO-Zeiten, indem noch unerbittliche Gas-Wars gewütet haben. Aber diese wilden Zeiten sind bereits lange vorbei.
Es gibt eine Reihe von möglichen Gründen, warum diese überhöhte Gebühr entstanden sein könnte. Der wohl einfachste und wahrscheinlichste Grund ist, dass diese unglückliche Person beabsichtigte, 2,6 Millionen Dollar mit Gebühren im Wert von 0,55 ETH zu schicken, aber versehentlich die beiden Felder vertauscht hat. Allerdings gibt es ein paar rätselhafte Faktoren, die zu dieser Theorie eines Unglücksraben nicht passen und eher darauf hindeuten, dass Absicht dahinter stecken könnte.
Zum einen wurde die Transaktion zuerst dem Block hinzugefügt. Im Allgemeinen werden Transaktionen in der Reihenfolge ihres Gaspreises zu Blöcken hinzugefügt, was in diesem Fall sinnvoll wäre. Aber die anderen Transaktionen im Block sind nicht nach dem Gaspreis geordnet. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Transaktion von jemandem bei SparkPool erstellt und absichtlich in einen Block aufgenommen wurde.
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Der andere merkwürdige Faktor ist, dass die Person, welche die Transaktion geschickt hat, für ihre anderen Transaktionen immer einen Gaspreis von 60 gwei verwendet hat. Nur dieses Mal änderte sie den Gaspreis auf 500 Millionen Gwei. Dies deutet darauf hin, dass jemand ihn aus einem unbekannten Grund absichtlich geändert hat.
Someone just payed $2.5M to send an #Ethereum transaction!?
Gas prices are really getting bad… pic.twitter.com/Ck1fVaBBIj— amanusk (@amanusk_) June 10, 2020
Dies ist nicht das erste Mal, dass SparkPool eine ungewöhnliche Transaktion wie diese abgebaut hat. Im Jahr 2019 soll der Mining-Pool eine Ethereum-Transaktion mit einer Gebühr von 365.000$ abgebaut haben. Nach einiger Kommunikation zwischen der unglücklichen Person und dem Pool erklärte sich SparkPool bereit, die Hälfte der Gebühr zurückzugeben.
Sehr großzügig.
Wird sich das wiederholen? Bei SparkPool reibt man sich gewiss bereits in freudiger Erwartung die Hände.
