Die neue Zahlungsoption ist für alle brasilianischen WhatsApp-Benutzer verfügbar. Und es tut ziemlich genau das, was Libra von Facebook und TON von Telegram erreichen wollten.
Der Facebook-eigene Messaging-Dienst WhatsApp gab gestern bekannt, dass seine neue WhatsApp Pay-Funktion live ist. Benutzer können jetzt sofort Geld über die Messaging-App senden und empfangen. Vorerst ist das allerdings erst einmal nur in Brasilien möglich.
Trotz jahrelanger Beta-Tests der Funktion in Indien ist Brasilien das erste Land mit Unterstützung für WhatsApp Pay. Brasilianischen Benutzern wird die Funktionalität nun über ein App-Update zur Verfügung stehen. Der Service steht allen offen, die ihre Konten mit einer Debit- oder Kreditkarte der Banco do Brasil (Brasiliens größte Bank), der Nubank (Brasiliens größte Fintech) und/oder der Sicredi (Brasiliens größte Finanzgenossenschaft) verbinden.
Zahlungen empfangen und senden per Klick auf WhatsApp
Der Prozess des Versendens einer Zahlung in WhatsApp ist bemerkenswert einfach und nicht unähnlich dem Versenden eines Fotos oder einer Sprachnotiz in der App. Hierzu müssen die Nutzer lediglich ein Gespräch mit einer Person öffnen, an die sie Geld senden möchten und auf das Clip-Symbol klicken, sowie die Zahlungsoption und den zu überweisenden Betrag auswählen. WhatsApp kümmert sich um den Rest durch eine Partnerschaft zwischen Facebook und dem lokalen Zahlungsprozessor Cielo.
Das folgende Video illustriert, wie einfach Zahlungen per WhatsApp sind.
Benutzer haben zudem die Möglichkeit, Zahlungen anzufordern. Allerdings müssen sie einige zusätzliche Daten eingeben, damit die Transaktion erfolgreich verarbeitet werden kann.
Wie sicher sind die Daten der Kunden?
WhatsApp stellt sicher, dass der gesamte Prozess verschlüsselt wird und die Verwendung einer eindeutigen PIN oder der biometrischen Daten des Kunden erfordert, um Betrugsmöglichkeiten zu vermeiden. Während Facebook angab, dass WhatsApp Pay die Infrastruktur von Facebook Pay nutzt, versprach das Unternehmen, die persönlichen Daten seiner Kunden zu sichern und zwar diesmal in Echtzeit.
Ein WhatsApp-Vertreter sagte in einer Erklärung, die von der Financial Times veröffentlicht wurde:
WhatsApp und Facebook werden nicht automatisch Ihr Zahlungskonto und Ihre Transaktionsdetails verwenden, um die Anzeigen, die Sie sehen, zu informieren.
Sobald das Unternehmen im Besitz dieser Daten ist, ist es dafür verantwortlich, sicherzustellen, dass es Ihre Daten in Übereinstimmung mit seiner Datenschutzrichtlinie und den geltenden Gesetzen behandelt.
Der Vertreter stellte jedoch klar, dass einzelne Unternehmen bestimmte Benutzerinformationen “zu Werbezwecken” verwenden können. Was genau das wiederum heißen mag und inwiefern das die obige Aussage relativiert, kannst du dir selbst denken.
Mit dieser Initiative würde Facebook eine Art Umgehungslösung erhalten, um ein Zahlungssystem zu implementieren, das ohne die Verwendung seiner Kryptowährung Libra auskommt. Die neue Funktion erfüllt im Wesentlichen auch das, was andere Nachrichtenapplikationen wie Telegram im Sinn hatten, als sie ihre mittlerweile aufgegebene TON-Blockchain entwickelten.
Kürzlich erst änderte Libra ebenfalls ihre Merkmale in einem Versuch, die globalen Regulierungsbehörden zu beruhigen. Angesichts der Geschichte von Facebook im Umgang mit den persönlichen Daten seiner Kunden könnten alle Augen bald auf WhatsApp Pay gerichtet sein. Zumindest spätestens dann, wenn es in den USA, Europa und dem Rest der Welt präsent wird.
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Bildquelle: Shutterstock