Satoshi Nakamoto

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Satoshi Nakamoto: Auf der Spur des Bitcoin Erfinders

Von Mister Coinlover-April 18, 2022

Eines der größten Geheimnisse von Bitcoin ist die Identität seines Gründers, Satoshi Nakamoto. Es ist nur wenig über ihn bekannt. Wir wissen nur, dass das Bitcoin Whitepaper seinen Namen trägt und er in den ersten Jahren einen regen Austausch mit einigen anderen Befürwortern seiner Idee unterhielt. Seine letzte Mitteilung erfolgte allerdings bereits im April 2011. Anschließend zog sich Satoshi Nakamoto aus dem Geschehen zurück. Was aber zurückgeblieben ist, war die Frage: Wer ist Satoshi Nakamoto?

Der Name Satoshi Nakamoto ist für Bitcoin über seinen Status als Gründer hinaus nach wie vor von Bedeutung. Zudem existiert immer noch Satoshi Nakamotos Vermögen. Dieses besteht aus Bitcoin Wallets, denen nachgesagt wird, Eigentum des berüchtigten Bitcoin Erfinders zu sein. In ihnen befindet sich die stolze Summe von rund 980.000 BTC. Entsprechend beläuft sich das Satoshi Nakamoto Vermögen auf rund 4,5% aller jemals existierenden BTC. Das macht den Besitzer dieser Wallets zu einem der reichsten Menschen der Welt.

Wer also ist der Erfinder von Bitcoin? Wer ist Satoshi Nakamoto?

Begeben wir uns zusammen auf die Spuren der Legende hinter Bitcoin.

Wer ist Satoshi Nakamoto

Am 23. April 2011 schickte Satoshi Nakamoto eine E-Mail an einen anderen Bitcoin-Entwickler. In ihr teilte er mit, dass er sich “anderen Dingen zugewandt” habe und dass die Zukunft der Kryptowährung “in guten Händen” sei. Seitdem wurde nie wieder etwas von dem Erfinder von Bitcoin gehört.

Seitdem haben sich viele auf die Suche nach der wahren Identität von Satoshi Nakamoto gemacht. Einige wurden dabei unfreiwillig in das Rampenlicht gerückt, andere haben es hingegen gesucht und versuchten es sogar zu erzwingen. Doch bevor wir uns 4 potentielle Kandidaten als mögliche Bitcoin Erfinder genauer anschauen, lass uns einen Blick auf das werfen, was wir über den großen Unbekannten wissen.

Satoshi Nakamoto ist ein Programmiergenie

Satoshi Nakamoto ist zweifelsohne ein überaus begabter Computerprogrammierer. Die 31.000 Zeilen an Code, die zusammengenommen die Grundlage für Bitcoin ausformen, sind Zeugnis dafür. Es ist der nahezu perfekte Code, dem es zu verdanken ist, dass Bitcoin bis zum heutigen Tag nicht gehackt oder infiltriert werden konnte. Selbst der renommierte und sehr erfahrene Internet-Sicherheitsforscher Dan Kaminsky versuchte, den Code von Bitcoin zu knacken – und scheiterte.

Für alle die es nicht wissen, Dan Kaminsky selbst ist alles andere als ein durchschnittlicher Programmierer. Das Gegenteil ist der Fall. Er ist unter Hackern berühmt berüchtigt, weil er 2008 eine große Schwachstelle im Internet selbst entdeckte. Er alarmierte das Ministerium für Innere Sicherheit und die Führungskräfte von Microsoft und Cisco, damit sie sich sofort um das Problem kümmern. Ohne seine Entdeckung hätte jeder geschickte Programmierer das Internet lahmlegen oder eine beliebige Webseite übernehmen können. Der Mann ist also eine Legende für sich.

Für Dan Kaminsky war es daher naheliegend, dass auch Bitcoin unter Umständen ein “leichtes Ziel” für talentierte Hacker abgeben könnte. Er sollte allerdings eines besseren belehrt werden, denn was er stattdessen vorfand, war Satoshis nahezu perfekter Code.

Entsprechend gibt es kein Zweifel daran, dass es sich bei Satoshi Nakamoto um einen ungemein begabten Computerprogrammierer handeln muss.

Satoshi Nakamoto spricht fließend britisches Englisch

Nakamotos Code und sein Bitcoin Whitepaper sind nicht nur Zeugnis für seine außerordentliche Begabung als Programmierer, sondern dafür, dass es ein hohes Sprachniveau im Englischen besitzt. Genauer genommen, schreibt er perfektes britisches Englisch.

