Trotz der sinkenden Aktivität der Blockchain in diesem schwierigen Marktumfeld, verbrennt das Netzwerk von Ethereum immer noch jeden Tag eine beträchtliche Anzahl von Ether (ETH). Was durch EIP 1559 damals eingeführt wurde, hinterlässt einen bleibenden Fußabdruck im Angebot von ETH. Die Idee ist, dass die führende Altcoin zukünftig einer möglichen Deflation immer näher rückt.
Seit der Umsetzung des EIP 1559 arbeitet Ethereum nämlich mit flexiblen anstelle von festen Blockgrößen. Durch ein zweistufiges System, das eine Grundgebühr und Trinkgelder verwendet, schafft EIP 1559 dynamische und anpassbare Blockgrößen, die je nach Nachfrage wachsen und schrumpfen.
Damit hat sich das Auktionsprinzip bei Ethereum verabschiedet und an dessen Stelle ist eine obligatorische und algorithmisch festgelegte Gebühr getreten. Diese Gebühr ist die base fee, also auf Deutsch die Grundgebühr und gleichzeitig der Anteil, der bei jeder Transaktion automatisch verbrannt wird.
Laut der Webseite WatchTheBurn hat das Netzwerk von Ethereum seit der Einführung des Verbrennungsmechanismus mehr als 2,5 Millionen ETH Coins endgültig aus dem Verkehr gezogen. Die Entwickler führten das Update Anfang August 2021 ein. Es hat also ein knappes Jahr gedauert, bis dieser kleine Meilenstein erreicht war.
Diese Grundgebühr kann je nach Auslastung des Netzwerks allerdings schwanken. Damit kann in dem folgenden Jahr theoretisch signifikant mehr oder weniger ETH verbrannt werden als zuvor. Das entscheidende Kriterium ist hierbei tatsächlich die zukünftige Netzwerkauslastung.
ETH Angebot ist weiterhin inflationär
Mit 2,5 Millionen verbrannten ETH Coins beläuft sich der dadurch “vernichtete” Wert, gemessen am aktuellen Ethereum Kurs, auf rund 2.592.500.000$. Vernichtet ist hierbei aber das falsche Wort, da der Wert de facto nicht vernichtet, sondern auf die verbleibenden Coins umverteilt wird.
Nichtsdestotrotz dürfen wir auch nicht vergessen, dass das Angebot von ETH nach wie vor inflationär ist. Die Nettoemission beträgt seit dem Start von EIP 1559 immer hin noch stolze 1,8 Millionen ETH Coins. Damit hat sich mit der Einführung des Verbrennungsmechanismus die Inflationsrate aber bereits um 52% verringert.
Es ist allerdings nicht von der Hand zu weisen, dass viele Anleger den Markt aktuell verlassen haben oder zumindest nicht mehr so aktiv in diesem partizipieren. Dadurch hat sich die Nutzung der Blockchain signifikant verringert. Dies wiederum hat eine geringere Auslastung zur Folge und damit eine kleinere Grundgebühr. Entsprechend wird in Zeiten wie diesen deutlich weniger ETH verbrannt, als vorher.
Aktuell werden durch den Verbrennungsmechanismus täglich etwa 4.000 ETH aus dem Verkehr gezogen. Die tägliche Nettoemission bleibt bei etwa 7.000 ETH.
Ethereum Kurs weniger beeinflusst als gehofft
Im Gegensatz zu den Erwartungen vieler Marktteilnehmer scheint der Verbrennungsmechanismus den Ethereum Kurs augenscheinlich nicht stark zu beeinflussen. Tatsächlich ist das aber nur schwer zu beurteilen.
Es ist fast unmöglich vorherzusagen, wie sich der Ethereum Kurs in diesem Markt verhalten hätte, wenn die oben erwähnten 2,5 Millionen ETH noch vorhanden wären. Grundsätzlich wäre nach rein ökonomischer Logik mit einem größeren Angebot ein größerer Preisrückgang zu erwarten gewesen. Natürlich wissen wir, dass für die Preisfindung noch viele weitere Indikatoren von Bedeutung sind. Das Angebot allein ist also nicht die einzige zu beherzigende Messgröße.
Grundsätzlich können wir aber festhalten, dass ein weniger aggressive wachsendes Angebot positiv zu werten ist. Ein zukünftig möglicherweise sogar deflationäres Angebot gilt weithin sogar als positiver Preistreiber.
Noch in dieser Woche werde ich mir den Ethereum Kurs in einer detaillierten Prognose näher anschauen. Gerne verweise ich dabei im Vorfeld auf die aktuellste Bitcoin Prognose auf Bitcoin-Bude. Sie ist mit Sicherheit ebenfalls eine gute Orientierung.
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