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Arbitrum (ARB) Marktanalyse: Das Arbitrum-Ökosystem und sein Potential

Von Mister Coinlover-April 18, 2023

Mit dem kürzlichen Airdrop der ARB Coin hat das gesamte Ökosystem der Layer-2-Chain Arbitrum eine bedeutende neue Komponente erlangt. Im weiteren Sinne können diese nativen Vermögenswerte einer Smart Contract Chain, wie Arbitrum es ist, als ein Index-Token verstanden werden, der den Wert des gesamten Ökosystems widerspiegelt. Eine Investition in ARB ist also indirekt eine Investition in das gesamte dortige Ökosystem mit all seinen Komponenten.

Streng genommen, ist es natürlich nicht korrekt, ARB als einen Index-Token zu bezeichnen. Der Wert der Coin berechnet sich nämlich nicht direkt aus dem Durchschnitt verschiedener Arbitrum-nativer Vermögenswerte. Dennoch zeigt sich in der Praxis, dass die Wahrnehmung des Wertes einer Kryptowährung seitens des Marktes mit allen Komponenten verknüpft ist, die einen direkten oder auch nur indirekten Zusammenhang mit dieser aufweisen. Dadurch bietet die Einführung von ARB interessierten Investoren einen einfachen Weg auf die bislang führende Skalierungslösung von Arbitrum zu wetten.

War der Arbitrum-Airdrop ein “sell the news” Event?

Seit dem Airdrop der ARB Coin nähert sich ihr Wert der 1 $-Marke an. Hinzukommt, dass die antizipierte Preisrallye der Altcoins im Ökosystem von Arbitrum nach dem Airdrop bislang ausblieb. Das zeigt zumindest die Analyse der jüngsten Kursentwicklung von Arbitrum-Ökosystem-Token.

Innerhalb dieser Analyse wird ein Arbitrum-Index und seine Performance im Zusammenhang mit der Ankündigung des ARB-Airdrops, dem Zeitpunkt des Airdrops und dem Ethereum Kurs betrachtet. Dieser Ansatz ermöglicht es, die Gesamtauswirkungen des Airdrops auf das Ökosystem besser zu beurteilen.

Die Performance von Arbitrum Ökosystem-Token vor und nach der ARB-Airdrop

Wie zu erkennen ist, hat die Aufwärtsbewegung des Arbitrum-Indexes bereits zu großen Teilen kurz vor der Ankündigung stattgefunden. Entsprechend können wir davon ausgehen, dass durch Insider die Information über die Ankündigung kurz zuvor durchgesickert war. Diese Rallye setzte sich fort, bis 2 Tage vor dem eigentlichen Airdrop bereits der Abverkauf der Narrative über die Arbitrum-Rallye begann. Ein Abverkauf, der sich auch noch danach fortgesetzt hat.

Der hier verwendete Arbitrum-Index setzt sich dabei aus einem gleich gewichteten Korb aus den wichtigsten nativen Vermögenswerten zusammen.

die verschiedenen Token des Arbitrum-Index

Alle Einzelwerte dieses Indexes handeln aktuell unter dem Wert den sie zum Zeitpunkt des Airdrops besessen haben. Das lässt die Befürchtung aufkeimen, dass es keine Arbitrum-Rallye mehr geben wird. Stattdessen fanden die Spekulationen im Voraus statt und kamen mit dem eigentlichen Ereignis ins Erliegen. Handelte es sich hier also um ein sell the news Event?

Ich persönlich halte es für verfrüht, davon auszugehen, dass die Arbitrum-Rallye damit bereits abgesagt ist, bzw. in “Kleinformat” stattgefunden hat. Es war damit zu rechnen, dass viele ihren Airdrop verkaufen und das nicht für Ökosystem-Token. Eine richtige Arbitrum-Rallye kann meiner Einschätzung nach nur in Folge einer signifikanten ARB-Rallye stattfinden und eine solche ist noch nicht vom Tisch.

Es entspricht dem typischen Verlauf von Airdrops, das es am ersten Tag aufgrund der hohen Volatilität zu Anstiegen kommt und die Performance in der darauf folgenden Tagen unter dem Verkaufsdruck der Beschenkten leidet. So hat die OP Coin des direkten Wettbewerbers Optimism seinen Boden erst 18 Tage nach dem Airdrop erreicht und es dauerte weitere 24 Tage, um diesen vollständig auszubilden. Erst im Anschluss daran, startete die OP Coin eine 372 % starke Aufwärtsrallye.

OP Kurs nach dem Airdrop

Bei vielen ähnlichen Airdrops ist ein ebenfalls ein solcher Kursverlauf zu beobachten. Auch wenn die zeitlichen Abstände zwischen Airdrop und der Bodenausbildung nach dem ersten Verkaufsdruck stark unterschiedlich ausfallen kann. Dieses Beispiel des direkten Wettbewerbers Optimism soll lediglich zeigen, dass es vollkommen normal ist, dass eine Airdrop-Coin nicht direkt in eine Rallye übergeht. Vor allem nicht, wenn sie sich einer so starken Bekanntheit und Verteilung erfreut, wie es beispielsweise bei OP und vor allem ARB der Fall ist.

