Liebe Freunde, wir sind am Ende von 2023 angelangt. Damit ist es an der Zeit, das Jahr zu reflektieren, um durch die dortigen Erfahrungen unsere Strategie für das kommende Jahr 2024 auszurichten.
2023 war ein Jahr des Aufschwungs für den gesamten Markt der Kryptowährungen. Diese positive Endbilanz haben wir vor allem dem vierten Quartal zu verdanken, in dem wir einen durchweg positiven Markt erlebt haben. Dennoch ist dies nur ein Bruchteil dessen, was in einem umfassenden Bullenmarkt möglich ist. Es war quasi nur ein Appetithäppchen für den Hauptgang, der noch folgen wird. Doch während eine kulinarische Grundregel lautet, dass der Hauptgang sich durch seine Zutaten möglichst stark von der Vorspeise unterscheiden sollte, gilt das nicht für einen Markttrend.
Auch wenn die Pre-Bullrun-Phase nicht alle Facetten dessen enthält, was noch folgen wird, sind in ihr doch die Grundzutaten zu finden, auf denen die gesamte Bewegung aufbauen wird. Indem wir also reflektieren, welche Narrativen den Markt der Kryptowährungen insbesondere in den letzten drei Monaten vorangetrieben haben, können wir bereits jetzt identifizieren, was im kommenden Jahr von besonderer Bedeutung sein wird. Das heißt im Klartext, wir können über die Narrativen identifizieren, welche Projekte den restlichen Markt ausperformen werden.
Im Folgenden werde ich dir erklären, welche für mich die lukrativsten Krypto-Trends für 2024 sind, während wir die Ereignisse des Jahres zusammenfassen, und den jüngsten Aufwärtstrend am Markt in Perspektive setzen.
2023 beendet den Krypto-Winter
Das Jahr 2022 war für den Markt der Kryptowährungen ein unbarmherziges Jahr. Entsprechend erleichternd war das Comeback von Krypto in 2023. Doch während es insbesondere das Q1 und Q4 von 2023 waren, welche den Krypto-Markt vorangetrieben haben, war es der Bärenmarkt, in dem bedeutende Narrativen zusammengeschustert und damit der Grundstein für diese überaus positive Jahresbilanz gelegt wurde.
Krypto-KI, DePin, GameFi, GambleFi, RWA, LSD und natürlich der Bitcoin-ETF waren alles Narrativen, die insbesondere im letzten Quartal von 2023 heiß gehandelt wurden. Sie alle haben erneut die Vorstellung der Anleger angeregt und ihnen erlaubt, davon zu träumen, was theoretisch doch möglich sein könnte.
Es ist allerdings nicht diesen Narrativen alleine zu verdanken. Sie sind eher die Mikro-Faktoren, die darüber entscheiden, welche Segmente innerhalb des Krypto-Marktes den Rest ausperformen. Auf der Makro-Ebene ist es aber vor allem einem Faktoren zu verdanken, der dem spekulativen Handel rund um Kryptowährungen neues Leben eingehaucht hat.
Eine erwartete Zinssenkung lässt frisches Kapital in den Krypto-Markt fließen
Vielen war bereits schon länger bewusst, dass wir den Höhepunkt der Zinssätze erreicht hatten und eine Umkehr der Zinspolitik am Horizont erkennbar ist. Diese Annahme scheint nun durch das jüngste FOMC-Treffen inoffiziell bestätigt worden zu sein, sodass der Markt im nächsten Jahr überwiegend mit dem Start einer schrittweisen Zinssenkungen rechnet. Als Konsequenz daraus ist in der Marktkapitalisierung der Stablecoins bereits jetzt eine Trendumkehr zu erkennen.
Im vierten Quartal stieg diese von 123 auf knapp 131 Milliarden US-Dollar. Dieser Anstieg von rund 6,5 % ist ein Zeichen dafür, dass von außen erneut frisches Kapital in den Markt der Kryptowährungen fließt. Dies dürfte aber nur ein leichter Vorgeschmack auf das sein, was folgen wird, wenn es tatsächlich zu der antizipierten Zinssenkung in 2024 kommt. In anderen Worten wird der Aufwärtstrend in Q4 von 2023 zurückblickend womöglich klein im Vergleich zu dem erscheinen, was uns in 2024 erwartet. Lass uns daher einen Blick auf die Narrativen werfen, die das Jahr 2023 vorangetrieben haben und wie ihre Aussichten im neuen Jahr aussehen.
