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Bitcoin & Crypto Existenz durch Open Banking bedroht? Das ist die Zukunft unserer Finanzgeschäfte

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Von Mister Coinlover-Mai 4, 2020

Open Banking ist ein Terminus, der den Meisten auf Anhieb vielleicht nichts sagen wird, doch das wird sich mit Sicherheit sehr bald ändern. Es geht um einen Wandel in der Art und Weise, wie wir unsere Finanzgeschäfte zukünftig abwickeln werden. Doch was bedeutet das für Bitcoin und den Rest der Kryptowährungen?

Anhand von dem Artikel von Matthew Enubuje werden wir dir erklären, was Open Banking ist und warum es seiner Meinung nach eine ernstzunehmende Gefahr für Bitcoin & Co. darstellt. Erfahre, wie eine ganze Branche durch Open Banking auf den Kopf gestellt wird.

Was ist Open Banking?

Open Banking (dt. offene Bankgeschäft) ist ein Protokoll, das es Entwicklern ermöglicht, sich mit Bank-APIs oder anderen Dritten zu verbinden, um vom Benutzer angeforderte Finanzinformationen abzurufen.

Matthew Enubuje beschreibt Open Banking als den schlimmsten Alptraum für Bitcoin und andere Kryptowährungen.

Jahrelang konnten Entwickler keine API-Aufrufe an Banken tätigen. Dies zwang sie, Lösungen wie PayPal oder Alternativen auf Basis der Blockchain-Technologie zu verwenden. Open Banking wird nach der Meinung vieler nicht nur den Bankensektor gehörig aufwirbeln, sondern auch Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) treffen.

 

Open Banking beraubt Crypto seinem zukünftigen Potential

Visa und MasterCard machen es bereits vor und das in ganz großem Stil. Die beiden Finanzdienstleister haben bereits Fintech-Startups in Höhe von Milliarden Dollar aufgekauft.

Visa erklärte sich beispielsweise erst Anfang dieses Jahres bereit, 5,3 Milliarden Dollar für Plaid zu zahlen. Plaid ist eine Fintech-Firma, die beliebte Anwendungen wie Venmo mit Kundendaten im etablierten Bankensystem verbindet. Die Entwicklertools von Plaid unterstützen eine Reihe beliebter Finanzanwendungen wie Venmo, Coinbase Inc. und Acorns Grow Inc. durch die Kanalisierung der Bankdaten, die sie für ihre Anwendungen und Websites benötigen.

Da die meisten Menschen ein Bankkonto haben (in der westlichen Welt), macht es das Open Banking für den Front-End-Benutzer bequemer. Startups wissen das und können nun mit Anwendungen für die Zahlungsverarbeitung experimentieren, während sie die Technologie automatisieren oder mit KI verbinden. Dadurch entstanden bereits Apps, wie:

  • Anwendungen für intelligentes Geldmanagement: Sie stellen alle deine Bankkonten an einem Ort zur Verfügung. Das beinhaltet Ausgabenverwaltung, Analysen, Warnmeldungen und mehr.
  • Kreditvergabe-Apps: Sie beinhalten einem Nachweis von Einkommen und Zahlungsverhalten, sowie ein intelligenteres Rückzahlungsschema.

Bitcoin & Co. gibt es seit 12 Jahren, was ist schief gelaufen?

Laut Matthew Enubuje habe es die Crypto-Community versäumt, eine Coin speziell für Transaktionen einzuführen. Dies verhinderte die weltweite Einführung der Kryptowährungen in Supermärkten, Geschäften, Abonnements und so weiter.

Bitcoin (BTC) war der Spitzenreiter, bis er durch die Zunahme der Transaktionen für den täglichen Gebrauch superlangsam wurde. Obwohl es vielversprechende Kryptowährungen für Transaktionen gibt, verursacht der misslungene erste Eindruck von Bitcoin in dieser Hinsicht einen faden Beigeschmack für alle Coins.

Dennoch sieht Enubuje die Chance, dass Kryptowährungen in Ländern mit sich entwickelnden Finanzsystemen in Zukunft dominieren könnten. So hat Telcoin vor kurzem eine Partnerschaft mit ECPay geschlossen, so dass Benutzer Telcoin in den über 9.000 Partnergeschäften von ECPay kaufen können.

Wichtig ist es laut Enubuje, dass Menschen bewusst wird, welche dauerhaften Vorteile Kryptowährungen gegenüber Zentralbanken haben. Zu diesen gehören seiner Meinung nach mit unter die folgenden.

1. Es ist grenzenlos

Open Banking umgeht nicht die internationalen Überweisungsbeschränkungen oder Restriktionen, so dass es einen Anreiz bietet, Kryptowährungen zu verwenden.

2. Eine 100%ige Eigentümerschaft

Du kannst Kryptowährungen auf sogenannten Cold Wallets nicht einfach einfrieren oder einschränken. Da die Welt bargeldlos wird, ist dies die einzige Möglichkeit, 100%ige Kontrolle über dein Geld und Vermögen zu haben.

3. Eine 100%ige Transparenz

Während Transaktionen durch die Identifizierung deines Public Keys nachvollziehbar sind, ist deine persönliche Identität privat, da sie nicht auf der Blockchain hinterlegt wird.

Wie Cryptos auf Open Banking reagieren kann

Damit Kryptowährungen ihre Relevanz in einem kurzen Zeitrahmen erhöhen können, sollten sie laut Enubuje die gleiche Transformation wie Bitcoin durchlaufen:

Sie können ihre Selbstidentität von einer Währung in einen Vermögenswert umwandeln.