Die Einführung von ARB hatte allerdings einen bestechenden Vorteil. Denn mit OP hatten sie bereits einen guten Vergleichswert, was die Preisfindung in den Augen vieler Marktteilnehmer erleichtert hat. Daher gehe ich hier nicht von so starken Schwankungen und weniger Volatilität aus. Jedoch könnte die gewünschte Volatilität in nativen Token des Ökosystems zu finden sein.

Im Folgenden schauen wir uns daher die Fundmentaldaten zu Arbitrum etwas genauer an, werfen einen Blick auf den Kurs und sprechen über eine Vielzahl von Arbitrum-nativen Projekten und ihre Token, um der Frage auf den Grund zu gehen, ob ARB durch einige seiner nativen Kryptowährungen ausperformt werden könnte.

Arbitrum’s L2-Dominanz baut sich aus

Seit der Einführung der ARB Coin ist das auf Arbitrum verwaltete Vermögen (TVL) laut den Daten von L2BEAT von 3,6 Mrd. auf 5,6 Mrd. US-Dollar angestiegen. Dadurch konnte das Ökosystem seine Marktdominanz hinsichtlich dieser Metrik von 55,88 % auf 66,10 % ausweiten.

L2Beat-Daten zu TVL auf Layer-2s

Quelle: L2BEAT

Etwas konservativer wirkende Daten liefert DeFiLlama mit einem TVL i.H.v. 3,46 Mrd. für Arbitrum. Der große Unterschied kommt daher zu Stande, dass L2BEAT alle im Escrow Contract auf Ethereum hinterlegten Vermögenswerte berücksichtigt. Bei DeFiLlama sind es lediglich die auf Arbitrum selbst gestakten Vermögenswerte. Entscheidend ist, dass Arbitrum in jeglicher Hinsicht nicht nur seinen direkten Wettbewerber Optimism um ein Vielfaches übertrifft, sondern auch die alteingesessene Sidechain Polygon.

Doch nicht nur hinsichtlich dieser Metrik dominiert Arbitrum seine Wettbewerber. In den letzten 30 Tagen hat Arbitrum mit 2,4 Mio. US-Dollar an Transaktionsgebühren verzeichnet. Bei Optimism waren es in demselben Zeitraum 2,1 Mio. und bei Polygon 1,8 Mio. US-Dollar. Hier gibt es allerdings zwei Dinge anzumerken.

Zum einen verhält es sich aufgrund der Tokenomics von ARB so, dass Halter der Coin nicht von diesen Protokolleinnahmen profitieren. Tatsächlich sind es die Halter von Ether (ETH), doch das ist ein anderes Thema. Genauso verhält es sich übrigens auch bei Optimism und selbst bei Polygon gibt es keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Wert der MATIC Coin und den dortigen Transaktionsgebühren.

Zum anderen lässt sich ein signifikanter Anteil der Transaktionsgebühren auf Arbitrum auf den Airdrop und die darauf folgenden Handelsaktivitäten zurückführen. Die folgenden Wochen werden zeigen, inwiefern sich hier die Werte noch normalisieren werden. Nichtsdestotrotz spiegelt die akkumulierten Transaktionsgebühren den Gegenwert der direkten Nachfrage für die Nutzung von Arbitrum im Monat März wieder. Wie anfangs bereits geschrieben, sind auch die Komponenten von Bedeutung, die einen indirekten Zusammenhang zu dem Wert eines Vermögenswertes aufweisen. Daher ist diese Metrik alles andere als unbedeutend.

Wie die folgende Grafik zudem zeigt, werden mittlerweile 3 von 4 Transaktionen von Ethereum auf einer Layer-2-Chain abgewickelt. Rund 35 % dieser Transaktionen finden auf Arbitrum statt, gefolgt von Immutable X mit rund 18 % Marktanteil.

L2 und Ethereum TPS

Quelle: L2BEAT

Das unterstreicht zum einen die wachsende Bedeutung der Layer-2-Chains für Ethereum und zum anderen welche Rolle dabei Arbitrum spielt. Unter den Layer-2s ist Arbitrum derzeit der unangefochtene König, der selbst Polygon in einigen Belangen übertrifft.

Ist die ARB Coin bereits am Ende einer Akkumulationsphase?

Wir haben über die äußerst überzeugenden Fundamentaldaten von Arbitrum gesprochen. Nun wollen wir uns anschauen, wie ARB sich derzeit auf dem Chart macht.

An dieser Stelle muss voraus geschickt werden, dass ARB durch seine erst kürzliche Erscheinung kaum historische Daten auf dem Chart zeigt. Dieser Umstand macht eine detaillierte technische Chartanalyse natürlich sehr schwierig. Allerdings sind hier bereits einige grundlegende Verhaltenszüge zu erkennen, die uns eine vorsichtige Annäherung an das Geschehen erlauben.

