Fast jeder hat schon mal vom Metaverse gehört, doch die wenigsten kamen wirklich schon damit in Berührung. Aber was ist überhaupt das Metaverse? Und was kann ich dort machen?
In diesem Artikel bekommst du einen Überblick.
Inhalt: | |
Kapitel 1 | |
Kapitel 2 | |
Kapitel 3 | |
Kapitel 4 |
Metaverse Definition: Was ist ein Metaverse?
Auch wenn mittlerweile so ziemlich jeder schon mal davon gehört hat, haben viele Menschen noch gar keine klare Vorstellung davon, was ein Metaverse genau ist und was sich hinter diesem abstrakten Begriff verbirgt. Erstmals tauchte der Begriff in dem Cyberpunk-Roman “Snow Crash” von Neal Stephenson im Jahre 1992 auf.
Im Grunde handelt es sich um einen digitalen Raum, den man mithilfe einer Virtual-Reality-Brille betreten kann. Eine digitale Welt, in der Erlebnisse geschaffen werden können, die in der realen Welt so nicht umsetzbar wären. Der Teilnehmer taucht in eine virtuelle Realität (VR) ein und kann dort theoretisch alles sein, tun und haben, was die Entwickler des Metaverse vorgesehen haben. Selbst die Naturgesetze lassen sich dort brechen. Eine Art “Matrix”, wenn man so will.
Zusammengesetzt ist der Begriff aus den Teilbegriffen Meta (= “jenseits”) und Verse (= “Universum”). Die Metaverse Definition beinhaltet also alles, was sich jenseits des Universums befindet. Es ist also eine Art Parallelwelt, wenn man so will.
Insbesondere in der Gaming-Branche nimmt diese Welt eine besondere Rolle ein, da es Spielern einen besonderen Reiz verschafft, direkt in die Spielwelt einzutauchen und dort mit anderen Spielern interagieren zu können, ohne real die eigenen vier Wände verlassen zu müssen.
Richtig in Fahrt kam das Thema im Juli 2021, als Mark Zuckerberg bekannt gab, Facebook in Meta umzubenennen. Sein Ziel: Das soziale Netzwerk auf eine digitale Welt ausweiten, um die Interaktionen mit anderen Menschen im Internet noch realer zu gestalten.
Was ist das Metaverse?
Nachdem wir geklärt haben, was ein Metaverse ist, schauen wir uns nun einige Grundelemente an, welche eine virtuelle Welt braucht, um als echtes Metaverse wahrgenommen zu werden. Und auch wenn sich dort viele Gesetze aus der realen Welt brechen lassen, müssen doch einige von ihnen gewahrt werden, damit die Immersion gelingt.
- Es ist synchron und live: Wer sich in der digitalen Welt mit anderen Menschen treffen will, muss dies zur gleichen Real-Zeit tun. Ein Echtzeiterlebnis also, bei dem alles gleich-zeitig stattfindet.
- Es ist persistent: Die Zeit im Metaverse läuft endlos weiter. Sie kann nicht angehalten oder zurückgesetzt werden. Alles was dort geschieht, ist vorbei, nachdem es geschehen ist. Genau wie im echten Leben.
- Es beinhaltet eine voll funktionsfähige Wirtschaft: Menschen und Unternehmen können Werte generieren und untereinander austauschen. Dafür sind auch Währungen in Form von Metaverse Tokens erforderlich, die den Handel vereinfachen. Es ist möglich Dinge zu besitzen, zu kaufen und zu verkaufen. Wer will, kann also auch im Metaverse investieren.
- Es bietet eine Erfahrung: Dies umfasst die Verbindung von digitalen mit physischen Welten. Ebenso spielen private und öffentliche Netzwerke sowie offene und geschlossene Plattformen eine tragende Rolle.
- Es bietet eine breite Palette von Mitwirkenden: Viele Menschen sollten die Möglichkeit haben, an der Gestaltung der digitalen Welt mitzuwirken. Sowohl Menschen, die mit Unternehmen in Verbindung stehen, als auch Menschen, die unabhängig sind. Denn so wird eine möglichst facettenreiche virtuelle Realität geschaffen, in der alle Bedürfnisse berücksichtigt werden können.
- Es bietet eine umfassende Interoperabilität: Digitale Gegenstände und andere Inhalte können in verschiedenen Teilen der virtuellen Welt verwendet und zwischen ihnen ausgetauscht werden.
Abgrenzung zu virtuellen Spielwelten
Was hingegen kein Metaverse ist, ist eine einfache virtuelle Spielwelt, in der man mit Charakteren interagiert, die auf künstlicher Intelligenz basieren. Denn Spiele haben immer ein bestimmtes Ziel, das der Spieler erreichen soll.
Das gibt es hier nicht. Nur du entscheidest, was du tun und lassen willst. Niemand gibt dir zwangsläufig einen Weg vor. Und du musst auch nicht weiter kommen oder irgendetwas gewinnen. Du kannst zwar im Metaverse spielen, doch das ist kein Erfordernis und auch nicht der Hauptzweck dieser virtuellen Welt.
