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Bankrun auf USDC lässt die Stablecoin einbrechen

Von Mister Coinlover-März 11, 2023

Große Panik greift aktuell am Markt der Kryptowährungen um sich. USDC, die zweitgrößte Stablecoin verliert ihre Bindung an den US-Dollar, nachdem herauskam, dass Circle einen großen Teil seiner Cash-Reserven auf der bankrotten Bank SVB liegen hat.

INHALT
  • Circle gibt bekannt, dass 3,3 Milliarden US-Dollar auf SVB liegen
  • Die Nachricht sorgt für einen Bankrun auf USDC
  • USDC verliert seinen Peg und handelt aktuell nur noch für 0,90 $
  • USDC verliert über 6 Milliarden in den letzten Stunden

Circle hat 3,3 Milliarden US-Dollar an USDC-Reserven auf SVB

Die Silvergate Bank, eine der größten Kryptowährungsbanken in den USA, hat vor 3 Tagen angekündigt, dass sie liquidiert werden soll. Genauer teilte die Holdinggesellschaft Silvergate Capital Corporation am Mittwoch mit:

Angesichts der jüngsten Entwicklungen in der Branche und bei den Aufsichtsbehörden ist Silvergate der Ansicht, dass eine geordnete Abwicklung der Bank und eine freiwillige Liquidation der Bank der beste Weg ist. Der Abwicklungs- und Liquidationsplan der Bank beinhaltet die vollständige Rückzahlung aller Einlagen.

Die in Kalifornien ansässige und 1988 gegründete Silvergate Bank wandte sich 2013 den Kryptowährungen zu und wurde schließlich zu einer der führenden US-Krypto-Banken. Zu ihren Partnern zählten die Krypto Börsen Binance und Coinbase, das Unternehmen Galaxy Digital und auch Circle, der Emittent der USDC Stablecoin.

Nach der Erklärung von Silvergate gab Coinbase allerdings bekannt, dass es keine Kunden- oder Firmengelder bei dem Kreditgeber habe. Auch Changpeng Zhao, der Geschäftsführer von Binance erklärte, dass die weltweit größte Krypto Börse keine Vermögensverluste bei Silvergate habe.

Doch ist das leider nicht das Ende der Fahnenstange gewesen. Die Silicon Valley Bank (SVB), ebenfalls eine US-Bank, ist diese Woche kollabiert. Der USDC-Herausgeber Circle gab diesbezüglich heute bekannt, dass insgesamt 3,3 Milliarden US-Dollar, die als ein Teil der Cash-Reserven bei SVB untergebracht waren, dort erst einmal feststecken. In ihrem Tweet heißt es sehr nüchtern:

Nachdem am Ende des heutigen Tages bestätigt wurde, dass die am Donnerstag eingeleiteten Überweisungen zur Auslagerung von Guthaben noch nicht verarbeitet wurden, verbleiben 3,3 Mrd. USD der ~40 Mrd. USDC-Reserven bei der SVB. Wie andere Kunden und Einleger, die sich auf die Bankdienstleistungen der SVB verlassen haben, schließt sich Circle den Forderungen nach Kontinuität dieser für die US-Wirtschaft wichtigen Bank an und wird die Anweisungen der staatlichen und bundesstaatlichen Aufsichtsbehörden befolgen.

Panik am Markt sorgt für einen Bankrun auf USDC

Ganz so nüchtern, wie es in dem Tweet von Circle klingt, haben es die Halter von USDC allerdings nicht aufgenommen. Seitdem herrscht ein wahrer Bankrun auf USDC, wo alle Halter der Stablecoin versuchen, diese abzuwerfen. Diese Panik hat zu einem De-Peg geführt, sodass der Preis von USDC zwischenzeitlich auf unter 0,88 $ fiel und auch jetzt noch mit 0,90 $ deutlich unter seinem anvisierten Preis handelt.

Die Stablecoin USDC bricht einAlleine in den letzten 24 Stunden sind mehr als 6 Milliarden US-Dollar aus USDC geflohen. Warum das zu einem De-Peg geführt hat, ist leicht nachzuvollziehen, wenn wir einen Blick auf die Bilanz von Circle werfen.

Laut den Daten vom 19. Januar 2023 hat Circle insgesamt 9,5 Milliarden US-Dollar an Reserven in Form von Bankeinlagen gehalten, während 33,7 Milliarden in kurzfristigen Staatsanleihen steckte.

Aufschlüsselung der Reserven von USDC

Heute wissen wir, dass 3,3 von den 9,5 Milliarden US-Dollar an “Cash-Reserven” bei SVB liegen und das Circle an diese zur Zeit nicht dran kommt. Damit hat das Unternehmen nicht genug Cash-äquivalente Mittel zur Verfügung, um den aktuellen Bankrun abzufedern, was schließlich zu dem De-Peg geführt hat

Circle wird gezwungen sein, einige seiner Anleihen schnellstmöglich zu liquidieren. Es bleibt aktuell offen, ob sichh der De-Peg hier noch verschärfen wird oder mutige Abitrage-Händler die Lücke bald wieder schließen werden. Die Panik ist in jedem Fall groß bei vielen Haltern und das Image der Stablecoin stark geschädigt. Hoffen wir, dass es bei einem geschädigtem Image bleibt und sich die Dinge bald möglichst wieder normalisieren.


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