Analyse des Arbitrum Kurses (ARB)Der ARB Kurs könnte sich sehr gut bereits am Anfang seiner Aufwärtsbewegung befinden. Dafür spricht vor allem der signifikante Anstieg im Volumen, den wir zuletzt beobachten konnten. Ich halte es zwar für unwahrscheinlich, allerdings könnte sich der Preis erst einmal korrigieren und auf ein Kursniveau zwischen 1,15 $ bis 1,30 $ zurückfallen. Diese Möglichkeit ist als alternatives Szenarios (“alt.”) im obigen Chart eingezeichnet.

Da der Kurs allerdings jegliches Zeichen der Schwäche vermissen lässt, ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass er sein aktuelles Momentum nutzt, um den Anstieg fortzusetzen. An dieser Stelle ist es zwar noch etwas früh, allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass sich hier eine runde Bodenformation oder ein Cup & Handle ausformen wird.

Nicht nur fundamental, sondern auch charttechnisch scheint Arbitrum und seine ARB Coin zu überzeugen. Das ist definitiv ein guter Grund sich mit dem nativen Ökosystem von Arbitrum vertraut zu machen und einige der verschiedenen dezentralen Anwendungen durchzugehen, die bereits einen eigenen Token besitzen.

Das Arbitrum-Ökosystem und seine Token

Wie anfangs bereits geschrieben, kann die ARB Coin im weiteren Sinne als eine Art Index-Token für sein natives Ökosystem verstanden werden. Wer diesen Index allerdings schlagen möchte, der besitzt die Möglichkeit, einzelne Titel oder seine eigene Kombination dieser Titel zu halten.

Daher wollen wir im Folgenden verschiedene Projekte und ihre Token in Abhängigkeit ihrer Marktkapitalisierung durchgehen. Dabei gilt es in der Regel zu beachten, dass je geringer die Marktkapitalisierung eines Tokens ausfällt, desto volatiler sind seine Preisbewegungen. Volatilität bedeutet in diesem Zusammenhang sowohl Gelegenheit als auch Risiko.

Projekte mit einer Marktkapitalisierung von über 100 Millionen US-Dollar

In dieser Kategorie sprechen wir bereits über sehr gut etablierte Projekte und ihre Token. Ihre Volatilität ist in der Regel moderat. Dabei sprechen wir natürlich von “moderat” für eine Kryptowährung, die von Natur aus sehr volatil sind.

GMX (GMX)

GMX ist natürlich einer der offensichtlichen Kandidaten im Ökosystem von Arbitrum. Mit einer Marktkapitalisierung in Höhe von 634 Millionen US-Dollar (fully diluted 977 Mio. $) handelt es sich hier um ein wahres Schwergewicht.

GMX ist eine dezentralisierte Krypto Börse für Spot- und Perpetual-Future-Kontrakte auf der Chain von Arbitrum One und Avalanche. Die Plattform erlaubt einen zensurresistenten Handel und unterstützt hohe Volumina zu niedrigen Gebühren.

Ihr Hauptmerkmal ist dabei ein Pool von Vermögenswerten, die von Liquiditätsanbietern (LPs) bereit gestellt werden und gegen welche die Händler Vermögenswerte tauschen oder ein unbefristetes Engagement eingehen können. GMX verwaltet dabei ein Vermögen (TVL) von 1 Milliarde US-Dollar auf Arbitrum und von 122 Millionen US-Dollar auf Avalanche. Damit zeigt sich auch ganz klar, auf welcher Chain die Börse beheimatet ist.

Liquiditätsanbieter erhalten den GLP Token für das Hinzufügen von Vermögenswerten zum Liquiditätspool, die ihren Anteil an diesem Pool darstellen. GLP ist damit ein Index bestehend aus ETH, WETH, WBTC, LINK, UNI, USDC, USDT, DAI und FRAX. Die GLP-Inhaber bilden damit das Rückgrat aller Aktivitäten auf GMX und erhalten mit 70 % einen Löwenanteil der Plattformgebühren. Derzeit erzielen die Inhaber der GLP Token eine Jahresrendite von durchschnittlich über 30 %.

Die Gebühren werden in ETH auf Arbitrum und in AVAX auf Avalanche ausgezahlt. Der gleichnamige GMX Token ist hingegen der Governance-Token der Plattform. Doch auch hier erhalten Inhaber 30 % der Plattformgebühren, wenn sie den GMX Token staken.

Aktuell kursieren 8,6 Millionen GMX Token. Das maximale Angebot soll bei 13,25 Mio. liegen, allerdings existiert keine per Code festgelegte Limitierung. Die Prägung neuer Token über diesen Schwellenwert hinaus wäre damit durch eine Governance-Abstimmung möglich. Aktuell ist GMX damit nach wie vor ein recht stark inflationierter Token ist. Wie die folgende Grafik zeigt, lag die Inflationsrate der letzten 12 Monate bei knapp 14,5 %.

