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Floki Inu vs. BitGet: Wie dieses Token-Listing völlig außer Kontrolle geriet

Von Mister Coinlover-Oktober 31, 2023

Am 18. Oktober 2023 schlug das Team von Floki Inu eine DAO-Initiative vor, die das Floki-Staking-Programm und einen Belohnungs-Token einführte. Das Vorhaben zielte auf die vielversprechende Billionen-Dollar-Tokenization-Branche ab und stieß auf reges Interesse in der Gemeinschaft der Meme-Coin.

Dieser Token mit dem Namen TokenFi (TOKEN) sollte laut dem Team von Floki Inu allerdings erst sieben Tage nach dem offiziellen Start an zentralen Krypto-Börsen notiert werden, mit denen man diesbezüglich in Kontakt stand. Laut den Machern hinter dem FLOKI Token sollen sich trotz des großen Interesses namhafter Krypto-Börsen alle an diese Sieben-Tage-Vereinbarung gehalten. Das heißt, alle bis auf eine. Bitget, die kleinste dieser Börsen, verstieß offensichtlich gegen diesen Konsens und das sollte fatale Folgen haben.

Erfahre in dieser brisanten News die Hintergründe zu dem holprigen Start eines neuen Tokens des Floki Inu Ökosystems und wie so viel schiefgehen konnte.

Der neue Token von Floki Inu wird dieser Krypto-Börse zum Verhängnis

Alles begann am 27. Oktober 2023. An diesem Tag gab die Krypto-Börse Bitget den Handel von TOKEN, ein an FLOKI gekoppelter Derivat-Token, frei. Das Problem dabei war, dass sie laut dem Team von Floki Inu damit gegen die besagte Vereinbarung verstoßen hatte, laut welcher die zentrale Krypto-Börse sieben Tage mit dem Listing hätte warten sollen.

Offensichtlich hielten Mitarbeiter von Bitget dies allerdings für einen guten Marketing-Stunt. Aufgrund des großen Interesses rundum diesen Schwester-Token von Floki Inu lag nahe, dass ein frühes Listing eine Menge Nutzer und Aktivität anziehen würde. Das wäre zumindest eine nachvollziehbare Erklärung dafür, warum sich die Krypto-Börse dazu entschied, den Token zum Handel frei zu geben, bevor dies überhaupt auf der Blockchain möglich war.

Der Plan schien aufzugehen, denn tatsächlich verzeichnete Bitget ein signifikantes Handelsvolumen. Allerdings gab es ein Problem. Da das Bitget-Listing von TOKEN 12 Minuten vor dem Listing auf dezentralen Krypto-Börsen seitens des Teams von Floki Inu geschah, mussten die Betreiber der Plattform den Preis des Tokens schätzen. Mangels Onchain-Preisdaten nahm Bitget jedoch eine viel zu konservative Schätzung des Eröffnungspreises vor, was zu einer erheblichen Unterbewertung führte.

Infolgedessen stieg der Preis an der Krypto-Börse um ein Vielfaches an. Schlimmer als das war der Umstand, dass es nach dem offiziellen Listing des Tokens seitens des Floki Inu Teams zu einer erheblichen Preisdifferenz zwischen Token-Preis auf Bitget und seinem Onchain-Wert führte.

Mit 0,0066 $ lag der Preis auf Bitget trotz des starken Anstiegs immer noch signifikant unter dem Onchain-Preis in Höhe von 0,021 $. Damit fand sich die übereifrige Krypto-Börse in einer pikanten Situation wieder. Offensichtlich nicht im Besitz der nötigen Token-Menge hätte die Krypto-Börse den Schwester-Token von Floki Inu auf dezentralen Krypto-Börsen kaufen müssen. Durch die Preisdiskrepanz wäre das aber mit einem signifikanten Verlust verbunden gewesen.

Bitget deutet Preismanipulation seitens des Teams von Floki Inu an

Zu einem Kauf auf dem offenen Markt nicht bereit oder in der Lage, haben die Betreiber von Bitget am 31. Oktober angekündigt, dass sie TOKEN aus ihrem Sortiment entfernen werden. In einer damit verbundenen Stellungnahme beschuldigten sie das Team von Floki Inu, nur eine sehr begrenzte Liquidität auf den dezentralen Börsen hinterlegt zu haben, was den Verdacht der Marktmanipulation nährte.

Bei weiteren Untersuchungen sollen zusätzliche Probleme aufgedeckt worden sein. Dazu gehörte laut der Stellungnahme der Krypto-Börse eine unklare Tokenomics und ein unbestimmter Zeitplan. Aus diesen Gründen habe Bitget TokenFi (TOKEN) aus dem Angebot der Börse entfernt und einen Rückkaufplan initiiert, wobei 1 TOKEN mit 0,00605002 USDT bewertet wird.

