SushiSwap mit vier SUSHI

DeFi, News

SushiSwap erhält einen Vorschlag für das Redesign der SUSHI Tokenomics

Von Mister Coinlover-Januar 2, 2023

Die dezentrale Krypto Börse SushiSwap ist einer der Größen aus dem berühmt berüchtigten DeFi-Sommer 2020 und wurde allem voran durch seine Vampir-Attacke auf Uniswap bekannt. Seitdem gab es für das Protokoll und seine native SUSHI Coin einige Auf und Abs. Letztere haben die Entwickler nun dazu veranlasst, das Token-Modell für ihren nativen Vermögenswert völlig neu zu überdenken.

Jared Grey, der Chef-Entwickler von SushiSwap, teilte kürzlich die Details und seine Gründe für eine Änderung der Tokenomics von SUSHI. Wie diese aussehen, schauen wir uns nun genauer an.

SushiSwap möchte längere Sperren und größere Belohnungen einführen

Jared Grey teilte seinen Vorschlag für ein Redesign der Tokenomics von SUSHI mit der SushiSwap-Community in dem dafür vorgesehenen, hauseigenen Forum. In seinen verwegenen Plan spricht er davon, dass es an der Zeit sei, ein optimales Token-Modell mit Anreizen für Liquidität zu schaffen, das gleichzeitig die Dezentralisierung fördert. Darüber hinaus sollte sie für eine gerechtere Governance und eine nachhaltige Wirtschaft sorgen.

Der Aufmacher klingt damit nicht verkehrt. Doch wie genau soll das vonstatten gehen? Was soll sich ändern?

Die Änderungen betreffen vorrangig die Belohnungen für Liquiditätsanbieter, die Staker von xSUSHI und wie die Protokoll erhobene Gebühr verwendet wird.

Liquiditätsanbieter von SushiSwap erhalten einen Anteil der Swap-Gebühr, die auf der dezentralen Krypto Börse erhoben wird. Dieser Anteil beträgt 0,05 %, wobei der Großteil an die Pools mit dem größten Volumen gehen soll.

Liquiditätsanbieter besitzen zudem die Möglichkeit, ihre Liquidität zu sperren, um erhöhte, emissionsabhängige Vergütungen zu erhalten. Diese Liquidität können sie jederzeit abziehen. Tun sie es allerdings, bevor das Fälligkeitsdatum erreicht ist, verlieren sie all ihre bis dahin bereits verdienten Prämien.

Tabelle für die verschiedenen Time-Locks von Liquiditätsanbietern auf SushiSwap

Für die Halter von xSushi wird dabei das gleiche Konzept vorgeschlagen. Je länger sie ihre xSushi staken, desto lukrativer fallen ihre emissionsbasierte Belohnungen aus. Ziehen sie ihre Coins vorzeitig ab, gehen sie allerdings auch hier leer aus. Dabei können sie zwischen einer Sperre zwischen 90, 180 oder 360 Tagen wählen.

xSUSHI ist übrigens der Token, der dem Liquiditätsanbieter (LP) Tokens von SushiSwap ähnelt. Nutzer erhalten ihn im Austausch dafür, dass sie ihre SUSHI Coin in der sogenannten “Sushibar” staken. Während sie den Token halten, gewinnt er an Wert. Bislang fließt nämlich ein Teil der auf der dezentralen Krypto Börse verdienten Gebühr in die Sushibar ein. Dort wird sie als Belohnung zwischen den Stakern aufgeteilt.

Durch das Update der Tokenomics soll allerdings dieser Gebührenanteil nicht mehr an die Halter von xSUSHI fließen. Stattdessen sollen sie ebenfalls emissionsbasierte Belohnungen erhalten.

Für die SUSHI Coin soll es ein Burn-Programm geben

Um allerdings die Inflation der SUSHI Coin zu bekämpfen, soll ein Burning-Mechanismus eingeführt werden. Ein variabler Prozentsatz der 0,05%igen Swap-Gebühr soll dafür herhalten.

Zunächst wandelt das Protokoll die für die Verbrennung zugewiesenen Prozentsätze in SUSHI um. Dafür werden Markt-Käufe für die SUSHI Coin durchgeführt, was für einen positiven Preisdruck sorgt. Danach überträgt das Protokoll diese erworbenen Coins an eine bestimmte Burn-Adresse, wodurch sich das Gesamtangebot entsprechend reduziert.

Da Burns vor der Auszahlung von Belohnungen stattfinden, wird ein deflationärer Effekt hinzugefügt, der von Stakern ausgeht, die ihren Einsatz vor der Fälligkeit ihrer Sperrzeit aufheben.

Gleichzeitig sieht das Redesign-Modell vor, dauerhafte Emissionen auf niedrigem Niveau einzuführen. Dabei wird eine 1,5-3%ige jährliche Emissionsrate angestrebt, die wiederum, durch die bereits erwähnten Staking- und Burning-Mechanismen, ausbalanciert werden soll. Das Ziel sei es, auf der Angebotsseite netto neutral zu bleiben.

Der Vorschlag trifft auch auf Bedenken

Der Vorschlag für das Redesign scheint aktuell einige Befürworter für sich zu gewinnen. Es gibt allerdings auch Bedenken hinsichtlich möglicher, ungewollter, negativer Effekte, die diese Änderungen an der Tokenomics von SushiSwap mit sich bringen könnten.

So ist der Reward-Burn für Liquiditätsanbieter “strafend” und könnte sie dazu ermutigen, zu anderen dezentralen Krypto Börsen abzuwandern. Der Reward-Burn eröffnet zudem Raum für einen Sekundärmarkt für zeitlich begrenzte LP-Positionen. Das wiederum könnte zu einer Wertextraktion durch einen Dritten führen, der solche gesperrte LP-Positionen mit einem Abschlag kauft, um die Rewards bei Fälligkeit direkt zu verkaufen. Damit wäre der gewünschte deflationäre Effekt passé.

Ein weiterer Vorschlag aus der Community sieht zudem vor, eine Art “Bestechungsmechanismus” zu implementieren. So sollen Protokolle, die ihre Token auf SushiSwap listen, einen direkteren Weg zur Verfügung haben, um Anreize für mehr Liquidität zu schaffen.

Bislang ist das möglich, indem diese Protokolle ihre eigene Farm einrichten, in der die Nutzer Sushi LP-Token einsetzen, um dort weitere Belohnungen zu verdienen. Abseits davon sollte es den Protokollen aber möglich sein, Bestechungsgelder an Liquiditätsanbieter auf SushiSwap zu zahlen, um die Emissionen in die eigenen Pools der Protokolle zu erhöhen. Gleichzeitig führen diese Bestechungsgelder dazu, den Ertrag für die Halter der SUSHI Coin zu erhöhen.

Das letzte Wort ist hier also noch nicht gesprochen.


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