Bisherige Emission von GMX

Quelle: Messari

Der Anstieg des zirkulierenden Angebots verläuft allerdings nicht linear. Er hängt von der Anzahl der Escrow GMX Token (esGMX) ab, die in Umlauf gebracht werden, sowie von der Anzahl der Token, die für Marketing und Partnerschaften verwendet werden.

esGMX ist eine besondere Form von gesperrten Belohnungen auf GMX und kann entweder durch Staking oder Vesting genutzt werden. Beim Staking funktioniert esGMX genauso wie reguläres GMX und verdient dem Besitzer Belohnungen in ETH bzw. AVAX und weitere esGMX ein. Alternativ dazu können Besitzer ihre esGMX Token aber auch über einen Zeitraum von einem Jahr sperren und dadurch in reguläre GMX Tokens umwandeln lassen.

Zusammengefasst, verdienen sowohl der GLP als auch GMX Token eine Rendite für ihre Besitzer. Die Beteiligung an den Plattformgebühren für GLP Token fällt dabei höher aus, da Nutzer im Austausch für sie der Plattform Liquidität zur Verfügung stellen müssen. Halter des GMX Token können hingegen ebenfalls von dem spekulativen Handel des Vermögenswertes profitieren, während sie gleichzeitig ebenfalls eine Rendite für das Staken generieren können. Die Jahresrendite liegt hier aktuell bei knapp 8 %.

Treasure DAO (MAGIC)

Der MAGIC Token ist ebenfalls ein Blue-Chip aus dem Ökosystem von Arbitrum. Anders als bei GMX dreht es sich hier allerdings nicht um das Futures-Trading, sondern Gaming & Metaverse im Bereich Web 3.0.

Treasure bezeichnet sich selbst als Gaming-Ökosystem, das Communitys und Spiele durch seinen nativen Token MAGIC miteinander verbindet. Er ist der gemeinsame Nenner zwischen verschiedenen Games und Metaverses. Dabei steht dem Web 3.0 Ethos getreu, das Eigentum an In-Game-Vermögenswerten an vorderster Stelle.

MAGIC hat seinen Ursprung in Bridgeworld und funktioniert in allen Metaversen, die von Treasure unterstützt werden. Die Plattform beschreibt MAGIC als den Ort, an dem neue Sterne geboren werden. Das liegt daran, dass der MAGIC Token das Metaverse mit Energie versorgt. Darüber hinaus ermöglicht MAGIC die Verbindung zwischen den Metaverse-Projekten und bietet den Nutzern eine größere Funktionalität. Es ist auch die Währung, die für den Kauf und Verkauf von NFTs auf dem Treasure-Marktplatz, bekannt als Trove, verwendet wird.

Die Inflation des zirkulierenden Angebots von MAGIC nimmt stetig ab. Ähnlich wie bei Bitcoin wird die Emission neuer MAGIC Token regelmäßig halbiert.

Der Emissionsplan des MAGIC Token

Quelle: Treasure Docs

Diese Halbierung findet allerdings nicht wie bei Bitcoin alle 4 Jahre, sondern jedes Jahr statt, bis das Gesamtangebot von 350 Millionen MAGIC Token erreicht sein wird.

Gains Network (GNS)

Gains Network ist ein direkter GMX-Konkurrent, der seinen Ursprung auf der Sidechain Polygon hat. Das Protokoll, welches unter dem Namen gTrade bekannt ist, besaß in diesem Jahr einige starke Katalysatoren, darunter die Einführung von Arbitrum sowie mehrere neue Handelspaare, einschließlich Rohstoffe.

Auf Arbitrum befindet sich Gains Network allerdings ganz klar auf einem abgeschlagenen zweiten Platz. GMX weist 3-4 Mal so viel Volumen, Nutzer und Einnahmen auf. Wer also auf GNS anstelle von GMX wetten möchte, der geht eine Wette darauf ein, dass gTrade im Vergleich zu GMX ein größeres Wachstum im Volumen verzeichnen wird.

Ein Vorteil in der Betrachtungsweise der Tokenomics ist, dass bereits das volle Angebot von GNS zirkuliert. Ein Faktor der nicht unterschätzt werden sollte. So muss das Zukunfts- und Einnahmepotential des Tokens nicht durch eine Inflation desselbigen abgezinst werden.

Projekte mit einer Marktkapitalisierung zwischen 20 und 100 Millionen US-Dollar

Projekte dieser Kategorie befinden sich oftmals in ihrer Reifephase. Hier handelt es sich nicht mehr um ungeschliffene Diamanten. Daher muss gut abgewogen werden, ob diese Projekte bereits ihr volles Potential erreicht haben oder eventuell auf dem Weg sind, einer der ganz Großen zu werden.

Radiant Capital (RDNT)

Radiant Capital bietet Chain-übergreifende Kreditmärkte, indem es Stargate und LayerZero für Omnichain-Liquidität nutzt. Damit handelt es sich hier um einen interessanten Aave-Herausforderer, der Nutzern es ermöglicht, einen Vermögenswert auf einer Chain zu hinterlegen, um auf einer anderen Chain gegen diesen einen Kredit aufzunehmen.

Definitiv ein interessantes Konzept. Zudem ist Radiant Capital bereits der führende native Lending Service auf Arbitrum. Zudem hat die Plattform bereits jetzt die zweitgrößte Anzahl von Nutzern nach Aave (mehr als Compound Finance).

