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Binance soll 1.800.000.000$ seiner Nutzergelder missbräuchlich verwendet haben

Von Mister Coinlover-März 1, 2023

Die Negativschlagzeilen rundum Krypto Börsen wollen nicht abnehmen. Ein beliebtes Thema ist dabei die weltweit größte Krypto Börse Binance. Nun wurde sie jüngst beschuldigt, fast 2 Milliarden US-Dollar an Kundengeldern unerlaubt verschoben zu haben.

Binance dementierte diese Vorwürfe. Doch ist das nur Schadensbegrenzung oder werden hier gezielt falsche Informationen gestreut?

INHALT
  • Forbes zufolge soll Binance still und heimlich 1,8 Milliarden US-Dollar an Sicherheiten für die Stablecoins seiner Kunden unerlaubt verschoben haben
  • Tron, Alameda Research und die Amber Group sollen zudem Hunderte von Millionen US-Dollar an Geldern von der Krypto Börse erhalten haben
  • Binance dementiert alle von Forbes hervorgebrachte Vorwürfe
  • Changpeng Zhao verurteilt den Fobres-Artikel aufs schärfste und bezeichnet ihn als haltlosen FUD

Der Ursprung der neuesten Binance-Kontroversen

Ein Artikel von Forbes am 27. Februar hat den Stein ins Rollen gebracht, der aktuell allerlei Staub aufwirbelt. In ihrem Artikel mit dem Titel Binance’s Asset Shuffling Eerily Similar To Maneuvers By FTX wird behauptet, dass die Krypto Börse insgesamt 1,8 Milliarden US-Dollar an Kundengeldern unerlaubterweise bewegt hat.

Das alles soll laut dem Artikel zwischen dem 17. August und Anfang Dezember 2022 stattgefunden haben. Binance soll in dieser Zeitspanne “stillschweigend” Vermögenswerte verschoben haben, die “als Sicherheiten zur Unterstützung der Stablecoins seiner Kunden hinterlegt wurden”. Das würde bedeuten, dass viele Nutzer mit heißer Luft auf den Büchern der Krypto Börse zurückblieben.

Dies würde natürlich im starken Gegenspruch zu dem stehen, was Binance kommuniziert hat. Laut der Krypto Börse habe man nämlich die Reserven vollständig geprüft und die Einlagen seiner Kunden nie angefasst.

Nicht ganz überraschend hat diese Geschichte zwei verschiedene Versionen. Daher wollen wir uns im Folgenden genauer anschauen, was Forbes und was Binance hierzu zu sagen haben.

Forbes unterstellt Binance FTX-ähnliche Fehltritte

In dem Artikel von Forbes wird behauptet, dass Binance 1,1 Milliarden USDC Token seiner Kunden an das in Chicago ansässige Unternehmen Cumberland/DWR gesendet zu haben. Das Unternehmen soll die Krypto Börse dabei unterstützt haben, diese in die Binance USD (BUSD) Stablecoin umzuwandeln.

Des Weiteren heißt es in dem Artikel:

Laut Blockchain-Daten, die von Forbes untersucht wurden, hatten die Inhaber von Kryptowährungen im Wert von mehr als 1 Milliarde US-Dollar, die als B-peg USDC-Token bekannt sind, vom 17. August bis Anfang Dezember – etwa zur gleichen Zeit, als FTX implodierte – keine Sicherheiten für Instrumente, von denen Binance behauptete, dass sie zu 100 % durch den Token, an den sie gekoppelt waren, abgesichert wären.

Forbes behauptet auch, dass andere wichtige Akteure im Krypto-Ökosystem, wie die Amber Group, Sam Bankman-Frieds Alameda Research und Justin Suns Tron, Hunderte von Millionen US-Dollar an Geldern von Binance erhalten haben.

Definitiv ist das harter Toback. Doch bevor wir vorschnell zu einem Urteil springen, schauen wir uns an, was Binance zu diesen Vorwürfen zu sagen hat.

