Die Narrative rundum Layer-2-Chains ist in diesem Jahr eine besonders interessante. Doch auch wenn der Hauptfokus dabei auf den Rollups von Ethereum liegt, konnten zuletzt auch Layer-2-Lösungen für Bitcoin punkten. Losgelöst wurde dieser Trend von Ordinals, einem Projekt das erstmals mit einem innovativen Ansatz NFTs auf die Blockchain von Bitcoin gebracht hat.
Allgemein träumen Anleger in diesem Jahr von einem DeFi-Sommer auf Layer-2-Chains. Seit den Ordinals sind dabei vor allem auch solche interessant, die eine gewisse oder sogar direkte Nähe zu Bitcoin aufweisen. Stacks und sein STX Coin waren bislang ein großer Nutznießer dieser neuen Narrative am Krypto-Markt. Doch gibt es noch ein anderes Protokoll, dass zwar bislang wenig von diesem Trend profitieren konnte, aber ebenfalls möglicherweise wie geschaffen dafür ist: Ren.
- Was Ren tut und wie es funktioniert
- RenVM als das Pendant der EVM von Ethereum
- Wie Ren 2.0 das Protokoll in eine Layer-2-Chain verwandelt
- Die führenden Krypto Börsen, wenn Du REN kaufen und handeln möchtest
Was ist Ren?
Ren ist ein Protokoll, das einen globalen Peer-to-Peer-Transfer von Kryptowährungen über verschiedene Blockchains hinweg fördert.
Mit Ren können Nutzer beispielsweise Bitcoin (BTC) in einen Smart Contract sperren und erhalten dafür einen Platzhalter mit entsprechendem Gegenwert auf der Blockchain von Ethereum. Damit ermöglicht Ren einen Transfer von BTC als Vermögenswelt in die Welt der dezentralen Finanzen (DeFi), die natürlich allem voran auf Ethereum floriert.
Dadurch können diese Platzhalter von BTC auf der Blockchain von Ethereum beispielsweise als Sicherheit für die Aufnahme eines Kredites auf Aave genutzt werden. Gleichzeitig ist ihr Wert gesichert, da während der ganzen Zeit der tatsächliche BTC, mit dessen Hilfe dieser Platzhalter kreiert wurde, im Smart Contract hinterlegt ist. Dort bleibt er solange, bis der Prozess wieder mit Hilfe des Protokolls von REN umgekehrt wird.
Bei diesem gesamten Prozess entfällt eine Gebühr in Form von REN, die an sogenannte DarkNodes für die Wartung und den Betrieb des Netzwerkes fließen.
Die Platzhalter werden übrigens im konkreten Fall von Bitcoin renBTC genannt und von der virtuellen Maschine von Ren verwaltet. Genau über die wollen wir im Folgenden noch etwas näher eingehen.
Was ist RenVM?
Die Ren Virtual Machine (RenVM) ist quasi das Pendant zu der EVM von Ethereum. Sie führt private Berechnungen über ein dezentrales Netzwerk durch, ohne die zugrunde liegenden Informationen offenzulegen. Sie fungiert als vertrauenslose Verwahrstelle für Kryptowährungen. Konkret bedeutet dies, dass sie dafür Sorge trägt, dass jeder geprägte renBTC-Token durch einen gleichhohen Betrag an tatsächlichen BTC gedeckelt ist.
Um all das zu bewerkstelligen, kommt allerhand komplexe Technologie zum Einsatz. Zum einen nutzt das Netzwerk zkSnarks, eine von Zcash populär gemachte kryptografische Technik zur Abschirmung von Transaktionen. Zum anderen kommt auch das sogeannte Shamir’s Secret Sharing zum Einsatz. Dieses ist ein kryptografisches Prinzip, bei dem geheime Daten in Teile zerlegt werden. Jeder dieser Teile befindet sich in dem Besitz verschiedener Teilnehmer. Ren nutzt dieses Verfahren, um private Keys im Netzwerk der RenVM zu verbergen, was auch zum Schutz vor DarkNodes beiträgt.
Was DarkNodes sind
Die RenVM wird von einem Netzwerk von Computern, den DarkNodes, verwaltet. Jeder kann einen DarkNode betreiben, sofern er eine bestimmte Menge an REN-Token in Smart Contracts sperrt.
Die DarkNodes von Ren unterstützen die virtuelle Maschine, indem sie dem Netzwerk Bandbreite, Rechenleistung und Speicherkapazität zur Verfügung stellen. All das ermöglicht es erst den Nutzern, Kryptowährungen über Blockchains hinweg zu bewegen.