KI und DePin
Das ich mit der Narrative rund um die Künstliche Intelligenz (KI) anfange, ist kein Zufall. Für mich ist das die Superlative einer bullischen Narrative, die uns in dem kommenden Jahr erwartet.
Wie ich in meinem Artikel über diese Narrative bereits erklärt habe, benötigt die KI-Technologie vor allem Rechenleistung und Cloud-Datenspeicherung. In beiden Fällen bietet die Blockchain-Technologie eine dezentrale Alternative, um die Risiken zu umgehen, die eine zentrale Kontrolle mit sich bringt. Beispiele hierfür sind ein eingeschränkter Zugang zu Informationen aufgrund von externem Druck, wie z. B. staatlichem Einfluss.
Die Entwicklung von ChatGPT seit seinem Start beweist, dass dies durchaus ein großes Thema ist. Die KI ist schnell politisch geworden und weicht mittlerweile eloquent jeder Antwort auf ein Thema aus, das eine Kontroverse berührt. Und die zensorischen Angriffsvektoren hören nicht beim Code auf, sondern beziehen sich auch darauf, welche Daten gespeichert werden, um die Modelle zu trainieren.
Externe Dienstleister, welche die KI mit den oben genannten Ressourcen versorgen, können sie zudem von eben diesen abschneiden, wenn ihnen die Art und Weise der Antworten nicht gefallen oder sie sich dazu gezwungen sehen. In anderen Worten ist die KI keineswegs gegen Zensur gefreit und könnte sogar zur Meinungsmache missbraucht werden.
Sollten sich diese Trends verstärken, können dezentrale Netzwerke, die Daten speichern und Zugang zu Rechenleistung gewähren, immer beliebter werden und unter Umständen sogar einen Premiumpreis gegenüber zentralisierten Anbietern rechtfertigen.
Während das allerdings noch mögliche Zukunftsszenarien sind, ist der aufkochende Hype rundum KI-Tokens nicht zu leugnen. Mein KI-Portfolio, welches ich am 30. Oktober mit meinen Premium-Mitgliedern geteilt habe und bislang aus sechs verschiedenen Token besteht, hat eine beeindruckende Performance gezeigt.
Seine durchschnittliche Rendite zu den jeweiligen Hochs in Q4 liegt bei 115 %, wobei TAO mit einer Performance von 404 % der Spitzenkandidat des Portfolios ist. Ich bin davon überzeugt, dass all das noch nichts zu dem ist, was folgen wird. Entsprechend wird das Thema KI bei uns noch des Öfteren einen Platz finden.
Dezentrale Physikalische Infrastruktur (DePIN)-Projekte haben eine bestimmte Schnittmenge mit der KI-Narrative. DePINs sind Netzwerke, die durch Token-Anreize Einzelpersonen und Untermehnungen dazu motivieren, ihre Ressourcen gemeinsam zu nutzen oder anderen zur Verfügung zu stellen. Solche dezentralen Netzwerke an Ressourcen decken ein breites Spektrum von Bereichen ab, darunter Speicherung von Daten, Kommunikationsverkehr, Cloud Computing, Energie und vieles mehr.
Damit ist DePIN für viele externe Investoren sehr fassbar, da diese Narrative aus der “realen Welt” bereits umfassend bekannt ist. Sie zielen darauf ab, die bestehende Web2-Nachfrage anzuzapfen, indem sie billigere Dienste anbieten, während sie gleichzeitig neue Anwendungsfälle erschließen und Krypto-Apps unterstützen. Der dadurch greifbare Nutzen von DePINs und der Fokus auf große, bestehende Märkte ist für Investoren daher sehr interessant.
Die folgende Übersicht von Messari zeigt eine Kategorisierung der DePIN-Projekte, aus denen viele bekannte Namen aus der KI-Narrative auftauchen. Jedoch gibt es abseits davon noch vieles mehr.
Die ursprüngliche DePIN-Sektorenkarte wurde in vier Kategorien eingeteilt: Server-, Funk-, Sensor- und Energienetzwerke. Da sich jedoch deutliche Unterschiede zwischen diesen Kategorien herauskristallisierten, beschlossen die Analysten von Messari, zwei Unterkategorien hinzuzufügen: Netzwerke für physische Ressourcen und Netze für digitale Ressourcen.
