Während sich das dezentrale Finanzökosystem (DeFi) weiterentwickelt, gestalten innovative Plattformen wie Lido Finance die Welt des Staking und der Ertragsgenerierung neu.
Lido Finance bietet eine einzigartige Lösung für Benutzer, die auf vertrauenswürdige Weise Staking-Belohnungen verdienen möchten, ohne dabei aber Liquidität einbüßen zu müssen.
Lass uns also darüber sprechen, worum es bei Lido Finance geht und wie es das Spiel im Bereich des Staking und DeFi verändert hat.
Was ist Lido Finance?
Lido Finance ist ein erlaubnisfreies Liquiditäts-Staking-Protokoll, das für Proof-of-Stake (PoS)-Netzwerke wie Ethereum, Solana, Polygon und weitere Blockchains dieser Art entwickelt wurde. Mittlerweile gehört es zu den größten DeFi-Protokollen der gesamten Krypto-Szene und es spielt insbesondere in dem Ökosystem von Ethereum eine entscheidende Rolle.
Sein Hauptziel ist es, Benutzern eine nahtlose Methode zum Staken ihrer PoS-Tokens zu bieten und gleichzeitig zusätzliche Ertragsmöglichkeiten durch DeFi-Protokolle anzubieten. Eine der herausragenden Eigenschaften von Lido Finance ist nämlich die Fähigkeit des Protokolls, gestakte Vermögenswerte zu tokenisieren.
Diese tokenisierten Platzhalter können anschließend für verschiedene DeFi-Funktionalitäten genutzt werden und entfesseln damit die ansonsten gesperrte Liquidität von Vermögenswerten, die an dem Konsensmechanismus einer PoS-Blockchain wie beispielsweise Ethereum partizipieren.
Inhaber von Ether (ETH) können also ihre Kryptowährungen auf Lido Finance staken und im Gegenzug dafür einen stETH-Token erhalten. Dieser stETH-Token repräsentiert sowohl die äquivalente Menge der hinterlegten ETH als auch die aus dem PoS-Staking resultierenden Belohnungen. Solche Platzhalter nennen sich Liquid Staking Derivate bzw. Token (abgekürzt LSD bzw. LST).
Mit einem solchen LSD bewaffnen, können sie nun diese bislang gesperrte Liquidität nutzen, um sie beispielsweise als Sicherheiten für Kredite zu hinterlegen, oder um sich als Liquiditätsanbieter zusätzliche Renditen zu erschließen.
Gleichzeitig verdienen sie weiterhin die Rendite, die Stakern im Konsensmechanismus von Ethereum zusteht.
Das Erfolgsrezept von Lido Finance liegt also in seiner Lösung eines konkreten Problems. Es baut Barrieren ab, die bisher eine breite Teilnahme am Staking verhindert haben. Durch die Beseitigung der Notwendigkeit für umfangreiche technische Kenntnisse, hohe Gebühren und Mindeststakingschwellen ebnet Lido Finance den Weg für eine inklusivere Zielgruppe, in die Welt des dezentralen Staking und der Ertragsgenerierung einzusteigen.
Wie genau es das bewerkstelligt, schauen wir uns jetzt an.
Wie funktioniert Lido Finance?
Während Lido Finance für Nutzer sehr einfach funktioniert, ist die technische Funktionsweise wesentlich komplexer. Daher wollen wir beide Seiten kurz beleuchten, um zu verstehen, wie dieses augeklügelte Setup es den Nutzern ermöglicht, zusätzliche Renditen zu erzielen, ohne ihre Vermögenswerte aus dem Lido-Pool abziehen zu müssen.
Eine einfache Benutzererfahrung
Die Navigation auf Lido Finance ist bemerkenswert unkompliziert für Benutzer. Der Prozess des Stakings von ETH, SOL, MATIC oder einem anderen mit Lido Finance kompatiblen Token kann in drei einfache Schritte unterteilt werden:
1. Besuche Lido.fi und wähle den Token aus, den du staken möchtest.
2. Führe die Staking-Transaktion durch.
3. Erhalte liquide stTokens in Echtzeit, die dann in diversen DeFi-Protokollen genutzt werden können.
Die Funktionsweise des Protokolls
Während Lido Finance benutzerfreundliche Einfachheit bietet, sind die Mechanismen hinter den Kulissen komplexer.
Lido arbeitet mit Hilfe von Smart Contracts, um Token sicher in einem Staking-Pool zu speichern. Anschließend werden die Vermögenswerte des Pools in Form von stTokens an die Benutzer verteilt, die als Sicherheit in verschiedenen DeFi-Protokollen genutzt werden können.
