Seit den letzten Tagen heizen bestimmte und recht merkwürdige Transaktionen eine Debatte in der Ethereum-Gemeinschaft an. Ein Unternehmen oder eine Einzelperson hat bei ETH-Transaktionen Millionen an Dollar in Transaktionsgebühren für das Versenden von nur ein paar hundert Dollar ausgegeben.
Doch was steckt wirklich hinter diesen mysteriösen ETH-Transaktion mit diesen absurd hohen Gebühren in Millionenhöhe?
Ein neuer Bericht aus China glaubt die Erklärung dafür gefunden zu haben und diese Erkenntnis sähe ganz und gar nicht rosig aus.
Ethereum-Transaktionsgebühren in Millionenhöhe – nur ein Versehen?
Wie wir auf Bitcoin-Bude bereits berichtet haben, hatte ein Nutzer der Ethereum-Blockchain am 10. Juni 2,6 Millionen Dollar an Transaktionsgebühren gezahlt, um 130$ in ETH zu überweisen. Das ist eine Gebühr von zwei Millionen Prozent. Das ist das meiste, was jemals für die Überweisung eines Betrags von Ethereum bezahlt wurde.
Over 10,000 ETH paid as a transaction fee 😬 pic.twitter.com/gpxnK6SoyX
— sassal.eth/acc 🦇🔊 (@sassal0x) June 10, 2020
Dieses Ereignis hatte zur Folge, dass heiß darüber debattiert wurde, wie es zu dieser absurd hohen Gebühr kommen konnte. Viele gingen im ersten Moment davon aus, dass es sich hier um einen unglücklichen Unfall gehandelt habe, bei dem versehentlich die Felder des Überweisungsbetrages und der Gebühr vertauscht wurden. Später wurde ziemlich schnell klar, dass dies ein doch eher unwahrscheinliches Szenario darstellt.
Zudem sollte klar sein, dass theoretisch jeder, der Millionen an der ETH hält, wahrscheinlich kein Erstnutzer von Kryptowährungen, Tauschaktionen oder Wallets ist. Darüberhinaus werden Transaktionen in dieser Höhe in der Regel in kleinere Werte zerlegt, gerade um eine mögliche Fehlverwendung von Geldern zu vermeiden.
Einige Beobachter auf Twitter äußerten Bedenken hinsichtlich der Geldwäsche, diese Theorie wurde aber von den meisten zu dem Zeitpunkt verworfen.
Hinter den absurd hohen ETH-Gebühren steckt System
Wie heißt es so schön? Einmal ist kein Mal, aber zweimal ist einmal zu viel.
Als am 11. Juni direkt einen Tag nach dem ersten vermeintlichen Missgeschick eine ähnliche Transaktion genau wie zuvor, auch noch von derselben Adresse ausging, war jedem klar, dass hier irgendetwas nicht stimmt.
Diesmal nahmen die Geldwäschebedenken und weitere wilde Theorien zu. Andere beriefen sich auf mögliche operationelle Fehler oder sogar auf einen Transaktionsalgorithmus, der völlig durcheinander geraten sei. Doch dann folgte auf den zweiten Vorfall ein dritter und allen beteiligten war klar, dass hier System hinter steckt.
Dovey Wan von Primitive Ventures twitterte, dass alle drei Transaktionen Merkmale einer Börse oder eines ähnlichen Kryptogelddienstes zeigten, der gehackt wurde. Der Hacker, so vermutete sie, sei in der Lage gewesen, Gelder nur an Adressen zu verschieben, die auf der Whitelist standen, oder er hatte mit Einschränkungen zu kämpfen, welche die Verwendung singulärer Adressen erklärten.
WOW another abnormal ETH transaction with over 2K ETH fee just emerged, following the previous two incidences each with over 10K ETH fee
This to me is NOT a bug, more like a MESSAGE. A whild guess us certain exchange/wallet/ETH services is being “kidnapped” by hacker (explain👇🏻 pic.twitter.com/gZSL7V5AoM
— Dovey "Rug the fiat" Wan (hiring) (@DoveyWan) June 12, 2020
Wan wies darauf hin, dass die ersten beiden Transaktionen von “0xcdd6a2b” aus gesendet wurden, was auf eine Hot Wallet mit vielen ein- und ausgehenden Geldströmen hindeutete.
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ETH-Transaktionen als Druckmittel für eine Erpressung
Der Mitbegründer von Ethereum, Vitalik Buterin, schaltete sich mit seiner Analyse der Angelegenheit ein und zitierte einen Bericht eines chinesischen Blockchainanalyse-Unternehmens, der die Hacker-Vorwürfe zu bestätigen schien.
So the million-dollar txfees *may* actually be blackmail.
The theory: hackers captured partial access to exchange key; they can't withdraw but can send no-effect txs with any gasprice. So they threaten to "burn" all funds via txfees unless compensated.https://t.co/kEDFGp4gsQ
— vitalik.eth (@VitalikButerin) June 12, 2020
Die örtliche chinesische Firma namens PeckShield behauptete, Hacker hätten tatsächlich Zugang zu den Geldern einer ungenannten Börse erhalten und seien in der Lage, auf Konten zu überweisen, die als “zuverlässig” gekennzeichnet sind, aber nicht auf ihre eigenen.
Dies führt zu einem Lösegeld-ähnlichen Szenario. Hacker verursachen demnach Verluste in Höhe von Millionen von Dollar, indem sie ETH-Transaktionen mit absurd hohen Gebühren übertragen. Dies wird wahrscheinlich so lange getan, bis die betroffene Börse Funds auf die Konten der Hacker überweist.
Wenn man PeckShield Glauben schenken darf, wird es in den kommenden Tagen noch mehr solcher anormalen Transaktionen geben. Wir halten dich auf Bitcoin-Bude auf jeden Fall über diese prekäre Angelegenheit auf dem Laufenden.
Für mehr Ethereum News & Trading-Gelegenheiten schaue einfach wieder auf Bitcoin-Bude.de vorbei.
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