Tatsächlich handelt es sich bei Radiant Capital um eine Aave-Fork. Entsprechend sind hier einige parallelen in der Tokenomics und Funktion zu finden. Der native RDNT Token dient dem Protokoll als Governance-Token und Staking-Belohnung. RDNT-Halter besitzen also das Recht, über Verbesserungsvorschläge abzustimmen, während sie gleichzeitig zu 50 % an den Protokolleinnnahmen beteiligt werden. Token-Inhaber können ihre RDNT Token in den Radiant LP-Pool einbringen und erhalten dafür Belohnungen und Gebühren aus dem Protokoll in Form von RDNT.

Wie die folgende Grafik zeigt, steigen die Protokolleinnahmen stetig, was das Halten und Staken von RDNT potentiell wertvoller gestaltet.

Protokolleinnahmen von Radiant Capital

Quelle: Token Terminal

Doch wer eine Investition in RDNT erwägt, der sollte sich insbesondere hier mit der Tokenomics genauestens auskennen. Da der Token in erster Linie als Belohnung für Liquiditätsanbieter dient, ist die Inflation des zirkulierenden Angebots recht stark ausgeprägt.

Emissionsplan des RDNT Token

Quelle: Radiant Capital Docs

Dopex (DPX)

Dopex ist ein dezentralisiertes Protokoll für den Handel von Optionen. Wer unsere Newsletter-Ausgabe über den Optionsmarkt und sein immenses Wachstumspotential kennt, der weiß, dass sich Dopex damit in einer zukunftsträchtigen Nische platziert hat.

Dopex verwendet mit DPX und rDPX ein Zwei-Token-Modell. DPX ist der Governance-Token des Protokolls und lässt seine Inhaber gleichzeitig Einnahmen aus verschiedenen Quellen generieren. Das bedeutet, dass auch DPX-Inhaber vom Erfolg des Protokolls profitieren.

rDPX hingegen ist ein Token, der für die Verluste der Teilnehmer des Options-LP geprägt und verteilt wird. Die Anzahl der geprägten Token wird auf der Grundlage des Nettowerts der Verluste am Ende der Epoche eines Pools bestimmt.

Aktuell sitzt das Protokoll auf knapp 30 Mio. $ TVL und hat in der letzten Woche ein Volumen in Höhe von 300.000 $ verarbeitet. Das ist nicht gerade viel. Insbesondere, wenn wir berücksichtigen, dass die Emissionen in 2023 nach wie vor sehr hoch sind.

Der Emissionsplan von dem DPX Token

Quelle: Dopex Docs

Mit knapp 250.000 DPX zirkuliert derzeit die Hälfte aller Token. Ende 2023 sollen es rund 70 % sein. Das entspricht einem 40 %igem Anstieg des aktuellen Angebots. Das sind nicht gerade die überzeugendsten Daten.

Lyra Finance (LYRA)

Anders sieht es eventuell bei Lyra Finance aus. Lyra ist Optimismus gebürtig aber ebenfalls auf Arbitrum vorhanden. Mit 18,6 Mio. $ wöchentlichem Handelsvolumen weist das Protokoll deutlich mehr Aktivität auf als Dopex. Trotzdem weist der native LYRA Token nur rund 85 % der fully diluted Marktkapitalisierung von DPX auf und wird damit von dem Markt etwas geringer bewertet.

Auch bei Lyra Finance unterscheiden wir hauptsächlich zwei Nutzergruppen: Liquiditätsanbieter und Optionshändler. Liquiditätsanbieter stellen dem Protokoll Liquidität zur Verfügung, die dazu verwendet wird, Händlern den Optionshandel anzubieten. Im Gegenzug für ihre Liquidität erhalten die Anbieter einen Teil der vom Protokoll generierten Handelsgebühren. Optionshändler hingegen nutzen das Lyra-Protokoll, um Optionen auf Kryptowährungen zu kaufen und zu verkaufen.

Der große Unterschied zu beispielsweise DPX ist allerdings, dass LYRA-Halter nicht an den Einnahmen des Protokolls beteiligt werden. Das ist wohl unter anderem ein Grund dafür, warum LYRA trotz des sehr viel größeren Volumens eine geringere Bewertung erfährt.

Vela Exchange (VELA)

Über die Vela Exchange und VELA haben wir bereits in der Newsletter-Ausgabe aus Februar gesprochen. Hier handelt es sich ebenfalls um eine dezentralisierte Krypto Börse mit fortschrittlichen Perpetuals-Handelsmöglichkeiten, gemeinschaftsorientierten Anreizen und einer skalierbaren Infrastruktur. In anderen Worten ist es ein noch recht junger GMX-Herausforderer, der sich selbst als “Next-Gen”-Plattform bezeichnet und bekannte DEX-Probleme wie Front-Running, Slippage, Asset-Beschränkungen und fehlende Risikomanagementfunktionen überwinden möchte.