Weiter heißt es, dass die TOKEN-Bestände automatisch zum Rückkaufpreis in USDT getauscht werden. Dies soll laut der Stellungnahme von Bitget den Prozess vereinfachen. Doch die Wahrheit für diesen Schritt scheint eine ganz andere zu sein.

Die Krypto-Börse hat den Schwester-Token von Floki Inu nie besessen

Laut dem Team von Floki Inu hat Bitget eine gefälschte Version von TOKEN zum Handel freigeben. Trotz Warnungen seitens des Teams der Meme-Coin fuhr die Krypto-Börse mit der Notierung fort, was letzten Endes zu dem aktuellen Debakel geführt hat.

In der heute am 31.10. veröffentlichten Stellungnahme seitens des Teams von Floki Inu heißt es unter anderem:

Nicht nur, dass Bitget einen gefälschten Token gelistet hat, von dem sie behaupten, dass er mit Floki in Verbindung steht, entgegen unserer Aufforderung und bevor unser Token offiziell live ging, haben sie auch FALSCH mit zig Millionen Dollar an TOKEN-Volumen gehandelt, ohne irgendeinen Blockchain-Beweis dafür zu haben, dass sie auch nur eine einzige Einheit des tatsächlichen Tokens in einer ihrer Wallets haben, um den Kauf dieser Token durch die Nutzer auf ihrer Börse zu repräsentieren.

Das Team von Floki Inu vermutete (so wie viele andere Beobachter des Geschehens), dass Bitget auf einen starken Preiseinsturz von TOKEN spekulierte. Diese Fehleinschätzung kreierte schnell ein Defizit in Höhe von mehreren Millionen US-Dollar für die Plattform.

Als das Team von Floki Inu versuchte, das Problem anzusprechen, soll Bitget ein produktives Gespräch abgelehnt haben. Letzten Endes gaben die Betreiber der Krypto-Börse allerdings zu, dass sie bis zu 1 Milliarde TOKEN benötigen, um den entstandenen Fehlbetrag zu decken. Dies entspricht 10% des Angebots der Altcoin, was einem Gegenwert von rund 20 Millionen US-Dollar entspricht.

Dadurch ist deutlich geworden, dass Bitget große Käufe von TOKEN ermöglicht hatte, ohne über die notwendigen Reserven dafür zu verfügen. Ein Umstand, der gleichzeitig zu einer künstlichen Unterdrückung des eigentlich Token-Preises führte.

Die Verhandlungen zwischen dem Team von Floki Inu und Bitget scheiterte scheinbar an den Forderungen der Krypto-Börse. Während das Team von Floki Inu für einen solchen Deal ein Premium berechnete (was üblich ist), soll Bitget nach einem 90%igen Rabatt gefragt haben. Trotz umfangreicher Warnungen soll Bitget auf diesen hohen Preisnachlass für ein OTC-Geschäft bestanden haben. Eine Entscheidung, die beim Team von Floki Inu auf Skepsis stieß.

Erst als Reaktion auf die gescheiterten Verhandlungen soll Bitget eilig das “Delisting” von TOKEN angekündigt haben. Ein Vermögenswert, zu dessen Notierung sie scheinbar nie berechtigt waren.

Ist Bitget eine weitere Krypto-Börse, die Grund zur Sorge gibt?

Das Team von Floki Inu äußerte sich besorgt über die allgemeine Zahlungsfähigkeit von Bitget. In ihrer Stellungnahme forderten sie die Krypto-Börse auf, verifizierbare Wallet-Links zur Verfügung zu stellen, um ihre Bestände an TOKEN und FLOKI nachzuweisen.

Sollte sich tatsächlich herausstellen, dass Bitget hier zweifelhafte Geschäftspraktiken an den Tag gelegt hat, liegt natürlich der Verdacht nahe, dass TOKEN nicht der einzige Vermögenswert ist, bei dem so vorgegangen wurde. Das wiederum lässt Zweifel aufkommen, ob die Krypto-Börse die nötigen Reserven besitzt, um seine Nutzer in Zeiten steigender Kurse tatsächlich auszahlen zu können.

Was hier ein Marketing-Stunt darstellen sollte, führte für Bitget zu einem großen Image-Schaden. Eventuell hat der Vorfall sogar noch größere Abgründe aufgedeckt. Entsprechend kann ich Nutzern der Plattform nur zu großer Vorsicht raten.


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