Neue Verordnungen könnte die EU dazu veranlassen, Proof of Stake Blockchains mit einem grünen Energie-Label zu versehen. In Zukunft will man besonders umweltfreundliche und energieeffiziente Technologien unterstützen.

Proof of Stake: die umweltfreundliche Alternative?

Der Streit zwischen Befürwortern von Proof of Work und Fürsprechern des Proof of Stake könnte in die nächste Runde gehen. Dabei geht es häufig um Bitcoin vs die vielen anderen Altcoins, welche bereits auf PoS setzen.

Der „Arbeitsnachweis“ von Bitcoin sichert das Netzwerk gegen Angriffe von außen und garantiert seine Dezentralität. Zudem binde der Proof of Work die Kryptowährung an die reale Welt, da ein realer Energieaufwand notwendig sei, um diese Kryptowährung zu schaffen. Doch nicht nur das. Die Energiemix bei Bitcoin ist grüner als der bei jeder anderen Industrie. So jedenfalls behaupten es seine Fürsprecher.

Gegenüber von Proof of Stake bleibt allerdings der hohe Energieverbrauch für viele als ein fader Beigeschmack bestehen. Ob das gerechtfertigt ist, kommt auf die Energieherkunft für das Bitcoin Mining an. Doch wie wir wissen, lieben es Leute zu verallgemeinern. Dagegen soll Ethereum, nachdem es nun zum Proof of Stake gewechselt ist, 99,99 % weniger Energie verbrauchen. Das sagen zumindest Daten des Crypto Carbon Rating Institutes (CCRI), welches von ConsenSys geführt wird. Die Schlagzeile sitzt natürlich.

Die Europäische Kommission hat eine Reihe von Maßnahmen eingeführt, um den Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie weiter zu regulieren. Ein Teil dieser Maßnahmen dreht sich um die Einführung eines Kennzeichnungssystems für den Energieverbrauchs von Datenzentren und Computern. Weiterhin will man klar kennzeichnen, wie viel Energie die Dienste von Telefongesellschaften verbrauchen. Dadurch soll der Verbrauch von Energie effizienter werden und der Anteil der erneuerbaren Energien wachsen. Zudem will man die Forschung neuer digitaler Technologien im Energiesektor finanziell unterstützen.

Bald mehr Regulierung durch die EU?

Zwar wird nicht ausdrücklich gesagt, inwieweit das auch die Blockchains betreffen könnte. Bislang waren die Regulatoren noch relativ tolerant gegenüber dem PoW Mining in der Europäischen Union, vor allem im Vergleich zu Staaten wie China. Anträge, das Mining in der EU zu verbieten, hatten bislang keinen Erfolg. Ein solcher Versuch scheiterte zuletzt im März 2022, als der das Mining betreffende Paragraph aus dem MiCA-Antrag (Markets in Crypto Assets) verschwand, bevor er angenommen wurde. Allerdings wird es wahrscheinlich nicht der letzte Versuch bleiben.

Die MiCA-Vorschriften treten Anfang 2023 in Kraft. Diese zwingen Teilnehmer dazu, Angaben über den CO2-Verbrauch ihrer Blockchain-relevanten Tätigkeiten zu machen. Und da dürfte das Proof of Work Mining vergleichsweise eher schlecht abschneiden, egal, wie sehr seine Fürsprecher auf den grünen Energiemix pochen.

Auf der anderen Seite des Atlantiks bleiben die Vorhaben der EU nicht unbemerkt. So hat die Senatorin von Massachusetts, Elizabeth Warren, zusammen mit sechs weiteren Abgeordneten einen Brief verfasst, welcher das Mining in Texas zum Gegenstand hat. Der Brief richtet sich an das Electric Reliability Council of Texas (ERCOT) und moniert den Einfluss, den das Schürfen auf die Energieversorgung und das Klima haben soll. Texas hat sich vor allem nach dem Verbot in China zu einem neuen Hotspots des Minings entwickelt. Für Proof of Stake Blockchains interessiert man sich hier bislang weniger.


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