Tatsächlich handelt es sich hier um ein augenscheinlich tolles Produkt, dass sich allerdings noch in den frühen Anfangsstadien seiner Entwicklung befindet. Mit einem täglichen Volumen von zuletzt 58 Millionen US-Dollar kann sich die Vela Exchange aber bereits jetzt einer beachtliche Aktivität rühmen. Das ist immerhin rund 58 % des Volumens von GNS und knapp 17 % des Volumens auf GMX. Werte, die natürlich von Tag zu Tag schwanken können. Die Quintessenz an dieser Stelle soll auch lediglich sein, dass diese noch sehr junge Plattform bereits jetzt einen gesunden Marktanteil für sich beanspruchen konnte. Auffallend ist zudem, dass die Vela Exchange bereits mehr täglich aktive Nutzer aufweist als GMX.

Die generierten Gebühren fließen zu 100 % an die Community, bzw. die verschiedenen, wenn man so will, Stakeholder des Projektes. 50 % gehen an die Staker im VLP Vault. Das sind solche, die dem Protokoll USDC als Liquidität zur Verfügung stellen. 4,7 % werden in eVELA ausgezahlt und der Rest in USDC.

Gebührenverteilung von Vela

Quelle: Vela Exchange Whitepaper

Weitere 25 % der Gebühren wandern in die Treasury. 10 % gehen in Form von eVELA-Belohnungen an Staker von VELA und eVELA Token. Sie erhalten zudem weitere 5 % der Gebühren und USDC.

eVELA ist dabei der Escrow-Token für VELA und kann auf zwei Arten verwendet werden. Entweder Staken ihn seine Halter, um Belohnungen zu verdienen oder sie nutzen den Vesting-Vertrag, um darüber die gleiche Menge an VELA Token zu beanspruchen. Diese wird linear über ein Jahr hinweg kontinuierlich freigeschaltet. Währenddessen verdienen diese eVELA-Token allerdings keine Belohnungen.

Ein Manko ist allerdings die hohe Inflationsrate. Derzeit kursieren 8,5 Mio. Token. Ende des Jahres werden werden es rund doppelt so viele sein.

Emission des VELA Token

Quelle: Vela Exchange Gitbook

Die ausgeklügelte Tokenomics sollte allerdings verhindern, dass dadurch ein zu hoher Verkaufsdruck aufkommt. Dennoch ist das ein Faktor, der definitiv berücksichtigt werden sollte.

Camelot Exchange (GRAIL)

Camelot ist die führende native DEX für Swaps auf Arbitrum. Sie bietet auch ein Launchpad für andere Ökosystem native Token. Sie besitzt zwei verschiedene Token GRAIL und xGRAIL.

GRAIL ist der native Token von Camelot, während xGRAIL ein nicht übertragbarer, treuhänderisch verwahrter Governance-Token  ist, der einem gestakten GRAIL Token entspricht. Er kann durch ertragsgenerierende Staking-Positionen (spNFTs) oder durch direkte Umwandlung von GRAIL erworben werden.

Der zentrale Anwendungsfall für xGRAIL ist die Möglichkeit, es Plugins zuzuweisen. Das funktioniert, indem Halter die Möglichkeit besitzen, xGRAIL in den Token-Kontrakt zu staken und den eingezahlten Betrag einem Plugin im Austausch für verschiedene Vorteile zuzuweisen. Dazu gehört eine Beteilung an den Protokoll-Einnahmen, Steigerung der Rendite für Liquiditätsanbieter, exklusiven Zugang zum Launchpad und mehr.

verschiedene Funktionen von xGRAIL

Quelle Camelot Exchange Docs

Die Protokollgebühren werden in LP-Tokens ausgeschüttet. Zu 60% gehen sie an Liquiditätsanbieter, 22,5% werden als Dividenden ausgezahlt, mit 12,5% werden GRAIL-Token zurückgekauft und verbrannt und 5 % gehen an den Core Contributors Fonds, wo sie ausschließlich zur Deckung der Betriebskosten verwendet werden. Jeden Monat wird der ungenutzte Betrag je nach Ermessen des Teams entweder in Dividenden umgewandelt oder für Buybacks und Burns verwendet.

Langfristig macht das GRAIL deflationär. Doch aktuell ist der Token noch stark inflationär, da derzeit das gesamte Angebot von 100.000 GRAIL Token über 3 Jahre hinweg ausgeschüttet wird.

Emission des GRAIL Token

Quelle: Camelot Exchange Docs

Derzeit zirkulieren 9.500 GRAIL Token, während sich die Menge an xGRAIL Token auf 17.600 Stück beläuft. 1.859 GRAIL wurden bereits verbrannt und damit für immer aus dem Verkehr gezogen.

Pendle Finance (PENDLE)

Pendle als Protokoll ist ziemlich komplex, aber auch ziemlich erfolgreich. Es ist ein Renditeprotokoll auf Ethereum und Arbitrum, das einen renditeträchtigen Token in zwei Komponenten mit einem festen Fälligkeitsdatum aufteilt. Dazu wandelt Pendle zunächst renditeträchtige Token in SY (standardisierte Rendite-Token) um. Dann wird dieser SY in seine Haupt- und Ertragskomponenten PT (Principal Token) bzw. YT (Yield Token) aufgeteilt, so dass sie über das benutzerdefinierte V2 AMM gehandelt werden können. Also die Rede ist von einem typischen Uniswap V2-Pendant.