Dieser Umstand geht nicht nur aus dem Whitepaper hervor, sondern auch aus der bekannten Mail-Korrespondenz, die der Erfinder von Bitcoin mit anderen Programmierern geführt hat. Entsprechend lag der Verdacht für einige Nahe, dass es sich bei Satoshi Nakamoto vielleicht gar nicht um einen Japaner, sondern vielmehr um einen Briten handeln könnte oder zumindest jemanden, der in Großbritannien aufgewachsen ist.

Die Entwicklung von Bitcoin erfordert ein fundiertes Wissen über Geld & Wirtschaft

So ein Konzept wie Bitcoin lässt sich nicht einfach aus dem Ärmel schütteln. Es erfordert das Studium monetärer Aspekte. Die Anreizmechanismen als solche sind extrem gut ausbalanciert und weisen von Weitsicht und einer tiefen Kenntnis über die Psychologie einzelner Marktakteure. Wer auch immer Satoshi Nakamoto war, er hatte zweifelsohne ein fundiertes ökonomisches Verständnis von dem Wesen von Geld.

Satoshi Nakamotos Profil

Wer ist Satoshi NakamotoDiese wenigen Erkenntnisse über die Person hinter Bitcoin lassen uns ein vages Profil aufstellen. Dieses könnte sich als nützlich erweisen, wenn wir im Folgenden über die 4 Personen sprechen, denen als potentielle Bitcoin Erfinder die meiste Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

Fassen wir also noch einmal in Kürze zusammen, was wir über den Erfinder von Bitcoin wissen.

Der Bitcoin Code verrät uns, dass es sich bei dessen Verfasser um einen außerordentlich talentierten Programmierer handeln muss. Das Whitepaper und die E-Mail Korrespondenz deuten zudem auf eine Person hin, die ein außerordentliches Niveau im britischen Englisch besitzt. Der Aufbau von Bitcoin als monetäres Gut zeugt zudem von einem fundierten ökonomischen Verständnis von Geld und seiner Funktion. Entsprechend ist Satoshi Nakamoto

  • ein begabter Programmierer,
  • schreibt perfektes britisches Englisch und
  • verfügt über ein fundiertes Verständnis von Geld.

Schauen wir uns also an, inwiefern die folgenden Kandidaten zu diesem Profil passen.

Dorian Nakamoto

Dorian Satoshi NakamotoIm Jahr 2014 veröffentlichte die Newsweek-Journalistin Leah Mcgrath Goodman einen Artikel mit dem Titel “The Face Behind Bitcoin”. In einem der bekanntesten Versuche, Nakamotos Identität zu enthüllen, glaubte die Journalistin Dorian Nakamoto als den schwer fassbaren Schöpfer von Bitcoin identifiziert zu haben.

Dabei stützte sich Leah Mcgrath Goodman nicht nur auf den auffällig passenden Namen von Dorian, der geborener Satoshi Nakamoto war. Er besitzt zudem außerordentliche mathematische Fähigkeiten, Temperament, japanische Abstammung und eine passende politische Neigungen. Dorian war damals 64 Jahre alt und lebte in Temple, Kalifornien. Laut Leah Mcgrath Goodman hatte er zuvor an Computertechnik und geheimen Verteidigungsprojekten gearbeitet.

Dorian Nakamoto selbst bestritt jedoch vehement jegliche Beteiligung an Bitcoin. Er wies alle veröffentlichten Zitate als bloße Fehlinterpretation seitens des Reporters zurück, die teilweise mehr als eindeutig klangen. So soll er angeblich auf die Frage nach seiner Rolle bei Bitcoin geantwortet haben:

Die Sache wurde an andere Leute übergeben. Sie sind jetzt dafür zuständig. Ich habe damit nichts mehr zu tun.

Dorian Satoshi Nakamoto behauptete allerdings, dass sein Zitat aus dem Zusammenhang gerissen worden sei und dass er zum Zeitpunkt des Interviews nicht über Bitcoin gesprochen habe. Ist hier eine Journalistin also übereifrig zu falschen Schlussfolgerungen gesprungen?

Mittlerweile weist viel darauf hin. Allem voran eine Nachricht von dem tatsächlichen Satoshi Nakamoto in einem Online-Bitcoin-Forum, indem er bestätigte, dass er nicht Dorian Nakamoto sei. Natürlich könnte Dorian diese Nachricht als potentieller Bitcoin Erfinder natürlich auch selbst verfasst haben.

