Die Europäische Zentralbank fordert eine EU Krypto Regulierung und schürt nach einer makroprudenziellen Überprüfung neue Bedenken gegenüber Kryptowährungen. Der Energieverbrauch des PoW (Proof of Work) Konsensverfahrens, der gesamte DeFi Bereich sowie die Stabilität der Stablecoins rücken dabei ganz besonders in den Fokus.
Krypto News: PoW im Fadenkreuz der Energiepolitik
Aktuell beschäftigt sich die EU mit der Frage, ob sie den PoS-Konsens (Proof of Stake) fördern oder lieber den PoW-Konsens beschränken, also mit Verboten belegen soll. Denn letzterer resultiert in einem deutlich höheren Energieverbrauch.
Das ist in etwa vergleichbar mit der Debatte um Elektroautos. Auch bei diesem Thema hat die EU in der Vergangenheit nicht nur Förderungen für Elektrofahrzeuge vorgesehen. Mittlerweile hat sie sogar ein Verbot für die Zulassung neuer Verbrennerfahrzeuge ab 2035 anvisiert. Das zwingt die Wirtschaft, sich immer mehr auf Elektromobilität auszurichten und Lösungen dafür zu entwickeln.
Die ganze Energie-Thematik ist gerade besonders brisant, da der Energiemarkt hinsichtlich des Klimawandels derzeit vor gewaltigen Herausforderungen steht. Ein übermäßiger Energieverbrauch torpediert jegliche Bemühungen in dieser Richtung. Insbesondere dann, wenn sich die verbrauchte Energie nicht aus erneuerbaren Energiequellen decken lässt.
Kryptowährungen wie Bitcoin, die auf dem PoW-Konsens basieren, stehen daher schon seit längerem im Kreuzfeuer der Klimaschützer. Denn selbst wenn PoW ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt wird, steht ja immer noch das Argument im Raum, dass diese Energie auch für andere Zwecke, wie zum Beispiel Elektromobilität, genutzt werden könnte.
Daher ist es derzeit unwahrscheinlich, dass Regierungsbeamte dieses Thema einfach aussitzen und nicht aktiv werden. Viel realistischer erscheint es, dass zusätzliche Steuern auf Krypto-Transaktionen oder den Besitz betroffener Coins erhoben werden. Auch ein Mining-Verbot ist in diesem Kontext denkbar.
EU Krypto Regulierung auch für DeFi?
Auch der DeFi-Bereich bekommt von der EZB besondere Aufmerksamkeit. Es steht die Frage im Raum, wie dezentral diese Kryptowährungen wirklich sind. So wird beispielsweise bei Uniswap ersichtlich, dass es nur sehr wenige Personen gibt, die einen großen Anteil betroffener Coins halten. Nur 1% aller UNI-Besitzer halten 97% aller Token, die es auf dieser Blockchain gibt. Das und die Tatsache, dass jedes DeFi-Protokoll einen menschlichen Einsatz erfordert, könnte dazu führen, dass die EU alle Investoren, DAOs und DeFi-Projektteams in Zukunft reguliert.
"For instance, 80% of the total supply in circulation of Uniswap’s governance token UNI is held by the team, early investors and token holders with balances of over 1 million UNI. Further, 1% of the total token holder addresses hold around 97% of the total token supply." pic.twitter.com/BqOHCVZEMi
— Patrick Hansen (@paddi_hansen) July 12, 2022
Zweifel an der Stabilität der Stablecoins
Ein weiterer Punkt auf der Agenda der EZB sind die Stablecoins. Ursprünglich als Ablage für Liquidität im Kryptomarkt vorgesehen, haben sie im Laufe der Zeit immer ausgefeiltere Züge angenommen. Das geht mittlerweile so weit, dass die ursprünglich vorgesehene Stabilität in vielen Fällen nicht mehr gewährleistet werden kann. Dadurch werden Stablecoins ihrem eigentlicher Zweck nicht mehr gerecht. Selbst algorithmische Stablecoins gelten laut EZB heute als gesichert, obwohl sie gar keine Sicherheiten hinterlegt haben.
Schlussendlich fordert die EZB dringend die Regulierung der Stablecoins. Das soll Fälle wie zuletzt bei Terra Luna und UST in Zukunft ausschließen und Anlegern dadurch mehr Sicherheit verschaffen.
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