Auf diese Weise möchte das Protokoll den TradFi-Zinsderivatemarkt (mit einem Nominalwert von über 400 Mio. USD) in DeFi integrieren und für alle zugänglich machen, um das volle Potenzial von Renditen ausschöpfen. Dabei ist es den Nutzern des Protokolls möglich, fortschrittliche Renditestrategien durchzuführen.

Pendle ermöglicht es den Nutzern, Vermögenswerte zu einem niedrigeren Preis als dem Marktpreis zu erwerben, indem sie die renditetragenden Token in Kapital und Ertrag aufteilen. Der Kapitalwert der renditetragenden Token wird bis zu einem festgelegten Fälligkeitsdatum durch PT repräsentiert, während der Anspruch auf die Rendite während dieses Zeitraums durch YT repräsentiert wird und an andere Käufer verkauft wird. Mit dem abgetrennten Geldwert von YT kann der Hauptwert (d. h. PT) zu einem niedrigeren Preis verkauft werden.

Der native Plattform-Token handelt unter dem Ticker PENDLE und bildet den Grundstein für die Mechanismen der Wertbildung und die Verwaltung des Protokolls. Er fungiert auch als Governance-Token, indem er in vePENDLE gestakt und gesperrt wird. Er ist dauerhaft inflationär. Die wöchentliche Emission betrug im Oktober 2022 667.705 Token. Seitdem geht dieser Wert wöchentlich um 1,1 % zurück und das bis April 2026. Ab diesem Zeitpunkt lässt die aktuelle Tokenomic eine Inflationsrate von 2 % pro Jahr für weitere Anreize zu.

Emission des PENDLE Token

Quelle: Pendle Docs

Das Protokoll erhebt übrigens eine Gebühr von 3 % aller von YT erwirtschafteten Erträge. Derzeit wird 100 % dieser Gebühr an die vePENDLE-Inhaber ausgeschüttet, während das Protokoll keine Einnahmen erzielt. Dies kann sich in Zukunft allerdings ändern. Des Weiteren wird ein Teil der Erträge aus fälligen, nicht eingelösten PTs ebenfalls anteilig an vePENDLE-Inhaber ausgeschüttet. Alle Gebühren werden zudem in USDC ausgeschüttet und stellen damit eine reale Rendite dar.

Oath (OATH)

Oath ist ein Teil des Ökosystems von Byte Masons, welches zudem aus Reaper Farm, einem Rendite-Optimierer mit Ursprung auf der Fantom Chain, Granary Finance, einem Multi-Chain Kreditprotokoll, Ethos Reserves, einem CDP-Stablecoin, Digit, einem neuartigen Protokoll, das versucht, Liquidität langfristig zu binden und Moon, einer Onboarding-Plattform für Neulinge in der Welt von Web 3.0 besteht.

Der Governance-Token dieses gesamten Ökosystems handelt unter dem Ticker OATH. So wie alle Wege nach Rom führen, führen alle Einnahmequellen der verschiedenen Anwendungen des Byte Masons Ökosystem zu den Haltern von OATH. Zumindest ist das so geplant.

Das bedeutet, dass alle Emissions- und Rückzahlungsgebühren aus Ethos-Darlehen und alle Handelsgebühren, die durch die Reaper Farm Incentive Strategie generiert werden, an die Halter von OATH weitergeleitet werden. Genauer genommen, gilt das für die Staker von bonded OATH (bOATH) Token. Diesen erhalten Nutzer durch einen Balancer LP-Pool mit einem Verhältnis von 80% OATH und 20% ETH.

All das hört sich gut an, allerdings habe ich eine unverhältnismäßig große Menge an Zeit darauf verschwendet, herauszufinden, wie genau die Emission des Tokens aussieht, wie die Tokenomics im Detail funktioniert und wie groß die Einkommensströme aussehen. Erfolglos. Eine Idee des ganzen liefert lediglich das folgende Schaubild zu Ethos.

Schaubild zu Ethos und OATH

Quelle: Medium (Justin Bebes)

Demnach würde Ethos pro 10 Millionen US-Dollar an TVL für OATH-Staker 120.000 $ an Gebühren generieren, während weitere 400.000 $ an Gebühreneinnahmen durch Reaper auf den Stabilitätspools (25-50 %), die Treasury (25-37,5 %) und OATH-Staker (25-37,5 %) verteilt werden. Entsprechend würden laut diesem Beispiel dadurch die Jahreseinnahmen für OATH-Staker pro 10 Mio. $ an TVL auf Ethos bei insgesamt 220.000 $ bis 270.000 $ liegen. Hinzukommt, was die anderen Applikationen des Ökosystems von Byte Masons beisteuern würden.

De facto hinterlässt OATH damit zu diesem Zeitpunkt noch einige Fragezeichen bei mir. Nicht zuletzt, da sich einige der Produkte noch in der Entwicklung befinden und es an anderer Seite an Informationen fehlt. Das Ganze klingt interessant, doch durch die Unklarheiten ist von fundamentaler Seite aus schwer abzuschätzen, wie viel Potential hier noch hinter steckt.