Lido Finance ist also ein Smart Contract für den Staking-Pool mit den folgenden Funktionen:
1. Verwaltung der Abhebungen und Einzahlungen der Nutzer
2. Delegation der gepoolten Vermögenswerte des Protokolls an Node-Betreiber
3. Festlegung der Gebühren für das Staking
4. Prägung und Zerstörung der Platzhalter-Token
5. Verwaltung einer vollständigen Liste von Node-Betreibern, von Validierungsschlüsseln und einer Aufzeichnungen über die Verteilung von Belohnungen
Mit welchen Kryptowährungen kann Lido Finance genutzt werden?
Lido unterstützt derzeit das Staking für Ethereum (ETH), Polygon (MATIC) und Solana (SOL).
Quelle: Lido.Fi
Staker von ETH verdienen aktuell 4 %, Staker von MATIC 4,2 % und Staker von SOL 6,8 % in der jeweiligen Kryptowährung pro Jahr.
Ethereum ist mit derzeit 13,7 Milliarden US-Dollar der mit Abstand größte Markt, gefolgt von Polygon mit 74 Millionen und Solana mit 55 Millionen US-Dollar auf den weit abgeschlagenen zweiten und dritten Plätzen.
In der Vergangenheit hat Lido Finance auch die DOT und KSM Coins von Polkadot und Kusama unterstützt. Am 1.8.23 wurde diese Unterstützung allerdings eingestellt. Die hauptsächlichen Gründe dafür lauteten, dass die Liquidität und das Wachstum des DeFi-Ökosystems von Polkadot hinter den Erwartungen blieb.
Können stTokens von dem Wert abweichen?
So wie die meisten Stablecoins an den Wert des US-Dollars gebunden sind, sind die stTokens an den Wert der Kryptowährung gebunden, die sie als Platzhalter repräsentieren. Da die Vergangenheit allerdings gezeigt hat, dass solche Wert-Bindungen auch reißen können, ist die Frage nur fair, ob das auch bei den Token von Lido Finance passieren kann.
Die kurze Antwort darauf lautet: Ja. Die stTokens können ihre Bindung verlieren, wenn zu viele Nutzer gleichzeitig versuchen, ihre stETH einzulösen.
Die Nachfrage, den Vermögenswert zu verkaufen, kann dazu führen, dass beispielsweise der stETH-Preis unter den aktuellen Ethereum Kurs fällt. Es gibt jedoch einen Mechanismus innerhalb des Protokolls, der Marktteilnehmern einen Anreiz bietet, diesen vorübergehenden Rückgang gewinnbringend auszugleichen.
Ist Lido Finance sicher?
Bedenken hinsichtlich der Sicherheit im Bereich von DeFi sind durchaus berechtigt. Glücklicherweise nimmt das Team hinter Lido Finance dieses Thema sehr ernst.
Die Plattform verwendet Smart Contracts, die regelmäßig durch Audits geprüft werden, um die sichere Verwaltung und Verteilung von gestakten Vermögenswerten zu gewährleisten. Transaktionen sind kryptografisch gesichert, und Einlagen und Abhebungen werden durch sichere State Channels abgewickelt, um die Vermögenswerte der Nutzer vor bösartigen Angriffen zu schützen.
LDO: Die native Kryptowährung von Lido Finance
LDO ist der Ticker des Governance-Token der Lido DAO. Er befähigt seine Halter über die wichtigsten Parameter von Lido Finance abzustimmen. Dazu gehören beispielsweise die Plattformgebühren und vorgeschlagene Protokoll-Upgrades.
Der LDO-Token wurde im Dezember 2020 mit einem Angebot von 1 Milliarde Token eingeführt. Weniger als 1 Jahr später erreichte der LDO Kurs laut Coingecko sein Allzeithoch am 22. August 2021. Dieses betrug 6,36 $.
Die große Frage lautet an dieser Stelle natürlich, ob der LDO Token eine potentiell lukrative Investition darstellen könnte oder nicht. Insbesondere, da es sich bei Lido Finance, gemessen am verwalteten Vermögens (TVL), laut DeFiLlama um die mit Abstand größte DeFi-Anwendung handelt.
Quelle: DeFiLlama
Am 23.8.23 weist Lido Finance mit 13,8 Milliarden US-Dollar fast doppelt soviel TVL auf wie der Kredit-Gigant Aave und fast dreimal so viel wie MakerDAO als Emittent der größten dezentralen Stablecoin DAI. Dadurch besitzt ein Mitspracherecht bei der Verwaltung dieses Protokolls mit Sicherheit einen gewissen Wert.
Wie hoch dieser Wert allerdings aussieht, ist aus fundamentaler Sicht nur schwer objektiv zu erfassen. Daher bietet es sich für Investoren an, auf die technische Chartanalyse zurückzugreifen, um den LDO Token und sein Zukunftspotential zu bewerten.