Auch ein virtueller Raum für sich schafft noch lange kein Metaverse. Es geht um weit mehr, als einfach nur eine VR-Brille aufzusetzen und mit einer digitalen Welt zu interagieren.
Wer sind die führenden Köpfe hinter der virtuellen Welt?
Open-Source-Projekte mit einer unternehmensunabhängigen Einstellung werden eine wichtige Rolle im Metaverse spielen. Allerdings gibt es bisher einige potenzielle Marktführer, darunter Microsoft, Apple, Meta und Amazon. Diese wollen diese aufkeimende Nische nicht nur anführen, sondern besitzen und definieren.
So möchte beispielsweise Microsoft durch seine Mesh-Plattform die virtuelle Realität mit der realen Welt unter Einsatz von Augmented Reality verbinden. Durch das Augmented-Reality-Headset Hololens 2 werden unter anderem bereits Soldaten für potenzielle Einsätze trainiert. Facebook hat im Jahr 2014 den VR-Headset-Entwickler Oculus übernommen und arbeitet an einer virtuellen Welt, in der sich durch digitale Avatare soziale Interaktionen in Form virtueller Reisen oder Freizeitaktivitäten ausführen lassen.
Wahrscheinlich entwickelt sich das Metaverse zu einem Netzwerk unterschiedlicher Plattformen, Einrichtungen und Technologien, die, mehr oder weniger freiwillig, zusammenarbeiten und sich der Interoperabilität verschreiben.
Ebenso wie sich das Internet durch einen etwas chaotischen Prozess entwickelt hat, bei dem sich das offene (hauptsächlich akademische) Internet neben geschlossenen (hauptsächlich verbraucherorientierten) Diensten über einen langen Zeitraum behaupten musste. Unternehmen versuchten auf dieser Reise häufig offene Standards und Protokolle neu zu erfinden und zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Eine ähnliche Entwicklung ist auch beim Metaverse zu erwarten.
Die Zukunft des Metaverse
Wie real ein echtes Metaverse unser tatsächliches Leben auf lange Sicht abbilden kann, bleibt vorerst ungewiss. Wahrscheinlich ist dies einfach nur eine Frage der Zeit und der verfügbaren Rechenleistung. Doch es ist ein spannendes Forschungsfeld, das rasante Fortschritte zu verzeichnen hat.
PwC, ein weltweit tätiges Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen, schätzt, dass Virtual Reality und Augmented Reality die Weltwirtschaft bis 2030 um 1,5 Billionen US-Dollar bereichern, ausgehend von 46,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019.
Die ganz großen Tech-Konzerne wie Facebook, Google und Microsoft haben alle beträchtliche Investitionen in die virtuelle Realität sowie das dafür erforderliche Cloud Computing gesteckt. Sie möchten der Expansion dieser Branche zuvorkommen und sich ein großes Stück vom Kuchen sichern.
Und wie schon in vielen anderen Wirtschaftszweigen zuvor, zeigt sich hier ein großer Kampf, bei dem sich jeder große Player eine Monopolstellung sichern möchte. Denn das wahre Potenzial des Metaverse liegt noch in der Zukunft.
Wie funktioniert das Metaverse?
Das Metaverse basiert im Kern auf zwei Arten von Plattformen. Bei der ersten werden Metaverse NFTs (non-fungible Token) und Kryptowährungen in Form von Metaverse Tokens genutzt, um Blockchain-basierte Metaverse-Startups zu gründen. Auf Plattformen wie Decentraland und The Sandbox können Menschen ein Metaverse Grundstück kaufen, ebenso wie Immobilien. Und sie können individuelle Einstellungen daran vornehmen. Die zweite Art beschreibt virtuelle Welten im Allgemeinen, in denen sich Menschen durch den Einsatz von VR-Brillen treffen und miteinander interagieren können.
Wer auf Blockchain-basierten Plattformen mit beispielsweise MANA (Decentraland) oder SAND (The Sandbox) virtuelle Güter kauft oder handelt, muss dafür Ethereum-basierte Krypto-Token verwenden. Diese lassen sich dort ebenso verdienen.
So können Benutzer beispielsweise virtuelle Shows anbieten und dafür Eintritt verlangen oder anderen Benutzern auf Roblox gegen Geld Zugang zu ihren Spielen gewähren. Sie können jedoch auch Metaverse Land kaufen und später zu einem höheren Preis wieder verkaufen. Deren Wert ist in den letzten Jahren erheblich angestiegen.
Was kann ich im Metaverse tun?
Die Vielfalt möglicher Aktivitäten im Metaverse ist nahezu grenzenlos. Virtuelle Konzerte, virtuelle Reisen, virtuelle Kleidung, virtuelle Freizeitparks, ja selbst Arbeit in virtuellen Workrooms ist möglich.
