Die United States Securities and Exchange Commission, auch allgemein als SEC bekannt, schlägt wieder zu und bringt eine Welle der großen Unsicherheit in den Markt der Kryptowährungen. Berichten zufolge steht diesmal Paxos Trust Co. mitten im Fadenkreuz der US-amerikanischen Aufsichtsbehörde. So soll die SEC planen, den Stablecoin-Emittenten wegen der Verletzung von Anlegerschutzgesetzen im Zusammenhang mit seinem Stablecoin Binance USD (BUSD) zu verklagen.
Das liest sich schon einmal alles andere als gut. Schauen wir uns also genauer an, was das für die Stablecoin und die weltweit größte Krypto Börse zu bedeuten hat.
Die Stablecoin BUSD erzittert unter den jüngsten Vorwürfen der SEC
Laut einem Bericht des Wall Street Journal vom 22. Februar, der sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen beruft, hat die SEC eine Wells Notice an den Stablecoin-Emittent Paxos geschickt. Dabei handelt es sich um ein Schreiben, mit dem die Aufsichtsbehörde Unternehmen über geplante Durchsetzungsmaßnahmen informiert. Im Englischen spricht man hier auch von bad news, denn das ist genau, was sie bedeuten.
In der Mitteilung behauptet die Aufsichtsbehörde, dass BUSD ein nicht registriertes Wertpapier sei. Nun hat Paxos nach Erhalt dieser Wells Notice 30 Tage Zeit, um darauf mit einem als Wells Submission bezeichneten Schriftsatz zu reagieren. In einem solchen kann das Unternehmen argumentieren, warum die Anklage ihrer Meinung nach auf gut Deutsch Quatsch ist. Ihre erste Auswirkung ist allerdings trotzdem bereits erkennbar.
Trotzdem hält sich BUSD bislang noch wacker im Sattel und handelt mit 0,9988 $ nur minimal unter dem 1 $. Trotzdem ist hier zweifelsohne Vorsicht geboten. Denn wie wir auf Bitcoin-Bude in unserer ausführlichen Analyse der größten Stablecoins erwähnt haben, ist BUSD am anfälligsten für mögliche Bankruns.
Letzte Woche wurde außerdem bekannt, dass der New Yorker Finanzregulator NYDFS gegen Paxos ermittelt. Das genaue Motiv für die Untersuchung ist jedoch derzeit unklar.
Inwieweit das die Krypto Börse Binance betrifft
Da wir alle um die Nähe zu Binance wissen, ist die Frage natürlich naheliegend, ob sich diese Entwicklung zu einem ernsthaften Problem für die Krypto Börse entwickeln könnte.
Laut einem Sprecher von Binance ist das nicht der Fall. BUSD sei nur ein “von Paxos herausgegebenes und in dessen Besitz befindliches Produkt”, wobei Binance seine Marke für die Verwendung mit BUSD an das Unternehmen lizenziert hat. Er machte zudem darauf aufmerksam, dass Paxos von der New Yorker Finanzaufsichtsbehörde reguliert wird und dass BUSD ein “1 zu 1 besicherter Stablecoin” ist.
Doch ganz so leger ist die Beziehung zwischen der Krypto Börse und dem Stablecoin mit Sicherheit nicht. Schließlich hat Binance viel dafür getan, um das Wachstum von BUSD mittels seiner Plattform stark voranzutreiben. Wie schwer es die Krypto Börse in einem Worst Case-Szenario treffen würde, ist schwer abzuschätzen. Aber es wäre mit Sicherheit alles andere als eine Lappalie.
SEC bittet die Krypto-Industrie zur Kasse und erntet dafür Kritik aus den eigenen Reihen
Die gemeldete Aktion ist der jüngste Schritt der SEC in ihrem scheinbar sich erhärtenden Durchgreifen gegen in den USA ansässige Krypto-Unternehmen.
Am 9. Februar machte die Aufsichtsbehörde bekannt, dass sie bereits einen 30 Millionen US-Dollar Vergleich mit der Krypto Börse Kraken erzielt hat. Kraken soll sich dadurch schuldig gemacht haben, dass die Plattform ihr Staking-Programm nicht registriert hatte. Auch hier war seitens der SEC die Rede von einem Wertpapier-Verstoß. Man könnte auch argumentieren, dass die Aufsichtsbehörde den Krypto-Sektor einfach nur ordentlich zur Kasse bittet.
Dieses tyrannenhafte Auftreten der SEC schmeckt allerdings nicht jedem. So sah sich die Aufsichtsbehörde für ihr Vorgehen gegen die Krypto Börse Kraken mit Kritik aus den eigenen Reihen konfrontiert. Am 10. Februar deklarierte die SEC-Kommissarin Hester Peirce nämlich öffentlich, dass das Verhalten nicht der richtige Weg sei und warf ihrer eigenen Behörde vor, ein “Programm, das den Menschen gut gedient hat”, geschlossen zu haben. Des Weiteren schrieb sie in einer Stellungnahme zu dem Vorgehen der Aufsichtsbehörde:
Durchsetzungsmaßnahmen zu nutzen, um den Menschen zu sagen, was in einer aufstrebenden Branche gesetzlich vorgeschrieben ist, ist kein effizienter oder fairer Weg der Regulierung. Außerdem sind die Staking-Dienste nicht einheitlich, so dass einmalige Durchsetzungsmaßnahmen und Analysen nach Schema F nicht ausreichen.
Die Frau weiß also offensichtlich wovon sie redet. Gary Gensler scheint das aber herzlich egal zu sein. Er jagt weiterhin dem schnellen Dollar nach, sodass weitere nette Briefe mit Sicherheit schon bald folgen werden.
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