Horn-Böden sind weniger bekannt, allerdings stellen sie sich oft als zuverlässiges Anzeichen einer Trendwende heraus und gehören damit in das Reportraire eines jeden Traders.
Art:
- Umkehrmuster
Fehlerquote:
- 11%
Performance:
- durchschnittl. 37%
- wahrscheinlichster 20-30%
Horn-Böden sind eine Abwandlung von dem sehr viel bekannteren Chartmustern den Doppelböden. Allerdings unterscheiden sie sich in vielerlei Hinsicht und sind daher strickt getrennt voneinander zu behandeln. Legen wir also los und schauen uns an, was Horn-Böden überhaupt sind, wie zuverlässig sie sich verhalten und was wir von ihnen erwarten dürfen.
So viel sei schon einmal vorausgenommen: Es lohnt sich dieses Chartmuster im Auge zu behalten.
Die statistischen Auswertungen der hier behandelten Chartformation stammen aus der Enzyklopädie der Chartmuster von Thomas N. Bulkowski. Dieses Buch ist ein mächtiges Werkzeug für jeden ambitionierten Trader und basiert ausschließlich auf Daten.
Investieren Sie in Aktien mit 0% Provision
Eröffnen Sie ein kostenloses Aktieninvestitionskonto auf eToro — und befreien Sie sich von Provisionen.
Ihr Kapital ist gefährdet. Es fallen weitere Gebühren an. Weitere Informationen finden Sie unter etoro.com/trading/fees.
So findest und erkennst du Horn-Böden
Lass uns zu erst über einige charakteristische Merkmale von Horn-Böden sprechen, um dieses Chartmuster einwandfrei identifizieren zu können.
Das wichtigste Merkmal sind die zwei nach unten gerichteten Hörner, die sich stark von dem Kursniveau drumherum abheben. Auf höheren Zeit-Charts wie den Wochen-Chart, werden sie oft durch die Wicks (Kerzendochts) dargestellt. Dementsprechend ist die Formation am besten auf dem Wochen-Chart identifizierbar.
Bei den Hörnern handelt sich also um sehr kurzfristige Preisaktionen, bei denen die Bären erfolglos versucht haben, den Kurs auf ein niedrigeres Niveau herunter zu drücken. Zwischen der Ausbildung der Hörner liegt nur eine Woche und umso stärker die Hörner im Vergleich zum Zwischenhoch ausgebildet sind, desto eine bessere Performance darf man sich von dem Chartmuster erhoffen. Die beiden Tiefpunkte, welche das Ende der Hörner markieren, sollten dabei fast auf dem gleichen Niveau liegen, während der Kurs nach dem 2. Horn in der Folgewoche stark ansteigen sollte. Abb.1 zeigt beispielhaft, den Verlauf des Chartmusters.
Ein einheitliches Volumenmuster ist für dieses Chartmuster nicht zu erkennen. Doch nicht selten entsteht das erste Horn bei hohem Volumen, während das zweite eher unterdurchschnittliches Volumen aufweist. Horn-Böden treten zudem in der Regel am Ende eines Abwärtstrends, aber auch von Zeit zu Zeit bei Kurskorrekturen während eines Aufwärtstrends auf. In jedem Fall handelt es sich bei ihnen um Umkehrmuster. Das heißt, dass mit einem Ausbruch nach oben zu rechnen ist. Wie wahrscheinlich und zuverlässig die Chartformation allerdings wirklich ist, schauen wir uns im nächsten Kapitel genauer an.
Zur Kapitelübersicht: Horn-Böden zurückspringen
Das solltest du beim Handel mit Horn-Böden wissen
Wir wissen jetzt, auf was bei der Identifikation von Horn-Böden zu achten ist. Nun schauen wir uns an, was es sonst noch über das Chartmuster zu wissen gibt.
Horn-Böden leiten in der Regel einen langfristigen Aufwärtstrend ein. Das heißt, dass der auf das Chartmuster folgende Trend in der Regel über 6 Monate lang andauert. Die Fehlerquote des Umkehrmusters beträgt gerade mal 11%, was ein sehr akzeptabler Wert ist. Wer also ein Horn-Boden erkannt hat, der kann davon ausgehen, dass sich hier eine Kursumkehr ankündigt.
Auswertungen zeigten allerdings, dass Horn-Böden, die in einem Aufwärtstrend erscheinen, oftmals Vorboten des baldigen Endes des Trends sind. Hier ist zu meist nur noch mit einem kleinen Kursanstieg zu rechnen. Auf der Gegenseite sind Horn-Böden, die am Ende eines mittel- oder langfristigen Abwärtstrends erscheinen, zuverlässige Indikatoren für einen länger anhaltenden Trendwechsel nach oben.
Eine Formel zur Berechnung eines Mindestkursziels existiert an dieser Stelle nicht. Der durchschnittliche Kursanstieg beträgt allerdings 37%, während der wahrscheinlichste zwischen 20% und 30% liegt.