Ethereum hat schon einiges erreicht. Mit Smart Contracts hat das Projekt die Landschaft der Blockchains maßgebend verändert. Durch die Einführung des EIP 1559 hat Ether (ETH) bereits heute das Potential, ein tatsächlich deflationärer Vermögenswert zu sein. Mit dem Wechsel von Proof of Work auf Proof of Stake und etwaigen Sidechains und Layer-2 Blockchains wird das Ökosystem immer weiter skaliert. Doch eine der größten verbleibenden Herausforderungen für Ethereum ist zweifelsohne die Privatsphäre seiner Nutzer.
Per Definition ist alles, was auf einer öffentlichen Blockchain gespeichert und verarbeitet wird, öffentlich. Das betrifft nicht nur den Kontostand und die Finanztransaktionen eines jeden Nutzers, sondern erstreckt sich auch auf Dinge wie ENS-Namen, POAPs und NFTs. Wer also die Blockchain und vielen Anwendungen von Ethereum nutzt, macht damit einen beträchtlichen Teil seines Lebens für jeden einsehbar und analysierbar.
In seinem neuen Blogbeitrag skizziert der Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin daher seine Vorstellung von einem Stealth-Adressensystem. Dieses soll den fehlenden Datenschutz in die Blockchain implementieren und damit mehr Privatsphäre schaffen. Wie genau das aussieht, schauen wir uns in dieser Ethereum News genauer an.
So soll auf Ethereum mehr Privatsphäre geschaffen werden
Vitalik Buterin veröffentlichte den besagten Blogbeitrag über Stealth-Adressen für Ethereum erst jüngst am vergangenen Wochenende. Darin erkennt er an, dass die Gewährleistung der Privatsphäre eine große Herausforderung für das Ökosystem bleibt. Laut ihm ist “die Verbesserung dieses Zustands ein bedeutendes Problem”. Bisher, so Buterin, haben sich die Diskussionen über die Verbesserung der Privatsphäre jedoch weitgehend auf einen bestimmten Anwendungsfall konzentriert: datenschutzfreundliche Finanzübertragungen.
Seine Stealth-Adressen sollen allerdings ein breiteres Spektrum abdecken. Dazu gehören auch verschiedene und anfangs bereits erwähnte digitale Besitztümer. Damit soll es sich entscheidend von anderen Privacy-Tools wie beispielsweise dem berühmt berüchtigten Tornado Cash unterscheiden. Tornado Cash kann lediglich Überweisungen von ETH und einigen größeren ERC20 verschleiern. Für eine Menge anderer ERC20-Token und vor allem Übertragungen von NFT funktioniert die Anwendung aber nicht. Mit Stealth-Adressen soll das aber anders werden.
Stealth-Adressen werden von Wallets generiert und verwirren öffentliche Schlüsseladressen, um private Transaktionen durchzuführen. Um auf diese privaten Transaktionen zuzugreifen, muss man einen speziellen Schlüssel verwenden, den sogenannten “spending key”. Durch diesen ist es möglich, quasi für jede Transaktion eine Stealth-Meta-Adresse zu generieren, die beliebige Vermögenswerte empfangen kann und dabei die Privatsphäre ihres Besitzers schützt.
Laut Vitalik Buterin kann das grundlegende System solcher Stealth-Adressen bereits heute für Ethereum relativ schnell implementiert werden und damit die Privatsphäre der Nutzer der Blockchain erheblich verbessern.
Lasse dir auch in Zukunft unsere Analysen & Prognosen und Krypto News direkt auf dein Smartphone schicken. Tritt jetzt unserem Channel auf Telegram bei oder folge uns auf Twitter.