Physische Ressourcennetzwerke schaffen Anreize für Nutzer, standortabhängige Hardware einzusetzen, um nicht-fungible Dienste wie Energie und Konnektivität anzubieten. Digitale Ressourcennetzwerke bieten den Nutzern Anreize, Hardware einzusetzen, um fungible digitale Ressourcen wie Rechenleistung, Speicherplatz und Bandbreite bereitzustellen. Ein aufkommender Trend in dieser Spate ist vor allem die Nutzung von Smartphones als Hardware für solche Netzwerke.
In den Augen einiger Analysten werden daher DePIN-Projekte im nächsten Zyklus neben anderen Narrativen eine starke Rolle spielen. DePIN repräsentiert echte Geschäfte, die auf der Blockchain abgewickelt werden und Einnahmen aufweisen können, die unabhängig von Spekulationen sind.
Modulare und monolithische Blockchains
Den Unterschied zwischen modularen und monolithischen Blockchains haben wir in der letzten Newsletter-Ausgabe bereits hinreichend ausführlich besprochen. Zur Wiederholung sei aber noch einmal erwähnt, dass im Unterschied zu monolithischen Blockchains wie Bitcoin und Ethereum, die alle Hauptfunktionen in einer Schicht bündeln – Konsensfindung, Datenverfügbarkeit und Transaktionsverarbeitung –, modulare Blockchains diese Aufgaben auf verschiedene Schichten verteilen. Dadurch wird jede Funktion spezialisiert und optimiert. So kann beispielsweise eine Schicht nur für die Ausführung, eine andere für die Datenverfügbarkeit und eine dritte für den Konsens verantwortlich sein.
Diese Spezialisierung löst das Problem, das bei monolithischen Blockchains auftritt, wo Nodes alle Funktionen gleichzeitig ausführen müssen, was oft zu einem Kompromiss zwischen Skalierbarkeit, Dezentralisierung und Sicherheit führt. Modulare Blockchains sorgen allerdings auch für mehr Komplexität und eine schwächere Nutzererfahrung. Das Bridgen zwischen den verschiedenen Schichten ist zudem ein weiterer zusätzlicher Risikofaktor.
Im Endeffekt ist die Debatte zwischen monolithischen und modularen Blockchains eine Designentscheidung bezüglich der Skalierung, wobei der monolithische Ansatz durch sein prominentestes Aushängeschild in Form von Solana zuletzt enorm an Aufmerksamkeit gewonnen hat. Das Ökosystem rund um Ethereum repräsentiert unter anderem den modularen Ansatz und birgt vor allem mit der zk-Technologie noch seine ganz eigene Narrative für das Jahr 2024. Größter Nutznießer der Narrative rund um modulare Blockchains war aber zweifelsohne Celestia. Seit der Einführung der nativen TIA Coin im November ist der Vermögenswert über 600% in seinem Preis gestiegen. TIA-Staker werden in diesem Zyklus auch Airdrops aus dem Cosmos-Ökosystem erhalten, die sich als sehr wertvoll erweisen könnten.
Weitere Kandidaten beider Nischen werden zweifelsohne noch auf dem Radar der Anleger auftauchen und große Nutznießer beider Narrativen sein. Entsprechend ist das ebenfalls ein Thema, das uns in unserem Premium-Club über die nächsten Monate begleiten wird.
Gaming und RWA
Auch Krypto-Gaming hat im Q4 von 2023 erneut an Fahrt aufgenommen. Für mich persönlich bleibt es auch weiterhin einer meiner Lieblingsnarrativen, da sie für so viele Anwender viel greifbarer ist, als das meiste, was sich sonst im Bereich der Blockchain-Technologie abspielt.
PRIME gehört hier zweifelsohne zu einer der größten Erfolgsgeschichten im Jahr 2023. Anleger nutzen den Vermögenswert, um eine Exposition gegenüber Parallel zu erhalten. Ein qualitativ hochwertig produziertes Krypto-Game, das durch seine Genehmigungen für den Start im Epic Games Store und auf Steam einen entscheidenden Durchbruch in den Mainstream-Web2-Gaming-Sektor geschafft hat.