Als Gegenleistung für ihre Unterstützung bei der Aufrechterhaltung des Netzwerks erhalten die Betreiber solcher DarkNodes Belohnungen aus den Netzwerkgebühren in Form des REN Tokens. Denn wie anfangs bereits erwähnt, müssen die Nutzer Gebühren für diese Dienstleistung in Form von REN bezahlen.
Die RenVM ordnet diese DarkNodes zudem einmal am Tag in neue Shards ein. Dadurch wird verhindert, dass sie Vermögenswerte von der Depotadresse stehlen. Dieser Mechanismus macht es darüber hinaus für DarkNodes nahezu unmöglich, sich abzusprechen und das Netzwerk auszunutzen.
Wie Ren funktioniert
Um Vermögenswerte über Blockchains hinweg zu bewegen, benötigt es logischerweise eine Art der Brücke. Hier kommen die RenBridges ins Spiel. Diese funktionieren in ihrem Prinzip nicht anders als all die anderen Bridges im Bereich der Kryptowährungen.
Im konkreten Beispiel von Bitcoin müssen Nutzer ihre BTC an die RenVM senden. Diese erschafft dann einen neuen Token namens renBTC auf beispielsweise der Blockchain von Ethereum.
Gleichzeitig speichert die RenVM natürlich die ursprünglichen BTC, so dass der Prozess auch jederzeit umgekehrt werden kann. Durch dieses Prinzip wird ein Token überbrückt. Dabei wird er also nicht wirklich von einer Blockchain auf die andere bewegt. Stattdessen wird das “Original” auf seiner ursprünglichen Blockchain weggesperrt, während ein Smart Contract einen Platzhalter auf einer anderen Blockchain erstellt. Bei der Umkehrung des Prozesses wird dieser Platzhalter zerstört und das Original wieder freigegeben.
Ren 2.0 mit der renEVM
Kommen wir nun zu dem wirklich interessanten Teil von Ren und zwar seinen Zukunftsplänen. Am 10. August 2022 gab das Projekt seine Pläne für Ren 2.0 bekannt. Dieses soll Ren in seiner bisherigen Form ersetzen und völlig neue Möglichkeiten schaffen. Diese Idee kam allerdings nach dem Zusammenbruch von FTX ins Stocken, da Alameda Research, der Trading- und Investor-Arm der Krypto-Börse diese Entwicklungen finanziert hat. Nach November letzten Jahres war es daher ein wichtiges Ziel für Ren die vorige Verwicklung von Alameda als Hauptinvestor und Sponsor der Entwicklung des Protokolls hinter sich zu lassen.
Ren 2.0 ist ein offenes Protokoll, das die Entwicklung neuartiger Multichain-Anwendungen mit EVM-Unterstützung ermöglicht und die robuste Brückentechnologie von Ren für eine neue Welt der Möglichkeiten nutzt. Darüber hinaus bringt es auch eine neue Tokenomics mit sich.
Jeder, der über genügend REN verfügt, soll hier als einen Validator für das Netzwerk fungieren können. Dabei wird es das Flexible Round-Optimized Schnorr Threshold (FROST)-Signierschema verwenden, um eine größere Skalierbarkeit in einem dezentralen Netzwerk zu ermöglichen.
Dank der RenEVM können nicht nur die von Ren unterstützten Kryptowährungen, sondern auch jede auf Smart Contract basierende Anwendung in das Netzwerk überbrückt werden. In anderen Worten lädt Ren damit DeFi-Anwendungen in sein neues Netzwerk ein.
Das Ganze soll auf einem Proof-of-Authority-Konsensmodell aufbauen, an dem beliebige Teilnehmer aus dem Pool der DarkNode-Betreiber teilnehmen können. Die Darknode-Betreiber erhalten für ihre Dienste auch hier weiterhin einen Anteil an den Gebühren für alle Aktivitäten innerhalb der RenEVM.
Was allerdings eine entscheidende Änderung für die Tokenomics von REN bedeutet, ist, dass es das Gas-Asset in dieser Ausführungsumgebung sein wird. Ähnlich wie bei Ethereum nach der Einführung von EIP1559 soll das Netzwerk 50 % der Transaktionsgebühren verbrennen. Damit soll das bereits begrenzte Angebot von REN deflationär werden.
Wo Du REN kaufen und handeln kannst
Falls Du REN kaufen oder handeln möchtest, gibt es dafür einige etablierte Anlaufstellen. Dazu gehören Binance, Coinbase und MEXC.
Hier ist allerdings zu sagen, das MEXC derzeit die billigsten Gebühren und die größte Anzahl von Kryptowährungen anbietet. Das gilt sowohl für den Spot- als auch Futures-Handel.