Was ist da nur los? Das berühmt berüchtigte Krypto-Meme mit der gleichnamigen Memecoin PEPE soll ein Symbol des Hasses sein?
So hat es zumindest in einem kürzlichen Newsletter der Krypto-Börse Coinbase geklungen. Die Hintergründe zu diesem kontroversen Ereignis erfährst Du hier und jetzt!
- Der Autor des Newsletters von Coinbase beruft sich auf die Verwendung von Pepe als Hasssymbol rechtsextremer Bewegungen.
- Der Aufschrei unter den PEPE-Fans ist groß und zwingt der Krypto-Börse eine öffentliche Entschuldigung ab.
Der Eklat rundum PEPE
Alles fing mit der Newsletter-Ausgabe der Krypto-Börse Coinbase am 10. Mai an. Darin thematisierte der Autor die kürzlich kursierende Memecoin-Manie, die allen voran durch den kometenhaften Anstieg des PEPE Kurses angeführt wurde. Ein Preisanstieg von 55.000 % in gerade einmal knapp drei Wochen sorgte dafür, dass PEPE die neuen vier Buchstaben waren, auf die jeder setzte.
Was allerdings auf Empörung stieß, waren die Behauptungen des Autors, dass Pepe the Frog in Wahrheit ein Maskottchen für rechtsextreme Gruppierungen fungiert. Genauer schrieb der Autor in dem Newsletter von Coinbase:
Der Token basiert auf dem Pepe the Frog Meme, das vor fast 20 Jahren als Comicfigur im Internet auftauchte. Im Laufe der Zeit wurde es laut der Anti-Defamation League von rechtsextremen Gruppen als Hasssymbol vereinnahmt.
Nachdem Pepe als Meme-Figur in anonymen Foren wie 4chan populär geworden war, begannen einige Nutzer, rassistische Versionen von Pepe zu erstellen. Darin vermischten sie den Comic-Charakter mit faschistischen Bildern, um ihre feindseligen Ansichten zu verbreiten.
Im Jahr 2016 startete allerdings zusammen mit der Anti-Defamation League eine Kampagne mit dem Hashtag #SavePepe, um das Meme von seinen Kopierern zurückzuerobern. Pepe wurde seitdem bei pro-demokratischen Protesten in Hongkong als Symbol des Widerstands gegen Autoritarismus verwendet. Entsprechend empört, zeigten sich viele Pepe-Fans, die Coinbase bald dazu zwangen, öffentlich zurückzurudern.
Für Coinbase hagelte es verbale Ohrfeigen
Obwohl in dem Newsletter ein Disclaimer darauf hinweist, dass die Ansichten des Autors nicht unbedingt die Ansichten von Coinbase oder seinen Mitarbeitern widerspiegelt, gab es insbesondere auf Twitter saures für die Krypto-Börse. Pepe-Fans begannen, den Twitter-Hashtag #deletecoinbase zu verwenden.
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Als Folge des öffentlichen Eklats musste sich Paul Grewal, der Leiter der Rechtsabteilung von Coinbase auf Twitter zu Wort melden. Darin schrieb er als Einleitung entschuldigend:
Wir haben es vermasselt und es tut uns leid.
Weiter entschuldigte er sich in dem Tweet vor allem dafür, dass in dem Newsletter die Geschichte des Memes nicht vollständig dargestellt wurde.
Wer auch immer diesen Inhalt des Newsletters bei der Krypto-Börse durchgewunken hat, dem fehlte offensichtlich ein grundlegendes Verständnis der Krypto-Kultur. Eine Kryptowährung anzugreifen, die eine so starke Fan-Gemeinschaft besitzt, wie der PEPE Token ist aus Marketing-Sicht bereits ein riskantes Unterfangen. Wird dieser Angriff dann noch auf einer falschen, bzw. unvollständigen Darlegung der Tatsachen gestützt, kann man nur noch per Kreuze kriechen, um Schadensbegrenzung zu betreiben.
Paul Grewal hat offensichtlich für Coinbase diesen undankbaren Job übernommen. Nun kann die Krypto-Börse nur noch auf die Schnelllebigkeit der Krypto-Szene setzen, die den Fokus der Anleger schon sehr bald wieder verschieben wird.