Fabian Gompf, der neue Geschäftsführer der Web3 Foundation, kündigte in einem Interview bedeutende Änderungen für das Netzwerk von Polkadot an. Diese Änderungen umfassen die Einführung eines neuen Mechanismus, der das bisherige Auktionsmodell ersetzen wird. Stattdessen soll es Entwicklern fortan möglich sein, Blockplatz nach Bedarf zu mieten, anstelle des aktuellen Systems der Parachain-Slot-Auktionen.
Wie genau das funktionieren soll und warum eine Veränderung hier bitter nötig ist, erfährst du hier und jetzt in dieser Polkadot News.
Polkadot 2.0 wird durch diesen Schritt vorangetrieben
Polkadot, eine weitere Blockchain des Typs Layer-1, wird bis Ende dieses Jahres oder Anfang des nächsten Jahres wesentliche Modifikationen erfahren. Gompf, der auch Vorstandsmitglied der Web3 Foundation und zuvor bei Parity Technologies als VP of Ecosystem Development tätig war, erklärte, dass das Upgrade eine flexible Zuweisung von Blockspeicherplatz und Ressourcen für Parachains ermöglichen wird.
Das Update, bekannt als Agile Coretime, soll laut den neuesten Informationen im Polkadot-Governance-Forum bis Ende des Jahres im Rococo-Testnetz implementiert werden. Im ersten Quartal ist die Einführung auf Kusama, der Spielwiese von Polkadot, geplant und im zweiten Quartal im Mainnet von Polkadot selbst.
Diese Entwicklung ist ein Teil von Polkadot 2.0. Hinter dieser Bezeichnung versteckt sich eine Vision, die von Gavin Wood, dem Gründer der Blockchain, im Juni auf der Decoded-Konferenz vorgestellt wurde. Polkadot 2.0 zielt darauf ab, die Blockchain-Technologie weiterzuentwickeln und neue Anwendungsfälle zu ermöglichen.
So soll Polkadot besser werden
Das Agile Coretime-Upgrade wird Entwicklern erlauben, Blockspace je nach Bedarf zu reservieren oder sofort darauf zuzugreifen. Dies stellt eine Abkehr von den herkömmlichen Mietauktionen dar und transformiert Coretime in eine handelbare Ressource.
Inmitten dieser technologischen Fortschritte startete Polkadot am 16. November das Decentralized Futures Program. Dieses Programm stellt 20 Millionen US-Dollar und 5 Millionen DOT, also rund 45 Millionen US-Dollar, für Teams bereit, die auf Polkadot aufbauen. Gompf betonte, dass das Programm den Übergang zu einer dezentraleren Struktur unterstützen soll, indem es Entwicklern Finanzierungsmöglichkeiten und mehr Verantwortung bietet.
Allerdings erlebt Polkadot derzeit auch Unruhen. Berichte über Personalabbau und Vorwürfe des Missmanagements, wie von Dakota Barnett, dem Gründer des Polkadot-basierten Projekts InvArch, geäußert, werfen Schatten auf das Ökosystem. Gompf bestätigte kürzlich die Entlassung von 12 Mitarbeitern der Stiftung. Er betonte jedoch seine Zuversicht, dass das neue Finanzierungsprogramm und die technischen Upgrades das Ökosystem von Polkadot stärken werden. Barnett zeigte sich trotz seiner Bedenken hoffnungsvoll, dass die Änderungen unter Gompfs Führung positive Auswirkungen haben werden.
Polkadot Kurs performt weit unter dem Marktdurchschnitt
So viel ist in jedem Fall klar – hier muss sich etwas tun. Trotz einer aktuellen Marktkapitalisierung von nur 136 Millionen US-Dollar im Vergleich zu Ethereums 24,6 Milliarden US-Dollar, hat Polkadot mit seiner nativen DOT Coin in den letzten drei Monaten nur einen Anstieg von 3,6% verzeichnet.
Allgemein hat der Polkadot Kurs in diesem Jahr mit rund 5% extrem schwach abgeschnitten. Der Bitcoin Kurs ist in derselben Zeit um rund 115% gestiegen und viele Altcoins sogar deutlich mehr.
Damit liegt die Performance der DOT Coin weit hinter dem allgemeinen Marktdurchschnitt. Wenn Polkadot also nicht in der Bedeutungslosigkeit verschwinden möchte, muss sich hier offensichtlich etwas tun. Eventuell ist das Projekt 2.0 die Antwort.
