Die United States Securities and Exchange Commission (SEC) hat eine lange und komplexe Geschichte mit der Kryptowährungsindustrie. Dazu gehören die Verfolgung von betrügerischen Initial Coin Offerings (ICOs) während ihres Booms vor ein paar Jahren, das Hin und Her des Bitcoin-ETFs und die Probleme rund um die Einführung von Krypto-relevanten Regulierungen. Die neuesten Kopfschmerzen bereitet ihnen Ripple. Oder besser gesagt, bereiten sich Ripple und die SEC höchstwahrscheinlich gegenseitig Kopfschmerzen.
Ripple befindet sich seit geraumer Zeit in einem laufenden Rechtsstreit mit der SEC. Durch die damit anhaltende Ungewissheit und Negativschlagzeilen hat nicht nur das Startup selbst, sondern auch der XRP Kurs immer wieder stark zu leiden. Jetzt wurde bekannt gegeben, dass eine frühere Partnerschaft zwischen MoneyGram und Ripple als Folge des Streits ausgesetzt wurde. Quasi das i-Tüpfelchen der ganzen Geschichte.
Ripple und MoneyGram gehen getrennte Wege
Bis vor noch Kurzem hatte MoneyGram das Zahlungsprotokoll von Ripple genutzt. Die Partnerschaft begann 2019 und sollte bis 2023 andauern. Nun wird sie aber aufgrund des anhaltenden Rechtsstreits vorzeitig beendet. In einem Bericht von MoneyGram heißt es:
Aufgrund der Ungewissheit bezüglich des laufenden Rechtsstreits mit der SEC hat das Unternehmen den Handel auf der Plattform von Ripple ausgesetzt.
Im Rahmen der Partnerschaft nutzte MoneyGram RippleNet, die Zahlungslösung von Ripple, um grenzüberschreitende Abwicklungen durchzuführen. Ripple seinerseits hatte MoneyGram finanzielle Anreize für die Nutzung seiner Lösungen gegeben. So erhielt MoneyGram beispielsweise alleine im letzten Quartal 2020 bis zu 8,5 Millionen US-Dollar von Ripple. Diese Zahlungen wurden als “Marktentwicklungsgebühren” bezeichnet und nun, da die Partnerschaft endet, hat MoneyGram erklärt, dass sie nicht mehr in den Genuss der Ripple-Marktentwicklungsgebühren kommen werden. Bezahlte Liebe ist eben keine echte Liebe.
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XRP Klassifizierung bleibt Thema
Diese Aussetzung der Partnerschaft mit Ripple kommt als Ergebnis des Rechtsstreits mit der SEC. Diese geht gegen das Startup mit der Anklage vor, dass es im Fall von Ripple um einen nicht registrierten Verkauf eines Wertpapiers in Form ihres nativen XRP-Tokens handelt. Dies ist nicht das erste Mal, dass die SEC ein solches Problem mit einem Krypto-Unternehmen hatte. Zuvor hatten sie einen Rechtsstreit mit Telegram über den Verkauf ihres TON-Tokens. Telegram bestand darauf, dass es sich um ein Utility-Token und nicht um ein Wertpapier handelte.
Die Debatte über die richtige Klassifizierung von Krypto-Assets durch die SEC läuft schon lange. Kritiker der Kommission haben behauptet, dass keine ordnungsgemäße Klassifizierung eingeführt wurde und die Branche darunter leidet, wie es aktuell bei Ripple der Fall ist. Anderseits hat Ripple in der Vergangenheit gezeigt, dass sie ihr Geschäft vorrangig durch die immensen Verkäufe von XRP Token finanzieren. Manch ein Zyniker würde im Krypto-Jargon sagen, dass Ripple seine Bags auf die XRP-Investoren dumpt, um auf Kosten ihrer Anleger davon zu profitieren.