Die Krypto Community stellt sich hinter Dorian Nakamot

Der Newsweek-Artikel löste eine Debatte über Dorian Nakamotos Privatsphäre aus, die nach Ansicht der Krypto-Community verletzt worden war und negative Folgen für ihn und seine Familie mit sich zog. Daraufhin sammelte die Krypto-Community über 100 BTC im Namen von Dorian Nakamoto, um ihre Unterstützung für seine Unannehmlichkeiten auszudrücken.

Dorian erschien später in einem YouTube-Video im Jahr 2014 und bedankte sich für die Geste. Er sagte, dass er seine Bitcoin Wallet und ihren wertvollen Inhalt “für viele, viele Jahre” behalten wolle. Wir können ihm nur wünschen, dass er an diesem Vorsatz festgehalten hat.

Obwohl das Video inzwischen von dem ursprünglichen Konto entfernt wurde, gibt es immer noch Kopien davon im Internet.

Ist Craig Wright der Bitcoin Erfinder?

Fake Toshi Craig WrightWährend Dorian Nakamoto sich alle Mühe gab, seine Person nicht mit dem Bitcoin Erfinder in Zusammenhang zu bringen, tat dieser Kandidat das genaue Gegenteil. Die Rede ist von dem australischen Informatiker Craig Wright, der von sich selbst behauptet, der Mann hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto zu sein.

Craig Wright beansprucht den Titel als Bitcoin Erfinder seit dem Jahr 2016, nachdem das Wired Magazine im Dezember 2015 ein Profil über ihn veröffentlicht hatte. Der Artikel trug den Titel “Is Bitcoin’s Creator this Unknown Australian Genius?” und basierte auf Dokumenten, die Wired zugespielt wurden.

Die vermeintlichen Beweise bestanden aus einer wissenschaftlichen Arbeit über Kryptowährungen, die angeblich einige Monate vor der Veröffentlichung des berüchtigten Bitcoin Whitepaper auf Wrights Blog veröffentlicht wurde. Durchgesickerte E-Mails und Korrespondenz über ein “P2P Distributed Ledger” tauchten ebenso auf wie Abschriften von Steuerbeamten und Anwälten, die Aussagen von Wright über seine Beteiligung an der Schaffung von Bitcoin enthielten.

Craig Wright selbst erwies sich als außerordentlich bemüht darum, diese Vermutung zu bestätigen und das bis heute. Er reichte sogar zuletzt in 2021 eine neue Klage ein, um sich das Urheberrecht an dem ursprünglichen Bitcoin Whitepaper zu sichern. In anderen Worten verkörpert dieser Mann zweifelsohne das komplette Gegenteil von dem, wofür Bitcoin als eine öffentliche, erlaubnisfreie Blockchain steht.

Nicht ganz überraschend kamen kurz nach dem Artikel des Wired Magazines tatsächliche Beweise ans Licht, die den Verdacht, dass es sich bei Craig Wright um der Bitcoin Erfinder handeln könnte, zerstreuten. Die zugespielten Blogeinträge waren rückdatiert worden, ebenso wie andere angebliche Indizien, die mit Satoshi Nakamoto in Verbindung gebracht wurden.

Wired widerrief daraufhin seine Behauptung und änderte den Titel des Artikels in “Is Bitcoin’s Creator this Unknown Australian Genius? Probably not” um. Passender wäre wohl der Ausdruck “Most certainly not” gewesen, doch sei es drum.

Nick Szabo: Ein heißer Satoshi Nakamoto Kandidat

Nick Szabo als Bitcoin Erfinder Satoshi NakamotoDer Krypto-Experte Nick Szabo kursierte in den Medien ebenfalls als einer der potentiellen Personen hinter Satoshi Nakamoto. Anders als bei Craig Wright aus nachvollziehbaren Gründen.

Im Jahr 2015 veröffentlichte die New York Times einen Artikel mit dem Titel “Decoding the Enigma of Satoshi Nakamoto and the Birth of Bitcoin”. Darin stellte die Autorin Nathalie Popper Vergleiche zwischen ihm und dem mysteriösen Bitcoin Erfinder auf.

Nick Szabo ist von Beruf Computeringenieur und hat einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung von Bitcoin geleistet. Er ist auch Kryptograph, Rechtswissenschaftler und leistete Pionierarbeit für das Konzept der Smart Contracts in einem 1996 veröffentlichten Paper mit dem Titel “Smart Contracts: Building Blocks for Digital Markets”.

