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USDC Kontroverse: Circle friert über 75.000 Token ein

Von Marc Stöckel-August 10, 2022

Nachdem das US Treasury Department den Krypto-Mixer Tornado Cash auf die schwarze Liste gesetzt hat, entschied sich der Finanzdienstleister Circle, über 75.000 USDC, die mit Tornado Cash in Verbindung standen, einzufrieren. Die Gemüter in der Krypto-Branche stehen in Folge der Sanktionen und vor allem dieser Aktion unter Spannung.

Circle friert über 75.000 USDC ein

Der Quellcode für den Krypto-Transaktions-Mixer Tornado Cash ist plötzlich von GitHub verschwunden. Nachdem das US Treasury Department das Tool auf die Sanktionsliste setzte, dauerte es keine 24 Stunden, bis der Quellcode gelöscht war. Das amerikanische Finanzministerium untersagt den Bürgern der USA, Tornado Cash weiterhin zu verwenden oder Handel mit Adressen der Blockchain von Ethereum zu betreiben, die mit der Community des Dienstes in Verbindung stehen.


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In Folge dieser Sanktionen hat das 2013 gegründete Technologieunternehmen Circle, das sich auf Peer-to-Peer-Zahlungen spezialisiert hat, 75.000 USDC eingefroren, die Tornado-Nutzern zuzuordnen waren. Weitere 149 USDC an Spendengeldern für das Tornado-Projekt, sind ebenfalls geblockt.

Sanktionen im Kampf gegen Geldwäsche

Laut der offiziellen Ankündigung des US Treasury Departments, war die Sanktionierung von Tornado Cash erforderlich, da Kriminelle den Dienst für Geldwäsche einsetzten. Seit seiner Gründung im Jahr 2019, seien virtuelle Währungen im Wert von mehr als 7 Milliarden US-Dollar gewaschen worden. Auch nach dem Nomad Bridge-Hack der vergangenen Woche wuschen die Angreifer angeblich 7,8 Millionen US-Dollar durch Tornado Cash.

GitHub selbst soll nach der Ankündigung des Finanzministeriums ebenfalls Maßnahmen gegen den Dienst ergriffen haben. So vermeldete Roman Semenov, der Gründer von Tornado Cash, dass sein GitHub-Konto kurz darauf gesperrt worden sei.

Tornado Cash beruhigt erhitzte Gemüter der Branche

Innerhalb der Krypto-Branche gab es nach der Ankündigung des US Treasury Departments einen großen Aufschrei. Der Smart Contract Entwickler Patrick Collins warnte, dieser Schachzug sei “viel schlimmer, als nur die Sanktionierung einer Webseite.” Laut ihm und vielen anderen ist Code gleichzusetzen mit Sprache. Code zu verbieten, gleicht einer Zensur der Redefreiheit. Genauer schrieb er:

Da es sich bei Code um Sprache handelt, verstoßen wir möglicherweise gegen den ersten Zusatzartikel [Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika].

Collins kündigte daher via Twitter an, Anwälte auf diesen Fall anzusetzen.

Ein Vertreter von Tornado Cash fand jedoch beruhigende Worte. So sei zwar der Code nicht mehr auf GitHub verfügbar, doch an den Smart Contracts habe sich nichts geändert, da diese auf der Ethereum-Blockchain gesichert sind. Für bestehende Tornado-Cash-Verträge ändert sich demnach nichts.

Beunruhigend, allerdings auch nicht überraschend, ist, wie schnell Circle Gesetze der USA umsetzt und das dies im Zweifelsfall auch die Sperrung von Vermögenswerten in Form von USDC zur Folge haben kann. Wer also USDC hält, der ist nicht der souveräne Eigentümer des unterliegenden Wertes und widerspricht das nicht in voller Gänze dem, wofür Krypto eigentlich steht?


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