Was ist eine Tasse mit Henkel Formation

Chartmuster, Handel

Tasse mit Henkel (Cup & Handle): Diese Kriterien zeigen dir die wahren Gewinner

Von Mister Coinlover-März 2, 2021

Tassen mit Henkel (Cup & Handles) sind zwar weit bekannt, allerdings werden sie oft mit ähnlichen Kursverläufen verwechselt, die zu einer höheren Verlustquote führen.

Übersicht

Art:

  • Umkehrmuster

Fehlerquote:

  • 26%, nach Ausbruch 10%

Erreichung des Mindestkursziels:

  • 49%, bei konservativen Messregel 73%

Performance:

  • durchschnittl. 38%
  • wahrscheinlichste 20%

Eine Tasse mit Henkel ist eine Konsolidierungsformation, die in einem Aufwärtstrend auftritt und im Englischen Cup & Handle Formation genannt wird. Sie gehört zwar zu den allgemein bekannteren Chartmustern, allerdings müssen einige strikte Kriterien berücksichtigt werden, um diese langfristig auch profitabel handeln zu können und häufig auftretende Verluste zu vermeiden. In diesem Artikel werden wir dir daher verraten, welche Eigenschaften diese Chartformation erfüllen muss, wie zuverlässig sie ist und mit welcher Strategie du sie am profitabelsten handeln kannst. Fangen wir also an und werfen einen Blick darauf, was Tassen mit Henkel alles zu bieten haben.

Die statistischen Auswertungen der hier behandelten Chartformation stammen aus der Enzyklopädie der Chartmuster von Thomas N. Bulkowski. Dieses Buch ist ein mächtiges Werkzeug für jeden ambitionierten Trader und basiert ausschließlich auf Daten.


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So unterscheidest du eine Tasse mit Henkel von ähnlichen Formationen

Eine Tasse mit Henkel ist, was seine optisches Erscheinungsbild anbelangt, selbsterklärend. Der Name ist hier quasi Programm. Zu erst bildet sich eine Art Halbkreis heraus, der die Tasse ausformt. Gefolgt wird das Ganze von einer kleinen Gegenbewegung beim Kurs, bevor er wieder auf das Niveau des vorigen Hochs ansteigt und dieses bei erfolgreicher Ausbildung der Formation schließlich nach oben durchbricht. Abb.1 zeigt exemplarisch, wie das Ganze auszusehen hat.

So identifizierst du eine Tasse mit Henkel Formation

Abb.1: Beispielhafter Verlauf einer Tasse mit Henkel Formation

Bei einer Tasse mit Henkel gibt es allerdings einiges zu beachten, um tatsächlich die richtigen Exemplare von ähnlichen Kursverläufen zu unterscheiden. Zu aller erst sollte der Formation ein Aufwärtstrend mit sehr hohem Volumenverlauf vorausgehen. Tassen verlaufen zudem U-förmig. V-förmige Verläufe sollten ignoriert werden. Zudem muss sich ein Henkel ausbilden, ansonsten handelt es sich hier um eine runde Bodenformation.

Der Henkel sollte sich oberhalb der Tassenmitte ausbilden. Das Henkeltief darf dabei nicht mehr als 15% unterhalb des oberen Tassendrands liegen. Insgesamt sollte die Ausbildung des Henkels mindestens 1 Woche dauern. Nicht selten bewegt sich der Kurs sogar monatelang seitwärts. Die Dauer der Formation liegt zwischen 7 und 65 Wochen. Die durchschnittliche Dauer liegt allerdings bei 7 Monaten, was die Tasse mit Henkel zu einer mittelfristigen Konsolidierungsformation macht.

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Die richtige Trading-Strategie bei einem Cup & Handle

Du weißt jetzt, wie du eine Tasse mit Henkel einwandfrei erkennst und von ähnlichen Kursverläufen unterscheiden kannst. Jetzt sehen wir uns an, wie du das Kursziel derart berechnest, dass du deine Gewinne maximieren kannst.

Das Mindestkursziel wird laut Lehrbuch berechnet, indem der Abstand zwischen dem Tief der Tasse (A) und dem rechten Tassenrand (B) berechnet wird. Diese Differenz wird anschließend zur Höhe des rechten Tassendrands hinzuaddiert, um das Mindestkursziel (C) zu errechnen. Abb.2 zeigt, eine solche Abmessung und Bestimmung des Kursziels.

Tasse mit Henkel Formation und die Berechnung des Mindestkursziels

Abb.2: Traditionelle Berechnung des Mindestkursziels

Das Problem bei dieser Messregel ist, dass sie nur in 49% der Fälle erreicht oder übertroffen wird. Um ein Messergebnis mit einer besseren Trefferquote zu erhalten, sollte der Abstand zwischen Punkt A und B durch 2 dividiert werden, bevor das Ergebnis zum oberen Rand der Tasse hinzu addiert wird. Dadurch erhöht sich die Trefferquote auf 73%.

Der durchschnittliche Kursanstieg bei erfolgreicher Ausbildung einer Tasse mit Henkel liegt bei 35%. Bulkowski fand allerdings bei seinen Auswertungen heraus, dass Formationen, bei denen der rechte Tassenrand oberhalb des linken liegt, in der Regel besser performen. Sie erreichen einen signifikant besseren durchschnittlichen Kursanstieg von 40%.

Mit 26% weist die Formation eine ziemlich hohe Fehlerquote auf. Diese Fehlerquote kann auf 10% gesenkt werden, wenn abgewartet wird, dass der Kurs nach Ausbildung des Henkels erneut über den rechten Tassenrand steigt.

Die Tasse mit Henkel Formation neigt zudem stark zu Throwbacks, bei denen der Kurs nach dem Überschreiten des rechten Tassenrands wieder zu diesem Niveau zurückkehrt, bevor der eigentliche Kursanstieg anfängt. Das ist bei 74% der Formationen der Fall. Diese Tatsache kann genutzt werden, indem ein Throwback abgewartet wird, bevor eine Long-Position eingegangen wird.

Merke:
Der besten Performer unter den Tassen mit Henkel sind diejenigen, bei denen der rechte Tassenrand höher liegt als der linke. Es sollte zudem abgewartet werden, dass der Kurs nach der Ausbildung des Henkels den rechten Tassenrand übersteigt, um die Fehlerquote drastisch zu senken. Das Abwarten von häufig auftretenden Throwbacks ermöglicht eine Positionierung in der nähe des Ausbruchspunkts und so eine Maximierung des möglichen Gewinns.