Einmal mehr heißt es für viele besorgte Marktbeobachter: tief einatmen – und wieder ausatmen. Ja, der Bitcoin Kurs scheint auf der Kippe zu stehen und ja, die Gefahr eines weiteres Absturzes ist vorhanden. Insbesondere durch die jüngsten Bewegungen am Markt.
Zum einen haben wir da Sorgenkind Celsius Network. Die angeschlagene Kreditplattform hat gestern Abend fast 25.000 Wrapped Bitcoin (wBTC) im Wert von 528,9 Millionen US-Dollar an die Krypto Börse FTX übertragen.
Natürlich läuten da bei vielen die Alarmglocken. Sie fürchten einen großangelegten Verkauf der wBTC, der den Bitcoin Kurs einmal mehr in die Knie zwingen könnte.
Der riesige Transfer auf die Krypto Börse geschah, nachdem die Kreditplattform ihre verbleibenden 41,2 Millionen US-Dollar an Schulden an Maker DAO zurückgezahlt hat. Die wBTC dienten als Sicherheit für diesen Kredit.
Doch während die einen den nächsten Dump bereits vor Augen haben, geben sich andere wiederum hoffnungsvoller. Theoretisch könnte Celsius Network die Krypto Börse lediglich nutzen, um ihre wBTC in normale Bitcoins (BTC) umzuwandeln. Eventuell ja sogar, um Nutzern die Abhebung von Bitcoin auf der Plattform von Celsius Network wieder zu ermöglichen.
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Von offizieller Seite liegt bislang keine Stellungnahme zu den Aktivitäten vor und es wäre wohl auch nur halb so wild, wenn das die einzige potentielle Bedrohung für den Bitcoin Kurs gewesen wäre. War sie aber nicht.
Mt. Gox – ein schwarzer Schwan für den Bitcoin Kurs?
Lange waren sie vergessen, allerdings niemals verloren. Die Rede ist von den 150.000 BTC, die von dem Mt. Gox Treuhänder Nobuaki Kobayashi verwaltet werden. Sie sind wieder da und sollen tatsächlich an die damals geschädigten Kunden der Krypto Börse von damals ausgezahlt werden.
In einer neuen Korrespondenz vom 6. Juli bestätigte Nobuaki Kobayashi, dass er “Rückzahlungen” an die Kontoinhaber vorbereitet. Für viele unvorstellbar, doch nun nach mehr als acht Jahre nach der Implosion von Mt. Gox scheint es tatsächlich so, dass diejenigen, die ihr Geld verloren haben, bald eine Entschädigung in Form von BTC erhalten.
Das Ereignis hat lange auf sich warten lassen, ebenso wie die Bedenken über seine Auswirkungen auf den Bitcoin Kurs.
Der Preis pro BTC lag damals bei einem Bruchteil der aktuell rund 22.000$. Entsprechend keimt bei vielen auch hier der Verdacht auf, dass die Empfänger dieses unverhofften Geldregens große Mengen an BTC auf dem Markt verkaufen und damit den Bitcoin Kurs unter Druck setzen könnten.
Wann die Auszahlungen stattfinden sollen, ist noch nicht klar. In der offiziellen Korrespondenz nannte Nobuaki Kobayashi kein genaues Datum für den Beginn der Rückzahlungen. Die Schuldner sollen allerdings die Wahl haben, ob sie die ausstehenden Gelder als “vorzeitige Pauschalrückzahlung” erhalten wollen oder nicht. Alternativ dazu können sie sich auch ganz oder teilweise in BTC oder sogar Bitcoin Cash (BCH) auszahlen lassen.
In anderen Worten schreiben wir einen weiteren, ganz normalen Tag am Kryptomarkt. Wer es noch nicht wusste, weiß es jetzt: Er ist nichts für schwache Nerven.
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