Was ist ein steigendes Dreieck

Chartmuster, Handel

Steigendes Dreieck: So identifizierst du steigende Dreiecke und handelst sie profitabel

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Von Mister Coinlover-April 18, 2020

Möchtest du am Liebsten stets zur richtigen Zeit in den Markt einsteigen? Zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein? Wie das funktioniert? Die Antwort nennt sich steigendes Dreieck.

Übersicht

Art:

  • Fortsetzungsmuster

Fehlerquote:

  • 32%, nach Ausbruch 2%

Erreichung des Mindestkursziels:

  • 89%

Performance:

  • durchschnittl. 44%
  • wahrscheinlichster 20%

Das steigende Dreieck gilt als zuverlässiges und bullishes Chartmuster. Das heißt, dass bei einer richtigen Ausbildung dieser Formation mit einem Ausbruch nach oben zu rechnen ist. Es ist das Pendant zu seiner bearischen Variante dem fallenden Dreieck und in diesem Artikel werde ich dir verraten, welche Eigenschaften ein steigendes Dreieck mit sich bringt, wie zuverlässig es ist und wie du es handelst. So viel sei aber schon einmal verraten – ein steigendes Dreieck gehört in die persönliche Enzyklopädie eines jeden ernsthaften Traders.

Fangen wir also an und werfen einen Blick darauf, was ein steigendes Dreieck so besonders macht.

Die statistischen Auswertungen der hier behandelten Chartformation stammen aus der Enzyklopädie der Chartmuster von Thomas N. Bulkowski. Dieses Buch ist ein mächtiges Werkzeug für jeden ambitionierten Trader und basiert ausschließlich auf Daten.


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So kannst du ein steigendes Dreieck identifizieren

Auf den ersten Blick ist ein steigendes Dreieck sehr leicht zu erkennen. Am Ende aber auch nicht so leicht, wie manch einer denken mag, sodass es bei vielen Tradern dadurch oft zu Verwechslungen kommen kann. Wie du solche Verwechslungen vermeiden kannst, erkläre ich dir gleich. Erst einmal wollen uns die typischen Charakteristika der Formation anschauen.

Wie der Name steigendes Dreieck bereits verrät, handelt es sich um eine Dreiecksform. Sie besitzt die obere horizontale und untere aufwärtsgeneigte Trendlinie, die zusammen das Dreieck ausbilden. Der Kurs muss innerhalb dieser Formation mindestens zwei Mal die obere und mindestens zwei Mal die untere Trendlinie berühren. Der Kurs sollte die Formationsmitte mehrmals durchschreiten. Siehe die Abb. 1 als Beispiel eines steigenden Dreiecks, das diese Kriterien erfüllt.

Chartmuster, steigendes Dreieck

Abb.1: Beispielhafter Verlauf eines steigenden Dreiecks

Das Volumen ist am Beginn der Chartformation hoch und nimmt stetig ab, sodass es sich in der Regel kurz vor dem Ausbruch auf einem niedrigen Niveau befindet. Erst beim Durchschreiten einer der Trendlinien ist wieder ein merklicher Anstieg im Volumen zu verzeichnen.

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Vorzeitige Ausbrüche aus der Chartformation

In rund jedem fünften steigendem Dreieck kommt es zu einem vorzeitigen Ausbruch nach unten oder oben, wobei Ausbrüche nach unten verhältnismäßig wesentlich häufiger vorkommen.

Ein solcher vorzeitiger Ausbruch ist erfolgt, wenn der Kurs außerhalb der beiden Trendlinien schließt und kurz darauf zurück in die Formation fällt. Ein Beispiel hierfür zeigt Abb. 2.

steigende Dreiecke und vorzeitige Ausbrueche

Abb.2: Beispiel eines vorzeitigen Ausbruchs

Jetzt fragst du dich wahrscheinlich: Wie kann ich denn einen vorzeitigen von einem richtigen Ausbruch unterscheiden?

Die Antwort ist leider sehr ernüchternd. Sie lautet nämlich garnicht. Auch bei einem falschen Ausbruch kommt es zu einem Anstieg im Volumen. Die Entwicklung unterscheidet sich nicht von einem tatsächlichem Ausbruch. Doch anstatt sich immer weiter von der Formation zu entfernen, kehrt der Kurs nach kurzer Zeit bereits wieder zurück in das steigende Dreieck.

