Bei den Musikstreaming-Plattformen liegt einiges im Argen. Während diese satte Gewinne machen, bleibt vor allem bei den kleinen Künstlern kaum etwas übrig. Peer-to-Peer-Plattformen auf der Basis der Blockchain könnten helfen. Doch wie ist der Stand der Dinge beim Blockchain Musikstreaming?
Musikstreaming: Fluch und Segen für die Branche
Das Internet hat das Musikbusiness wie kaum eine andere Branche revolutioniert. Noch nie war es so einfach, die schier unendliche Fülle der Musikwelt mithilfe des Internets zu entdecken. Zunächst waren es Plattformen wie Napster, auf denen Musikfans und Gelegenheitshörer MP3’s miteinander tauschten, sehr zum Ärger der großen Labels. Dann kamen die Musikstreaming-Plattformen wie Spotify, Apple Music und Amazon Music. Für ein monatliches Abo konnten Fans Tausende von Alben und Unmengen an Tracks hören. Bei den Künstlern kommt dabei herzlich wenig an. Immer wieder monieren Musiker und Bands über die geringen Einnahmen auf den Musikstreaming-Plattformen. Dabei ist es nur schwer ersichtlich, wie sich diese Einnahmen zusammensetzen.
In der Tat besteht eine breite Kluft zwischen den Künstlern und ihren Fans. Dazwischen stehen die Streaming-Plattformen als große Gewinner, während die Musiker mehr und mehr die Rechte an ihren Werken verlieren und die Fans weniger Möglichkeiten besitzen, diese direkt zu unterstützen. Doch vielleicht kann die Blockchain hier einspringen.
Blockchain Musikstreaming als Lösung?
Bitcoin und seine Blockchain-Technologie haben eine Reihe von Innovationen eingeführt, deren Möglichkeiten hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lassen. Dank dem Distributed Ledger kann ein Nutzer direkt mit einem anderen Bitcoin (BTC) tauschen, ohne dass dabei ein Zahlungsdienstleister oder eine Bank ihre Finger im Spiel haben. Peer-to-Peer nennt sich dieses Prinzip, direkt von einem zum anderen.
Vor allem Blockchains wie Ethereum (ETH), Cardano (ADA) oder TRON (TRX) erweitern die Blockchain mithilfe der Smart Contracts und dApps (dezentrale Applikationen) um weitere Funktionen, wie etwa beim Decentralized Finance.
Die Idee des Blockchain Musikstreamings: Musikfans erstellen wie gewohnt auf einer Plattform einen Account und folgen ihren Künstlern. Wenn immer sie sich einen Song oder ein Album anhören, dann zahlen sie direkt eine Kryptowährung an diese. Die Blockchains und Smart Contracts erledigen das automatisch, der Nutzer muss lediglich sein Guthaben aufgeladen halten. Der Großteil der Einnahmen geht somit direkt an die Künstler.
Musiklabels und Verwertungsgesellschaften sind gar nicht notwendig und erhalten daher keine Einnahmen. Für die Plattformen fallen nur geringe Gebühren an, um diese am Leben zu erhalten. Der prozentuale Anteil, der an die Künstler geht, liegt dadurch bei weitem über dem, was Musiker auf den gängigen Streaming-Diensten verdienen.
Wo liegt der Haken?
Doch, wo sind diese Blockchain-basierten Musikstreaming-Plattformen? Wenn sie solche Vorteile gerade für Musiker bringen, sollten die nicht solche Plattformen unterstützen?
Tatsache ist, das Blockchain-Musikstreaming steckt noch in den Kinderschuhen. Zwar gibt es ein paar Anläufe, mit großen Erfolgen und Aufmerksamkeit können diese aber nicht gerade prahlen. Doch woran hakt ist? Ist es schlicht zu früh? Oder ist es doch die Technik?
Lediglich die Zukunft kann zeigen, ob sich dieses Konzept durchsetzen kann.