Hier handelt es sich nur um einen weiteren “FUD Artikel”

Natürlich hatte die Krypto Börse keine andere Wahl, als auf diese schweren Vorwürfe zu reagieren. Nicht ganz überraschend, stritt sie dabei jegliches unterstelltes Fehlverhalten ab.

Ein Sprecher von Binance versicherte, dass die fraglichen Transaktionen Teil der internen Abrechnungsprozesse waren und keinen Einfluss auf die Besicherung der Nutzergelder hatten. Er erklärte:

Während Binance zuvor eingeräumt hat, dass die Wallet-Management-Prozesse für Binance-verknüpfte Token-Sicherheiten nicht immer fehlerfrei waren, war die Besicherung von Nutzervermögen zu keiner Zeit betroffen. Die Prozesse für die Verwaltung unserer Security-Wallets wurden auf einer längerfristigen Basis festgelegt und dies ist auf der Chain nachweisbar.

Patrick Hillman, der CSO von Binance, erklärte gegenüber Forbes, dass Kapitalbewegungen zwischen Wallets normal seien und dass die Krypto Börse ihre Vermögenswerte nicht mit den Geldern der Kunden vermischt. Er forderte zudem interessierte Parteien auf, den Wahrheitsgehalt ihrer Behauptungen in öffentlichen Blockchain-Aufzeichnungen zu überprüfen.

Auch Changpeng Zhao (CZ), der Binance CEO, äußerte sich öffentlich auf Twitter zu dieser Angelegenheit. Dabei fand er deutliche Worte:

Ich verbringe nur ungern wieder Zeit mit FUD (4). Forbes hat einen weiteren FUD-Artikel mit vielen anklagenden Fragen geschrieben, mit negativen Wendungen, die Fakten absichtlich falsch interpretieren. Sie bezogen sich auf einige alte Blockchain-Transaktionen, die unsere Kunden durchgeführt haben.

Des Weiteren erklärt er in den darauf folgenden Tweets, dass Tron, Alameda Research und die Amber Group wie alle Kunden von Binance die Freiheit besäßen, jederzeit ihre Gelder von der Krypto Börse abzuziehen. Forbes aber, so schreibt CZ, transformierte diese legitimen Abhebungen in unerlaubt transferierte Reserven.

Changpeng Zhao spricht Forbes zudem jegliches Verständnis darüber ab, wie eine Krypto Börse operiert. Er prangert sie darüber hinaus dafür an, Binance absichtlich mit FTX in denselben Kontext zu rücken und zeigt sich zudem enttäuscht darüber, dass der Artikel seine Herkunft mit ins Spiel bringt.

Und meine chinesische Abstammung wird wieder erwähnt, als ob das eine Rolle spielen würde.

Was ist nun wahr?

Ist der Artikel von Forbes eventuell nur schlecht recherchiert oder wie der Binance CEO es formuliert hat, nichts weiter als FUD?

Nicht abzustreiten ist, dass die Krypto Börse nicht das erste Mal für unlautere Methoden angeprangert wird. Zudem ist es Fakt, dass BUSD von den US-amerikanischen Regulierungsbehörden aktuell hart in die Mangel genommen wird.

Streng genommen, ist es allerdings die Stablecoin des Unternehmens Paxos und nicht die von Binance, auch wenn das Branding es suggeriert. Eine enge Verbindung zwischen der Krypto Börse und BUSD ist allerdings nicht abzustreiten.

Fakt ist aber auch, dass Binance im Dezember 2022 einen wahren Bunkrun erlebt hat. Innerhalb einer Woche verzeichnete die Krypto Börse Nettoabflüsse von über 3,6 Milliarden US-Dollar. Entgegen der damaligen Gerüchte konnte Binance alle Anfragen bedienen und stärkte damit erneut das Vertrauen der gesamten Szene in den führenden Handelsplatz von Kryptowährungen und das Vorhandensein aller Kundengelder.

Meiner Meinung nach sollte nicht vergessen werden, dass die Schuld erst einwandfrei bewiesen werden muss, bevor jemand verurteilt werden darf. Doch jedem obliegt es selbst sich hier ein Urteil zu bilden.


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