Das weltweit größte ICO-Projekt, EOS, könnte ernsthaft in Gefahr sein.
Laut einem neuen Forschungsbericht von Outlier Ventures ist die Anzahl an Entwicklern, die an der EOS-Plattform arbeiten, im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 85% zurückgegangen. Infolgedessen sanken die auf Github verfolgbaren Code-Updates für das Protokoll im gleichen Zeitraum um satte 94%. Darüber hinaus ist die EOS-dApp-Aktivität im Vergleich zum letzten Jahr um 70% zurückgegangen.
In Angesicht dieser für EOS besorgniserregenden Zahlen, stellt sich die Frage, wie es um Zukunft des Projektes bestellt ist. Verlassen die Entwickler und Benutzer in Scharen ein sinkende Schiff? Wie lange kann EOS noch ein Top-10-Projekt bleiben?
Angeblich hat EOS im Laufe eines einjährigen Initial Coin Offerings (ICO) im Jahr 2018 mehr als 4 Milliarden Dollar aufgebracht. Seitdem haben die Entwickler der Plattform laut State of the Dapps etwa 325 dApps und 515 Smart Contracts hinzugefügt. Im Vergleich dazu haben die Entwickler von Ethereum fast 2.900 dApps und mehr als 4.500 Smart Contracs veröffentlicht.
Der Bericht von Outlier Ventures stellt fest, dass Ethereum den dezentralisierten Computerraum dominiert, wobei 80% aller Smart Contracts und dApps das Protokoll ihr Zuhause nennen. EOS liegt mit nur 9% weit abgeschlagen an zweiter Stelle.
Nicht nur EOS, sondern auch TRON kommt ins Schwanken
Die Untersuchung sieht auch Probleme bei TRON, wo mehr als 50% weniger aktive Entwickler als vor einem Jahr und 96% weniger Code-Updates erfolgten. Während Justin Suns Lieblingsprojekt eine Marktkapitalisierung hat, die weniger als halb so groß ist wie die von EOS, hat TRON durch Übernahmen und hochkarätige Treffen erheblich mehr Aufmerksamkeit erfahren.
Der Bericht hob auch das Wachstum unter den weniger auffälligen Konkurrenten in der Crypto-Arena hervor. Polkadot, das sein Hauptnetz im Mai veröffentlicht hat, sah monatlich einen Anstieg der aktiven Entwickler um mehr als 40% gegenüber dem Vorjahr. Cosmos, die Heimat des kürzlich veröffentlichten Band Protocol 2.0, verzeichnete ebenfalls ein Wachstum der aktiven Entwickler um 15% gegenüber dem Vorjahr. Theta und Cardano verzeichnen ebenfalls eine bedeutende Entwicklung, wobei die Code-Updates um 930% bzw. 580% zugenommen haben.
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Und was bedeutet das für EOS?
Laut Outlier Ventures ist der Rückgang in der Entwicklung der Plattform wahrscheinlich auf “das sinkende Interesse nach dem Start des Hauptnetzes im Jahr 2019 und die Abkehr der Kernentwickler vom Protokoll” zurückzuführen.
Nichtsdestotrotz behält das Protokoll mit fast 15.000 durchschnittlich täglich aktiven Nutzern nach Ethereum immer noch die zweitgrößte Nutzerbasis. Aber da so viele Entwickler das Ökosystem hinter sich lassen, ist unklar, wie EOS in der Lage sein wird, sinkende Nutzerzahlen umzukehren oder innovative neue dezentrale Anwendungen anzubieten, um mit aktiveren Protokollen zu konkurrieren.