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DeFi bald auf Bitcoin? Wie Taproot mehr Privatsphäre und Smart Contracts einführen soll

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Von Mister Coinlover-Juli 16, 2021

Jack Dorsey hat Pläne zum Aufbau einer offenen Entwickler-Plattform skizziert, die sich auf die Entwicklung von DeFi-Applikationen für Bitcoin konzentriert.

Square-CEO Jack Dorsey hat enthüllt, dass das Unternehmen eine neue Abteilung aufbaut. Diese neue Abteilung soll sich auf den Aufbau dezentraler Finanzdienste (DeFi) konzentrieren, die Bitcoin nutzen.

Die Ankündigung wurde heute via Twitter gemacht. Der CEO enthüllte darin, dass die neue Abteilung von Square eine offene Entwickler-Plattform mit dem einzigen Ziel aufbauen wird, dezentralisierte Finanzdienstleistungen zu erstellen. Ihr Hauptaugenmerk soll dabei auf Bitcoin liegen.

Aber Moment mal! DeFi auf Bitcoin? Wie ist das möglich? Schließlich werden dafür Smart Contract Funktionen wie auf Ethereum benötigt.

Das Bitcoin-Netzwerk besitzt derzeit keine weitläufig nutzbaren Smart Contracts Funktionen, soviel ist weitestgehend bekannt. Ein solches dezentrales Finanzwesen auf Bitcoin würde zudem auf zusätzliche Infrastruktur wie Brücken und Sidechains angewiesen sein, um Smart Contracts zu initiieren.

Doch genau an dieser Stelle wird es eben interessant.

Neben dem neuesten Projekt von Square ist ein weiterer Faktor, der die Annahme von BTC-basiertem DeFi fördern könnte, das für Mitte November geplante Upgrade mit dem Namen Taproot.

Bevor wir in die Feinheiten dessen einsteigen, was Taproot ist und was es so besonders macht, ist es aber wichtig, eine tiefere Erklärung dazu abzugeben, wie Bitcoin-Transaktionen eigentlich funktionieren.

UTXO und Taproot

Wenn man BTC von einer Wallet zu einer anderen sendet, verwendet die öffentliche Adresse des Absenders einen privaten Schlüssel, um eine einzigartige kryptographische Signatur zu erstellen. Diese kryptografische Signatur enthält die notwendigen Berechtigungen, die allen validierenden Nodes des Netzwerks als Beweis dafür dienen, dass der Absender wirklich der Eigentümer der gesendeten Gelder ist und somit die Ausgabebedingung erfüllt.

Das Guthaben einer Wallet setzt sich aus der Summe der sogenannten Unspent Transaction Output (UTXO) also unverbrauchte Transaktionsausgaben zusammen. UTXO-Transaktionen klingen auf Anhieb kompliziert, in Wahrheit ist ihre Funktionsweise aber ziemlich einfach zu verstehen. UTXO werden bei Transaktionen verwendet. Sie sind quasi das Wechselgeld, das der Absender der Transaktion zurück erhält, wenn er nicht passend bezahlt hat.

Alle Transaktionen werden mit Bruchteilen von BTC durchgeführt. Das bedeutet, dass die Ausgaben nicht mit einem einzigen Datenbyte erfolgen. Stattdessen werden mehrere Bruchteile von Bitcoin durch den Algorithmus abgerufen, um eine Ausgabeanforderung zu erfüllen. So kann sich eine Transaktion in Höhe von 1 Bitcoin aus 0,6 BTC von einem Byte und 0,4 BTC von einem anderen Byte zusammensetzen.

Wenn UTXOs, wie oben beschrieben, ausgegeben werden, wird es notwendig, alle Daten der Ausgabenbedingung offenzulegen. Dafür werden Informationen der einzelnen UTXOs abgerufen, die wiederum eine sichtbare Spur des Verhaltens des Inhabers offenlegen. Es ist also eine Funktion, die mit erheblichen Auswirkungen auf die Datennutzung und den Datenschutz verbunden ist.

Taproot ist ein Upgrade, das dieses Problem lösen soll, indem es diese Ausgabenbedingungen maskiert und damit die Privatsphäre der Nutzer auf lange Sicht verbessern soll.

Durch das Upgrade soll es möglich werden, die öffentlichen Schlüssel aller an einer Transaktion beteiligten Entitäten zu kombinieren, um einen einzigartigen Schlüssel zu erstellen. Dieses Zusammenführen mehrerer Signaturen zu einer einzigen Gesamtsignatur basiert auf Schnorr-Signaturen.

Doch nicht nur das, Taproot soll die Transaktionen auch effizienter machen.

Taproot macht Smart Contracts auf Bitcoin möglich

Abgesehen von der Maskierung bestimmter Ausgabenbedingungen bietet Taproot auch eine signifikante Reduzierung des von Transaktionsdaten belegten Blockraums. In anderen Worten komprimiert dieses Feature die Datengröße des Transaktionsdurchsatzes, die beispielsweise mit Multisig-Transaktionen verbunden sind. Damit öffnet es die Tür für Smart Contracts auf der Bitcoin-Blockchain, denn Smart-Contract-Transaktionen beinhalten von Natur aus Interaktionen zwischen mehreren Adressen und Benutzern.

Smart Contracts wiederum ebnen den Weg zu so manch anderen Dingen und an dieser Stelle haben wir damit den Bogen zurück zu der Ankündigung von Jack Dorsey gespannt. Taproot wäre ein erster wichtiger Schritt, um DeFi auf die Bitcoin-Blockchain einzuladen.

Das langfristige Ziel dieser Unternehmung ist es damit eine Konkurrenz zu dem Ethereum-basiertem DeFi aufzubauen. Denn DeFi wird aktuell nach wie vor von Ethereum dominiert und schafft damit zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten für den nativen Token ETH. Dies macht es zu der Grundwährung eines aktuell 55,2 Milliarden schweren Industriezweigs, dem nachgesagt, dass er in Zukunft noch exponentiell wachsen wird.

Ein Stückchen von diesem Kuchen abzubekommen, ist damit zweifelsohne ein lohnenswertes Ziel.

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