Die Nachfrage und das begrenzte Angebot von Bitcoin verlangte nach einer neuen Narrative für die Kryptowährung und die Transformation zu dem digitalem Gold begann. Nach der Meinung von Enubuje müssen auch die anderen Kryptowährungen zu einem Wertaufbewahrungsmittel werden. Dafür unterscheidet er vier Möglichkeiten, um das zu erreichen.

1. Ökosystem-gestützte Kryptowährungen

Die meisten Kryptowährungen haben kein Cash-Flow-Geschäftsmodell. Das heißt, sie verschwinden sofort wieder von der Bildfläche, wenn ein Bärenmarkt einsetzt. Kryptowährungen, die aber von einem Ökosystem gestützt werden, überleben aufgrund von zusätzlichen Gewinnen, Chancen oder Anreizen.

Ein gutes Beispiel hierfür ist die Crypto-Kredit-Plattform Nexo. Ihr Hauptdienst hat Anreize wie keine Bonitätsprüfungen und sofortige Kreditlinien. Außerdem stammen ihre Einnahmen aus den 5,9 % Zinsen für Kredite.

Dies fügt ihrer Kryptowährung Eigenkapital hinzu, da es für ein Darlehen verwendet werden kann. Nutzer, die sie über lange Zeiträume halten, profitieren zusätzlich von einer 30%igen Dividende.

Aufbau des Ökosystems bei NEXO

Abb.1: Aufbau des Ökosystems bei NEXO

Die Kryptowährung NEXO hat über 2 Jahre lang einen mehr oder weniger konstanten Preis gehalten, während die meisten Kryptowährungen um über 90% gefallen sind.

2. Produkt-gestützte Kryptowährungen

Kryptowährungen müssen im täglichen Leben Wirkung zeigen und zwar eine physische. Produkte, die einen Zweck erfüllen und eine Blockchain nutzen, sind hier die Antwort.

Als Beispiel hierfür wird Helium genannt. Dabei handelt es sich um eine Crypto-Unternehmen, das Hotspot-Geräte vertreibt. Menschen haben dadurch die Möglichkeit nebenbei die native Kryptowährung zu verdienen. Damit versucht das Projekt, die Art und Weise zu ändern, wie wir uns mit dem Internet verbinden – ganz gleich, ob in unseren Häusern oder draußen.

3. Leverage

Wenn erfolgreiche Unternehmen Crypto in ihr Ökosystem integrieren, steigt diese Kryptowährung sofort in ihrem Wert. Damit Unternehmen dies tun können, muss die betreffende Kryptowährung entweder ein Problem lösen oder einen Anreiz schaffen.

Telegram, zum Beispiel, verfolgt das Ziel eine Kryptowährung für ihre Chat-Plattform zu implementieren, die monatlich über 400 Millionen aktive Benutzer hat.

4. Mit Open Banking fusionieren

Open Banking-Apps, die Kryptowährungen enthalten, werden dazu beitragen, dass diese an Relevanz gewinnen. Es gibt derzeit einen Anwendungsfall mit der mobilen App Emma. Sie ermöglicht dir die Verbindung zu deinen Bankkonten und Crypto-Börsen. Wenn Kryptowährungen aufgrund geringerer Interessenkonflikte als Vorteil angesehen werden, könnte dies zu einer weiteren Verbreitung führen.

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Open Banking: Mehr Chance als Gefahr?

Kommen wir nun zu dem Teil, in dem wir den Artikel von Matthew Enubuje noch einmal kritisch reflektieren.

Mit Open Banking spricht er definitiv ein interessantes Thema an, das die Art und Weise, wie wir unsere Finanzgeschäfte abwickeln, zunehmend ändern wird. Es handelt sich um eine Branche, die Applikationen herausbringen wird, die benutzerfreundlich und für so ziemlich jedermann einfach und intuitiv zu bedienen sind.

Daher verstehe ich den Gedanken, dass Open Banking als digitale Schnittstelle für all unsere Finanzangelegenheit von manch einem, wie auch Matthew Enubuje, als Bedrohung für Kryptowährungen empfunden wird. Allerdings halte ich diese Auffassung für einen Trugschluss.

Die Open Banking Branche ist kein Substitut für Crypto. Es verhält sich vielmehr komplementär.

Open Banking ist daher kein Substitut, da es Kryptowährungen mit einem dezentralen Charakter nicht ersetzen kann. Es kann allerdings komplementär fungieren, da die Treiber dieser Branche aus dem klassischen Finanzsektor kommen und Zugriff auf die breite Masse haben. Daher halte ich Enubuje´s Ansatz, dass Kryptowährungen mit Open Banking fusionieren sollten, für den richtigen und empfinde es vielmehr als eine Chance für Kryptowährungen, direkten Zugang zu eben genau dieser eben angesprochenen breiten Masse aus dem traditionellen Finanzsektor zu bekommen. Ganz getreu dem Motto:

Wenn du deinen Feind nicht besiegen kannst, dann verbünde dich mit ihm.

Das gilt zumindest für Kryptowährungen, die wie Bitcoin den Ansatz eines Vermögenswertes verfolgen. Das Kryptowährungen sich gegen Fiat als Zahlungsmittel durchsetzen werden, bleibt zumindest für die nächsten Jahrzehnte sehr unwahrscheinlich.

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Bildquelle: Shutterstock