Projekte mit einer Marktkapitalisierung von unter 20 Millionen US-Dollar

In dieser Kategorie befinden sich die meisten Projekte. In beliebten Ökosystemen starten nämlich hunderte von Projekten mit einem eigenen Token. Die wenigsten schaffen es allerdings jemals die 20 Mio. $-Grenze zu überschreiten oder auch nur in ihre Nähe zu kommen, da es ihnen an Innovation oder Adoption mangelt. Entsprechend ist es logisch, das Investitionen in Token dieser Kategorie das größte Risiko mit sich bringen. Die wenigsten von ihnen werden sich jemals eine große Marktkapitalisierung erreichen. Hingegen werden viele gegen 0 laufen.

Dennoch ist es auch die Kategorie, in der das größte Potential schlummert. Denn die meisten DeFi-Token, die mittlerweile eine Marktkapitalisierung von mehreren hundert Millionen oder sogar Milliarden von US-Dollar aufweisen, haben hier angefangen. Entsprechend habe ich ein paar wenige Projekte dieser Kategorie rausgesucht, die in meinen Ohren interessant klingen. Ein paar von ihnen haben noch nicht einmal einen handelbaren Token und es fehlt an Informationen zu der Tokenomics. Entsprechend könnte es sein, dass interessant klingende Projekte mit einer schlechten Tokenomics für Investoren vollkommen uninteressant werden. Das solltest Du dabei definitiv im Hinterkopf behalten.

Plutus DAO (PLS)

Plutus ist ein Arbitrum-nativer Governance-Aggregator, der darauf abzielt, die Liquidität und Belohnungen der Nutzer zu maximieren. Laut eigener Aussage des Teams ist es das Ziel von Plutus, das de-facto Layer 2 Governance Blackhole für Projekte mit veTokens zu werden.

In Ordnung, aber was genau bedeutet das?

Es bedeutet, dass Plutus politische Macht im Ökosystem von Arbitrum sammeln und hinter seinem eigenen Governance Token PLS bündeln möchte. Dies gelingt dem Protokoll, indem es für Halter verschiedener Governance-Token anderer Arbitrum-nativer Protokolle Anreize schafft, diese auf ihm zu hinterlegen.

Token andere Protokolle, die Renditen für ihre Staker generieren, besitzen oftmals lange Sperrfristen. Auf Plutus können Nutzer diese Governance-Token hinterlegen und erhalten abzüglich einer geringen Gebühr Zugang zu diesen Renditen, die normalerweise nur langfristigen Stakern offenstehen. Darüber hinaus erhalten sie eine tokenisierte Version des Vermögenswertes als plsAsset (z.B. plsARB für ARB). Diese sind frei nutz- und handelbar.

Zusammenfassend bietet Plutus seinen Nutzern damit Zugang zu Renditen, die sonst nur durch das lange Sperren von Vermögenswerten zugänglich wären und lässt sie gleichzeitig liquide bleiben. Doch was hat das Protokoll davon und vor allem Halter des nativen PLS Token?

Mit einem wachsenden Anteil an den gesamten Stimmrechten über ein Protokoll kann Plutus in fremden Protokollen leicht Vorschläge erstellen und durchsetzen, um deren Einnahmen teilweise in Richtung ihres eigenen Protokoll-Token fließen zu lassen. Ein prominentes Beispiel für dieses Geschäftsmodel ist Convex Finance, die durch ihre akkumuliertes Stimmrecht über Curve Finance regelmäßig sogenannte Bribes (auf dt. Bestechungsgelder) in die eigenen Taschen umleiten.

Doch ist das Ganze keine Einbahnstraße, sondern potentiell eine Win-Win-Situation für alle beteiligten Protokolle. Da die meisten primären Token der Protokolle auf PlutusDAO konvertiert und gestakt werden, erhalten diese einen Schub im TVL.

Zum jetzigen Zeitpunkt hat Plutus mit Dopex, Radiant, GMX, Sperax und Jones für eine Vielzahl von Plutus-bezogenen Governance-Produkten zusammengearbeitet. Zusätzlich zu den Governance-Aggregationsprodukten hat Plutus eine Vaults-Produktlinie, die darauf abzielt, den Ertrag zu maximieren und Arbitrum-native DeFi-Bausteine zu schaffen. Derzeit hat das Protokoll ein Vault-Produkt live, das in Zusammenarbeit mit der GLP-Liquiditätslösung von GMX entwickelt wurde. Das alles zeigt, wie gut vernetzt das Team im Ökosystem von Arbiturm ist.

PLS ist allerdings ebenfalls stark inflationär. Das beweist der folgende Emissionsplan, der allerdings weder die Platform-Belohnungen (35.000.000 PLS) noch die Allokation für operationale Aufwände (13.800.000 PLS) berücksichtigt, da es für sie keinen festen Emissionsplan gibt.

Der Emissionsplan des PLS Token

Quelle: PlutusDAO Doc

Derzeit zirkulieren 23.971.385 PLS, wobei laut dem angegebenen Dune Dashboard 23,78 % dieser Token gestakt sind.