Riskiert die weltweit größte Altcoin mit seinem Proof of Stake (PoS) Mechanismus, dass der Ethereum Kurs vollständig kollabiert? Und zwar in sehr ähnlicher Art und Weise, wie es bei Terra Luna im Mai diesen Jahres der Fall war?

Der Gründer von MicroStrategy, Michael Saylor, scheint davon überzeugt zu sein. Er stellte sich in jedem Fall hinter das Argument, dass Ethereum wie Terra Luna abstürzen könnte. Erst gestern tweetete er:

Bitcoin ist so konzipiert, dass es stabil, robust und mit der Zeit immer sicherer und effizienter wird, basierend auf den Fortschritten der Proof of Work- und ASIC-Technologie. Proof of Stake-Protokolle sind von Natur aus instabil, ineffizient, undurchsichtig und riskant aufgrund ihres fragilen Designs.

Doch was ist der Hintergrund von alle dem? Warum soll Ethereum in seinem Design instabil sein und wo ist die Parallele zwischen dem Ethereum Kurs und dem von Terra Luna?

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Schauen wir uns etwas genauer an, was sich hinter all dem verbirgt.

Dem Ethereum Kurs könnte ein Bankrun ähnliches Szenario blühen

Der Hintergrund ist, dass Michael Saylor mit seinem Tweet auf ein YouTube-Video des Bitcoin-Maximalisten Matthew R. Kratter reagierte. Dieses trägt den Titel “Will Ethereum Break Like Terra Luna”.

In dem Video, das er mit seinen 190.000 Abonnenten teilte, argumentierte Herr Kratter, dass Ethereums PoS-Konsensmechanismus es anfällig für einen Terra Luna ähnlichen Zusammenbruch macht. Kratter behauptet, dass ETH-Staker das Netzwerk zwar schützen, aber wenn die Preise fallen und die Validierer kapitulieren, könnten sie in Windeseile ihre eingesetzten ETH in einem Bankrun ähnlichem Szenario auf Protokollebene abziehen, sodass das Netzwerk tatsächlich zusammenbrechen könnte.

In der Videobeschreibung dokumentiert Herr Krater das Ganze in Kürze, wie folgt:

Je tiefer der Ethereum Kurs fällt, desto mehr Leute werden sich entscheiden, ihre Coins abzuziehen, was die Sicherheit von Ethereum weiter untergräbt und zu einer Todesspirale führen könnte. Die Regulierungsbehörden müssen untersuchen, ob Proof-of-Stake-Protokolle wie Ethereum und Cardano von katastrophalen Implosionen wie Terra Luna bedroht sind.

Michael Saylor unterstützt diese Argumente und beschreibt PoS-Protokolle wie Ethereum und Cardano daher als “von Natur aus instabil, ineffizient, undurchsichtig und riskant”.

Michael Saylor hat sich als Bitcoin-Maximalist etabliert

Es ist erwähnenswert, dass es nicht das erste Mal ist, dass der Gründer von MicroStrategy einen Seitenhieb gegen Ethereum und andere Altcoins schwingt. Herr Saylor ist eben nicht nur ein Bitcoin-Evangelist sondern auch ein waschechter Bitcoin-Maximalist.

Erst kürzlich behauptete er, dass Ethereum ein Wertpapier sei und sein Staking-Vertrag einen Investitionsvertrag darstellt, und forderte die US-Börsenaufsichtsbehörde auf, “so ziemlich alles zu schließen.”

Herr Saylor vertritt weiterhin die Ansicht, dass Bitcoin die einzige “ethische” Kryptowährung und ein überlegener Inflationsschutz ist. Aufgrund dieser Überzeugung hat MicroStrategy unter seiner Leitung eine Wette in Höhe von 4 Milliarden US-Dollar auf Bitcoin abgeschlossen und in etwa zwei Jahren 130.000 BTC zu einem Durchschnittspreis von über 30.000 US-Dollar angehäuft.


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Bei dem aktuellen Bitcoin Kurs in Höhe von 17.700 US-Dollar liegt das Investment damit über 41 %, bzw. 1,6 Milliarden US-Dollar im Minus.  Der Milliardär bleibt davon aber unbeeindruckt.

Doch auch wenn Herr Saylor offensichtlich dem Ethos eines jeden braven Bitcoin-Maximalisten folgt und alles schlecht redet, was nicht unter dem Ticker BTC gehandelt wird, könnte er dennoch Recht haben? Ist die Altcoin tatsächlich gefährdet, wenn ein starker Einbruch beim Ethereum Kurs eine Validierer-Kapitulation auslöst?

Dieser Mechanismus soll bei Ethereum genau das verhindern

Das geschilderte Szenario dürfte mehr als unwahrscheinlich sein. Es können nämlich pro Tag nur 1.575 Validierer oder 50.000 ETH den aktiven Validierer-Status verlassen. Schauen wir uns also mal an, wie viele Validierer und wie viel gestakte ETH das Netzwerk von Ethereum aktuell sichern.

Anzahl der Ethereum Validierer

Laut ETHscan.org gibt es in etwa 450.000 Validierer im Netzwerk von Ethereum. Das bedeutet, dass mit der Limitierung von 1.575, die pro Tag auf Protokollebene ihren Einsatz abziehen dürfen, es knapp 1 Monat dauern würde, damit 10% aller Validierer verschwinden.

Doch ist die Schwachstelle eventuell auf der Seite der Anzahl gestakter ETH?

Die Antwort lautet nein, denn hier zeichnet sich ein sehr ähnliches Bild ab.

Anzahl der gestakten Ether (ETH)

Es sind aktuell rund 14 Millionen ETH gestakt. Das heißt, dass bei einer Limitierung von 50.000 ETH pro Tag es auch hier knapp 1 Monat dauern würde, um in etwa 10 % dieser Menge aus dem Netzwerk abzuziehen.

Zudem vernachlässigt die Argumentation der Bitcoin-Maximalisten die Tatsache, dass kurzfristig orientierte Händler seit vielen Monaten die Möglichkeit besitzen mit Lido, Rocket Pool oder anderen liquiden Staking-Alternativen ihre Vermögenswerte zu liquidieren und trotzdem weiterhin eine Rendite auf ihren Staking-Einsatz zu verdienen.


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Läuft der Ethereum Kurs also durch seinen PoS-Mechanismus Gefahr in einem Terra Luna ähnlichen Szenario zu kollabieren? Wohl kaum.


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