In der Vergangenheit habe ich bereits darüber geschrieben, welche verschiedenen Strategien sich für einen Portfolio-Aufbau für diese Narrative anbieten, allerdings liegt das noch weit vor der Zeit des Premium-Clubs. Entsprechend werden wir schon bald noch einmal darüber sprechen und ich werde die Projekte mit euch teilen, die ich meinem Portfolio hinzufüge, um von dieser Narrative zu profitieren. Die Narrative bietet zudem eine Besonderheit: Investoren können sich entweder auf Token oder NFTs spezialisieren, um darüber eine Exposition in diesem Sektor zu erhalten.
Real World Assets (RWA) ist eine weitere Narrative, die für Außenstehende leicht greifbar ist. Das ist auch der Grund, warum ich Gaming und RWA trotz ihrer offensichtlichen Unterschiede in diesem Artikel unter eine Überschrift gepackt habe: Beide Narrativen haben einen direkten Bezug zu dem “realen Alltagsleben”, sodass ihr Konzept für ziemlich jeden leicht verständlich ist.
RWAs stellen eine Kategorie von Krypto-Tokens dar, die reale, außerdigitale Vermögenswerte abbilden. Diese Tokenisierung wandelt physische Werte wie Immobilien, Kunst, Rohstoffe oder Firmenbeteiligungen in digitale Tokens auf der Blockchain um. Durch diesen Digitalisierungsprozess können Vermögenswerte in kleinere Anteile zerlegt werden, wodurch sie für eine größere Gruppe von Investoren erreichbar werden. Die Umwandlung in Tokens erleichtert den Handel und erhöht die Transparenz dieser Vermögenswerte, was den Zugang zu Investitionen demokratisiert und neue Marktchancen schafft.
Die Narrative von RWAs hat unter anderem so gut in Q3 funktioniert, da sie die Vorstellungskraft der Anleger anregt und ihnen durch die Sektoren im Bereich von Web 2.0 das theoretische Potential in Form der dortigen Marktgröße direkt vor Augen führt. Eine klare Vorstellungskraft ist leichter zu handeln und macht das Verhalten der Anleger vorhersehbarer. Daher sind RWAs ebenfalls ein Thema, über das wir uns schon sehr bald ausführlich unterhalten werden.
Fazit
Zusammenfassend war das Jahr 2023 eine willkommene Verschnaufpause vom Bärenmarkt, aber mit Sicherheit noch kein echter Bullenmarkt. Das können wir uns sehr leicht vor Augen halten, indem wir die Marktkapitalisierung der Kryptowährungen ohne BTC und ETH anschauen. Im Jahr 2023 stieg ihr Wert um 84%, während es im letzten Bullrun ein Anstieg von 3.400% war. Die große Altcoin-Saison war also noch nicht da.
Wichtig ist allerdings zu verinnerlichen, dass 2023 durchaus als Vorgeschmack für das gedeutet werden kann, was noch folgen könnte, es bedeutet allerdings noch nicht, dass wir automatisch einen Anstieg wie in 2021 erwarten sollten. Das Jahr 2024 birgt einige schwer kalkulierbare Möglichkeiten. Dazu gehören die Reaktionen auf einen möglichen BTC-Spot-ETF, die Auswirkungen von Zinssenkungen und das Risiko einer Wirtschaftsrezession. Damit bleiben auch für das kommende Jahr Risiken bestehen, auf die wir dynamisch reagieren müssen. Wir können aber festhalten, dass die größten systemischen Sorgen für den Krypto-Markt gelöst zu sein scheinen, was ein gutes Fundament für einen neuen Bullenmarkt darstellt.
Ein solcher scheint zudem rein charttechnisch wahrscheinlich zu sein, auch wenn zuvor noch mit einer größeren Korrektur in Q1 von 2024 gerechnet werden sollte. Der antizipierte Bullenmarkt wird viele Narrativen bereithalten, die dort Fuß fassen können. Die hier vorgestellten sind lediglich solche, auf die ich mich persönlich konzentrieren werde, wobei ich die Themen KI und Gaming besonders in meinen persönlichen Fokus rücke.
Abschließend kann ich nur sagen, dass 2024 ein außerordentlich großes Potential dafür besitzt, ein spannendes Jahr für uns zu werden. Ich freue mich auf jeden Fall, mit euch zusammen weitere spannende Themen und Projekte zu diskutieren. Ich wünsche euch im Namen von Bitcoin-Bude einen guten Rutsch in ein aufregendes neues Jahr!