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Nicht alles, was danach aussieht, ist auch ein steigendes Dreieck

Eventuell bist du dir bereits jetzt sehr sicher darin, ein steigendes Dreieck problemlos identifizieren zu können. Lass dich aber von uns davor warnen, dass es einige Situationen gibt, die Trader und Investoren in die Irre führen können. Nehmen wir Abb. 3 als Beispiel. Der Kurs prallt zwar an der unteren Trendlinie mehrmals ab, an der oberen aber nur einmal.

1. Fehler bei der Identifikation von einem vermeintlichen steigenden Dreieck

Abb.3: Die obere Trendlinie mit nur einer Berührung entspricht keiner Dreiecksformation

Ein weiteres Beispiel für eine häufige falsche Identifikation zeigt die nächste Abbildung. Auch hier könnte man irrtümlich denken, dass es sich um ein steigendes Dreieck handelt. Allerdings weist diese Formation zu viel Zwischenraum auf. Gleich wenn hier zwar beide Trendlinien oft genug berührt werden, wird der Zwischenraum nicht häufig genug durchquert.

2. Fehler bei der Identifikation von einem vermeintlichen steigenden Dreieck

Abb.4: Eine Formation mit untypisch viel Zwischenraum

Schlussfolgernd geht es also bei der Identifikation darum, darauf zu achten, dass das was du siehst, nicht nur bestimmte Eigenschaften eines steigenden Dreiecks aufweist, sondern alle. Dazu gehören allen voran, dass

  • die beiden Trendlinien jeweils mindestens zwei Mal berührt werden,
  • der Zwischenraum der Formation mehrmals durchquert wird und
  • dass das Volumen am Anfang ausgeprägt ist und in der Regel innerhalb des Musters stetig abnimmt.

Halte dich von Formationen fern, die nicht alle nötigen Eigenschaften eines validen steigenden Dreiecks aufweisen. Letzteres ist sehr zuverlässig, was für Nachahmungen nicht gilt.

Kommen wir nun zum letzten Punkt, in dem ich dir erkläre, wie du die Formation richtig handelst.

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Die richtige Trading-Strategie für ein steigendes Dreieck

Du weißt jetzt, wie du ein steigendes Dreieck identifizierst, welche Eigenschaften es aufweist und woran du Nachahmungen schnell erkennen kannst. Jetzt sehen wir uns an, wie du das Kursziel richtig berechnest, um die Formation möglichst gewinnbringend zu traden.

Wie wir wissen, handelt es sich bei einem steigendem Dreieck um eine bullishe Formation. Es ist also davon auszugehen, dass steigende Kurse das Resultat sind. Doch wie weit nach oben führt uns der Kurs bei einem richtigen Ausbruch?

Um das Mindestkursziel zu berechnen, messen wir die Höhe der Formation. Die Höhe ergibt sich, indem wir beim Beispiel von Abb. 5 den tiefsten Punkt innerhalb der Formation (A) von der Höhe der horizontalen Trendlinie (B) subtrahieren. Das Ergebnis ist die Höhe des Dreiecks. Diese wird anschließend auf die obere horizontale Trendlinie projiziert. Das Mindestkursziel (C) ergibt sich also, indem wir das Kursniveau der oberen Trendlinie nehmen und die Höhe dazu addieren.

Mindestkurszielberechnung bei einer steigenden Dreieck Formation

Abb.5: So berechnest du das Mindestkursziel

Bevor du einen Trade eingehst, warte ab, bis der Kurs die obere Trendlinie erfolgreich durchbrochen hat. Ab diesem Punkt besitzt dieses Chartmuster eine extrem hohe Erfolgswahrscheinlichkeit. Nur noch 2% der Formationen scheitern danach. Solltest du diesen Moment verpasst haben, kannst du auf einen Throwback hoffen. Ein solcher kann den Kurs zurück auf das Formationsniveau führen und dir eine weitere Einstiegsmöglichkeit bieten, bevor die Preisentwicklung wieder in die prognostizierte Richtung verläuft.

Das Mindestkursziel wird in 89% der Fälle erreicht. Der durchschnittliche Kursanstieg beträgt 44%, wobei der wahrscheinlichste Anstieg 20% ist.

Merke:
Aufgrund der zu hohen Fehlerquote vor der Bestätigung, sollte ein Ausbruch aus dem Chartmuster unbedingt abgewartet werden. Behalte aber immer im Hinterkopf, das rund 20% der Formationen ein vorzeitigen Ausbruch vortäuschen. Die hier vorgestellte Berechnung des Mindestkursziel eignet sich aber hervorragend, um ein adäquates Kursziel zu bestimmen.

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