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Uniswap soll von a16z kontrolliert werden? Binance CEO verbreitet FUD

Von Mister Coinlover-Februar 6, 2023

Es ist ein ganz normaler Tag auf Crypto-Twitter. FUD, also Fear, Uncertainty, Doubt greifen um sich und diesmal geht es um das DeFi-Aushängeschild Uniswap. Die mit über 70 % Marktanteilen mit Abstand größte dezentrale Krypto Börse auf der Blockchain von Ethereum soll insgeheim von einem einzigen Venture Capital Unternehmen kontrolliert werden. Bestärkt wird diese Angst und Ungewissheit rundum den dezentralen Handelsplatz von niemand geringerem als Changpeng Zhao (CZ), dem Gründer und CEO der weltweit größten Krypto Börse Binance.

Hm, also der CEO der größten zentralen Krypto Börse verbreitet Zweifel über die Legitimität der größten dezentralen Krypto Börse?

Eventuell zeichnet sich bereits hier in der Einleitung ein gewisses Bild ab. Doch schauen wir uns in dieser brisanten News an, worüber der ganze Trubel überhaupt geht und ob man sich um Uniswap tatsächlich Sorgen machen muss.

Warum Uniswaps Dezentralität in Frage steht

Für die Governance, also Halter der UNI Coin, gilt es aktuell darüber abzustimmen, ob die dezentrale Krypto Börse ihren Service auf die BNB Chain ausweiten soll.

Wie jeder wissen sollte, besitzt die BNB Chain eine, naja sagen wir mal gewisse Nähe zu der Krypto Börse Binance. Der erste Teil des Namens “BNB” ist eben nicht zufällig auch der Ticker des nativen Vermögenswertes der Krypto Börse. Denn während Bitcoin eine PoW-Blockchain und Ethereum seit geraumer Zeit eine PoS-Blockchain ist, handelt es sich bei der BNB Chain um eine PoA-Blockchain.

P0A ist die Abkürzung für Proof of Authory. Bei dieser Art des Konsensmechanismus bestimmt eine zentrale Autorität, wer im Netzwerk als Validator fungieren darf und wer nicht. Im Fall der BNB Chain ist diese zentrale Autorität Binance, was natürlich die Dezentralität solcher Netzwerke stark in Frage stellt. Doch konnte dafür die BNB Chain schon früh mit niedrigen und schnellen Transaktionsgebühren locken und mauserte sich so schnell zu der meist genutzten Blockchain, gemessen an den dortigen täglichen Transaktionen. Es ist allerdings fraglich, ob sie sich diesen Status langfristig bewahren kann.

Nichtsdestotrotz könnte das Übersetzen von Uniswap auf die BNB Chain aufgrund der dortigen Aktivität für die Handelsplattform ein lukratives Unterfangen darstellen. Man verspricht sich dadurch rund 1 Milliarde an zusätzlichen Vermögenswerten auf dem Protokoll und ein immenses zusätzliches Handelsvolumen, welches logischerweise signifikant hohe und zusätzliche Handelsgebühren generieren würde. Zudem erhofft man sich dadurch mehr Akzeptanz für die Uniswap NFT Börse, da die BNB Chain diesbezüglich kein allzu starken Wettbewerb aufweist.

Allerdings hat dieses Unterfangen ein “Haar in der Suppe”. Ein großer Halter der UNI Coin hat bei der Abstimmung schon sehr früh für Aufruhr gesorgt. Dieser große Halter ist der Risikokapitalfonds von Andreessen Horowitz, der auch unter dem Kürzel a16z bekannt ist.

Er setzte alle seine 15 Millionen UNI Coins im aktuellen Gegenwert von 102,75 Millionen US-Dollar dafür ein, um gegen diesen Vorschlag zu stimmen. Doch ist es nicht so, dass a16z etwas gegen die BNB Chain per se hat. Es sind viel mehr die Mittel, mit denen der Übergang bewerkstelligt werden soll, die dem Risikokapitalfonds nicht schmeckt. Der aktuelle Vorschlag sieht nämlich die Verwendung der Wormhole-Brücke vor, während a16z signalisierte, dass es für die Übertragung LayerZero, ein von dem Unternehmen unterstütztes Brückenprotokoll, vorziehen würde.

Doch wo ist das Problem?

Dies hatte zur Folge, dass es hier schnell zu gewissen Interessenskonflikten oder womöglich einfach Missverständnissen kam. Offensichtlich fühlte sich CZ heftig gegen den Kopf gestoßen, denn anders ist schwer nachvollziehbar, warum sich der CEO von Binance dazu hinreißen ließ, die Frage in den Raum zu twittern, ob Uniswap von a16z kontrolliert wird.

Binance CEO fragt, ob Uniswap von a16z kontrolliert wird

Unterstützt wird diese Spekulation sehr tatkräftig von einem gewissen Chris Blec, laut dem a16z das Uniswap-Protokoll besitzt und darüber entscheidet, wie die Zukunftsvision des Protokolls aussieht. Doch ist mir nicht klar, worauf diese Behauptung beruht. Denn auch wenn a16z mit 15 Millionen UNI Coins zweifelsohne ein beeindruckendes Portfolio aufweist, macht das nicht einmal 2 % des aktuell zirkulierendes Angebots aus. Kontrolliert also a16z mit seinem Anteil die Governance?

Wohl kaum.

Doch auch wenn es anders wäre. Ist es nicht auch der Grundgedanke, dass in der Governance derjenige mehr zu sagen haben sollte, der stärker investiert ist? Und wer mehr zu sagen haben möchte, sollte mehr investieren. Was also der ganze Trubel soll und vor allem was CZ zu einem solchen Kommentar bewegt hat, ist mir schleierhaft.

Übrigens, mit aktuell rund 60 % sind mehr für die Einführung von Uniswap auf der BNB Chain als dagegen. Zudem haben Besitzer der UNI Coin noch bis zum 10. Februar Zeit, sich an der Abstimmung zu beteiligen.

Aktuelles Abstimmungsergebnis für den Vorschalg Uniswap auf die BNB Chain zu bringen

Aktuell haben damit gerade einmal 5 % aller zirkulierenden UNI Coins an der Abstimmung teilgenommen.


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