Wahrscheinlich würde jeder gerne mal ein NFT kaufen, um es dann für einen ordentlichen Gewinn zu veräußern. Doch leider ist das in der Praxis nicht ganz so einfach, wie es in der Theorie klingt.
Mittlerweile gibt es nämlich eine Hülle und Fülle verschiedener NFTs. Welches also soll man kaufen? Denn eines ist klar: Die meisten digitalen “Kunststücke” eignen sich nicht als Wertanlage.
Es gibt allerdings einige NFT Trader, die ihr Handwerk verstehen. Zumindest haben sie wiederholt ein feines Näschen dafür bewiesen, was tatsächlich für manch einen der Deal des Lebens wäre. Mit dem feinen, aber entscheidenden Unterschied, dass sie mehrere solcher Deals gelandet haben.
Ein neuer Hype: Scheinbar will jeder mal ein NFT kaufen
Man hört oft von dem nächsten NFT Hype und Verkäufen für Preise in Schwindel erregender Höhe.
Der neueste Trend der digitalen Kunst heißt NFT Token. Sie fungieren als Eigentumsnachweis für ein digitales Objekt auf einer Blockchain und erlebten laut Reuters einen Aufschwung mit einem geschätzten Gesamthandelsvolumen von 2,5 Milliarden US-Dollar in der ersten Hälfte des Jahres 2021.
Abb. 1: Volumen der gehandelten NFTs pro Quartal. Quelle: Reuters/ DappRadar
Das ist für viele nichts Neues. Was aber viele nicht wissen, ist, dass unter den Top-Verkäufern sich oftmals dieselben Händler tummeln. Wie neue Daten zeigen, haben einige Sammler diesen NFT-Boom bereits in bares Geld verwandelt.
Das Blockchain-Analyseunternehmen Nansen hat heute sein erstes NFT-Leaderboard veröffentlicht, das die NFT Trader zeigt, die bisher den größten Gewinn durch den Kauf und Verkauf von NFTs erzielt haben. Hierfür wurden mehr als 90 Millionen Wallets auf Ethereum und Polygon verfolgt.
Das ist der mit Abstand größte Händler
Der Sammler und Händler mit dem Anonymus Pranksy führt diese Liste mit einem Gewinn von 1.573 ETH an. Das entspricht bei dem heutigen Ethereum Kurs einem Gegenwert in Höhe von 3,64 Millionen US-Dollar – nicht schlecht!
Abb. 2: NFT-Rangliste der Top 10 Händler nach Gewinn. Quelle: Nansen
Den erfassten Daten zufolge hat Pranksy bis heute 1.860 ETH (4,3 Mio. $) für die begehrten Stücke ausgegeben und insgesamt mehr als 9.300 einzelne NFTs gesammelt, die aus 86 verschiedenen Kollektionen stammen.
Das ist eine ganz schön hohe Investition. Allerdings eine, die sich für den Händler bereits jetzt mehr als ausgezahlt hat.
Pranksy hat nämlich 2.350 seiner gekauften NFTs bereits für 3.433 ETH (7,94 Mio. $) verkauft und steht damit an der Spitze der Rangliste.
Dieser NFT Händler hat eine Rendite von 5.020% erzielt
Pranksy kauft und verkauft im großen Stil – keine Frage. Die Rendite seiner bisherigen Käufe und Verkäufe beträgt dabei 84,5%, wobei sich eine Vielzahl der von ihm gekauften NFTs nach wie vor in seinem Besitz befinden.
Doch wenn es rein um die bisherige Profitabilität geht, hat der Zweitplatzierte das mit Abstand feinste Näschen bewiesen. Er scheint nur ein NFT kaufen zu wollen, wenn er sich sicher ist, dass es sich auch auszahlt.
Der unter dem Pseudonym aufgelistete zweite Platz atblank.eth hat für 9,4 ETH (21.700 $) insgesamt 61 NFTs gekauft, wovon er 13 für 481 ETH (1,11 Mio. $) weiterverkauft hat. In anderen Worten hat er durch den Weiterverkauf von rund 21% seines Bestandes bereits eine Gesamtrentabilität in Höhe von 5.020% erzielt. Wahnsinn!
NFT kaufen mit System: Das sind die Erfolgsstrategien
Auf die Frage, was die Top-Händler dieser Szene ausmacht, erklärte Alex Svanevik, der CEO von Nansen, dass sie oftmals auf eine gewisse Spate spezialisiert sind und dabei eindeutige Kaufgewohnheiten bzw. Strategien aufweisen.
Die Top-Käufer haben jeweils ihr eigenes Fachgebiet. […] Sie scheuen sich nicht, bei neuen Projekten Risiken einzugehen und sind nicht immer erfolgreich, [und] sie re-investieren oft einen großen Teil der Gewinne kontinuierlich in das Ökosystem.
In anderen Worten reicht es nicht ein Fuchs zu sein, man muss sich im Wald auch auskennen.
Wer also durch den Handel mit NFTs langfristig Geld verdienen möchte, der braucht ein System und das nötige Know-How. Alternativ können natürlich die Dienste von Nansen in Anspruch genommen und versucht werden, die erfolgreichsten Händler und ihre Schritte zu kopieren.
Hierbei sollte allerdings berücksichtigt werden, dass die Veröffentlichung der Rangliste und das Wissen darüber das Verhalten der einzelnen Händler auch beeinflussen könnte.
In jedem Fall zeigt es aber, dass Wissen das A und O ist. Denn Wissen lässt sich bekanntlich sehr gut monetarisieren. Zum Beispiel, indem man weiß, welches NFT zu kaufen Sinn macht und wovon man besser die Finger lassen sollte.