Szabo konzipierte zudem im Jahr 2008 “Bit Gold”, eine ebenfalls dezentralisierte Form von Geld und einen Vorläufer von Bitcoin. Szabo arbeitete zuvor auch für DigiCash, ein digitales Zahlungssystem, das auf Kryptographie basiert. Zweifelsohne macht das Nick Szabo in Hinblick auf seine Fertigkeiten zudem bislang wahrscheinlich geeignetsten Kandidaten.

Sowohl der Erfinder von Bitcoin als auch Nick Szabo beziehen sich zudem in ihren Mitteilungen auf den Wirtschaftswissenschaftler Carl Menger. Das ist neben seinen vorigen Tätigkeiten ein weiteres Indiz dafür, dass Nick Szabo nicht nur ein außerordentlich talentierter Programmierer mit einem Hintergrund in Kryptographie und digitalen Geld besitzt, sondern darüber hinaus auch fundierte ökonomische Kenntnisse in diesem Feld aufweist. Er selbst bestritt jedoch die Behauptungen über seine angebliche geheime Identität als Bitcoin Erfinder.

Hal Finney als möglicher Bitcoin Erfinder

Hal Finney der Bitcoin Erfinder?Hal Finney war ein Informatiker, Programmierer und Kryptographie-Enthusiast und zwar noch bevor dem Bitcoin Boom. Leider starb er bereits 2014 im Alter von 58 Jahren als Folge von amyotrophe Lateralsklerose.

Abgesehen von Satoshi Nakamoto selbst war Finney Berichten zufolge die erste Person, die an der Fehlersuche und Verbesserung des Open-Source-Codes von Bitcoin gearbeitet hat. Er erhielt auch die erste Bitcoin-Transaktion im Jahr 2009 von dem Bitcoin Erfinder selbst.

Hal Finney war auch Nachbar des in Los Angeles ansässigen Ingenieurs Dorian Satoshi Nakamoto. Nur ein merkwürdiger Zufall? Eventuell, doch in jedem Fall verdächtig. Der Forbes-Journalist Andy Greenberg nahm aufgrund dessen Schreibproben von Hal Finney und Satoshi Nakamoto mit zu einem Schreibanalyse-Beratungsdienst. Aufgrund der Ähnlichkeiten in ihrem Schreibstil vermutete Greenberg zunächst, dass Finney zumindest Nakamotos Ghostwriter gewesen sein könnte. Er brachte auch die Idee ins Spiel, dass Hal Finney eventuell seinen Nachbarn Dorian Nakamoto als “Fassade” benutzt hat, um seine Identität zu verbergen.

Hal Finney versuchte allerdings diese Vermutungen zu zerstreuen. Bei einem Treffen mit Andy Greenberg legte er die E-Mails vor, die er und der Bitcoin Erfinder im Laufe der Jahre ausgetauscht hatten, sowie die Historie seiner Bitcoin Wallet. Die Analyse des Schreibstils kam ebenfalls zu dem Schluss, dass Nakamotos E-Mails an Finney mit anderen vom Bitcoin Erfinder veröffentlichten Schriften übereinstimmten. Das ist allerdings kein Beweis dafür, dass Hal Finney diese E-Mails nicht auch an sich selbst versandt haben könnte.

Wer ist Satoshi Nakamoto: Was glaubst du?

Trotz der Bemühungen der Medien, Satoshi Nakamotos Identität zu erforschen und zu enthüllen, bleibt seine Identität bis zum heutigen Tag ungeklärt und das berühmt berüchtigte Satoshi Nakamoto Vermögen verweilt nach wie vor unbewegt. Ist das eventuell ein Hinweis darauf, dass es sich hier um den verstorbenen Hal Finney handelt? Wir wissen es nicht, aber vielleicht hast du ja bereits einen heißen Verdacht.

Natürlich ist es auch sehr gut möglich, dass es sich bei Satoshi Nakamoto nicht nur um eine Person handelt. Vielmehr könnte dahinter eine Gruppe von Personen stehen, die an der Perfektionierung und Erstellung des Codes hinter Bitcoin gearbeitet haben. Der Bitcoin Entwickler Laszlo Hanyecz ist beispielsweise der Meinung, dass das hohe Niveau des Bitcoin Codes ein starker Hinweis darauf ist, dass ihn mehr als nur eine Person geschrieben hat. Ihm zufolge kommt hier viel eher ein Team von Programmierern in Frage.

Vielleicht ist es aber auch gut so, dass die Identität des Erfinders von Bitcoin ein Mysterium bleibt. Eventuell hat Satoshi Nakamoto bereits damals vorausgesehen, dass genau wie der Bitcoin Code selbst, das Unbekannte unangreifbar ist.

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