Damit bekommt das Thema Homeoffice eine völlig neue Perspektive. Denn Du kannst Dich mit Kollegen in einem virtuellen Besprechungsraum treffen, ohne deine eigenen vier Wände verlassen zu müssen. Auf einem virtuellen Whiteboard können Kollegen gemeinsam an Ideen arbeiten und sich miteinander unterhalten, als wären sie wirklich zusammen in einem Raum.
Doch das ist nur ein simples alltagsbezogenes Beispiel. Die Möglichkeiten sind theoretisch unbegrenzt und werden praktisch nur durch die Entwickler begrenzt.
Welche Herausforderungen sind noch zu meistern?
Eine zentrale Frage, die für das Metaverse von grundlegender Bedeutung ist, ist die, ob jeder Benutzer eine einmalige digitale Identität erhalten soll. Dies würde dafür sorgen, dass wir stets identifizierbar bleiben und immer in Form ein und desselben Avatars in Erscheinung treten, der für sämtliche Begegnungen zum Einsatz kommt. Dies hätte gewiss ein paar Vorteile, lässt sich aber praktisch wahrscheinlich nur schwer umsetzen, da die führenden Köpfe hinter dem Metaverse bisher alle ihr eigenes Identifikationssystem nutzen wollen.
Außerdem gibt es eine Debatte darüber, ob es nur einen einzigen Betreiber für ein echtes Metaverse geben kann, wie es beispielsweise in dem Film “Ready Player One” der Fall ist. Und wenn nicht, wie werden Kompatibilitäten sichergestellt? Hier werden sich Anbieter auf gewisse Standards einigen müssen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Offene und dezentrale Plattformen, wie sie in der Krypto-Welt üblich sind, sowie eine quelloffene Metaverse-Plattform wären dafür unabdingbar.
Denn schlussendlich gibt es viele Unternehmen, die sich aktiv mit dem Metaverse beschäftigen und alle ein Stück von diesem neuartigen Markt abhaben wollen. Neben Facebook sind beispielsweise auch Microsoft, Nvidia, Epic Games, Roblox und viele weitere Unternehmen aus der Tech-Industrie an der Front der virtuellen Welten vertreten. Aber auch Verbrauchermarken wie Gucci, Coca Cola und Clinique haben sich bereits dazu entschieden, in das Metaverse zu investieren.
Welche Rolle spielen Metaverse Coins?
Metaverse und Krypto sind zwei Themenbereiche die wie ein Puzzleteilchen in ein anderes passen.
Die hohe Manipulationssicherheit der Blockchain ist eine entscheidende Eigenschaft für eine breite Akzeptanz der VR-Technologie. Wenn Menschen in einer vollständig online und virtuell betriebenen Umgebung agieren sollen, muss die zugrundeliegende Plattform, auf der sie arbeiten, sicher sein.
Die Blockchain ermöglicht nicht nur eine schnelle Bestätigung von Informationen, sondern auch kryptografisch sichere und geschützte Transaktionen. Blockchain und Krypto-Assets sind daher ein grundlegender und integraler Aspekt für den Einsatz der virtuellen Realität. Damit eine VR-Umgebung wie vorgesehen funktioniert, müssen Transaktionen zwischen verschiedenen Parteien stattfinden. Und diese Transaktionen müssen sicher und dennoch schnell sein.
Online-Transaktionen und -Geschäfte haben längst ihren Weg in den Mainstream gefunden. Mit der Einführung von Krypto-Zahlungen durch Visa, Mastercard und PayPal sind diese mittlerweile für so ziemlich jeden Menschen zugänglich. Es liegt also auf der Hand, die zugrundeliegenden Technologien auch für das Metaverse zu nutzen.
Ist ein Metaverse ETF eine gute Investition?
Diese Entwicklung verdeutlicht vor allem eines: Wo viel Geld hinfließt, entsteht auch viel Neues. Und damit hat die virtuelle Parallelwelt derzeit ein enormes Wachstumspotenzial, an dem jeder teilhaben kann.
Möchtest du ebenfalls in das Metaverse investieren, so kannst du das auf verschiedene Weisen tun. Du kannst beispielsweise ein Metaverse NFT kaufen, welches ein Grundstück, etwas Land oder eine Immobilie im Metaverse repräsentiert. Alternativ dazu kannst Du auch Metaverse Coins kaufen, die als Token dort als native Währung verwendet werden. Die MANA oder SAND Coin haben in der Vergangenheit gezeigt, dass Metaverse verwandte Kryptowährungen außerordentlich gut performen können.
Der klassische Weg wäre es in einen Metaverse ETF zu investieren. Ein ETF bietet die Möglichkeit, direkt in mehrere Titel einer bestimmen Branche einzusteigen, ohne eine Investition in jeden einzelnen Titel vornehmen zu müssen. Damit gleicht er in vielerlei Hinsicht einem Index wie beispielsweise dem DAX, der verschiedene deutsche Aktientitel beinhaltet. Dadurch wird das Risiko gestreut und vielmehr auf das Wachstum eines ganzen Sektors gesetzt. Metaverse ETFs sind daher sehr beliebt, da dem Sektor Metaverse ein enormes Wachstumspotential nachgesagt wird.