Wie es aussieht, hinkt die Bitcoin-Adoption in El Salvador der in Argentinien hinterher. Das geht zumindest aus einer Bemerkung des Ark Invest-Forschungsmitarbeiters David Puell hervor.
In einem Podcast des Unternehmens erzählt er, dass El Salvador 2021 Schlagzeilen machte, indem es Bitcoin (BTC) zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärte. Die tatsächliche Nutzung der Kryptowährung zeigt allerdings ein gemischtes Bild.
Bitcoin gedeiht am besten in der Asche gescheiterter Fiat-Währungen
Puell verwies dabei auf Äußerungen von Angela Dalton, der CEO von Signum Growth Capital, die auf eine hohe Bekanntheit, aber niedrige Nutzung von Bitcoin in El Salvador hinweisen. Touristenziele wie Bitcoin Beach sind jedoch Ausnahmen, die eine weitreichendere Akzeptanz der digitalen Währung zeigen.
Hauptgründe für die vorsichtige Haltung der Salvadorianer gegenüber Bitcoin sind die Vorliebe für den US-Dollar und die Preisvolatilität von Bitcoin.
Wirf auch einen Blick in meine aktuelle Analyse des Bitcoin Kurses:
Im Gegensatz dazu entwickelt sich die Beziehung zwischen Argentinien und Bitcoin schnell aufgrund wirtschaftlicher Herausforderungen. Mit einer prognostizierten Inflationsrate von 147 % im Jahr 2023 suchen die Argentinier nach Alternativen, um ihr Vermögen zu schützen.
Das wirtschaftliche Umfeld Argentiniens hat den Weg für den libertären Präsidentschaftskandidaten Javier Milei geebnet, dessen Aufstieg auch den Bitcoin Kurs ankurbelte. Javier Milei ist nämlich ein starker Verfechter von Bitcoin und hat einen drastischen Plan vorgeschlagen, um die wirtschaftlichen Probleme des Landes anzugehen.
Laut einem Bericht von Bloomberg hat der radikale Libertäre versprochen, die Zentralbank des Landes zu schließen, die Ausgaben drastisch zu reduzieren und die 640 Milliarden US-Dollar schwere Wirtschaft zu dollarisieren.
Kommt eine Präsidentschaft Mileis Bitcoin wirklich zu gute?
Umfassende wirtschaftliche Veränderungen in Mileis Plan sehen vor, die Ausgaben bis Mitte 2025 um mindestens 13 % des Bruttoinlandsprodukts zu kürzen. Hierzu möchte er Maßnahmen wie die Verkleinerung öffentlicher Arbeiten, die Reduzierung der Anzahl der Ministerien und die Abschaffung von Subventionen und Kapitalbeschränkungen ergreifen. Sein Vorschlag würde Unternehmen ermöglichen, in US-Dollar zu handeln und die Wirtschaft effektiv zu dollarisieren.
Ob Bitcoin in seinen radikalen Umstrukturierungsplänen eine Rolle spielt, ist mir persönlich nicht bekannt. Sein Schrei nach der Dollarisierung des Landes klingt für mich nicht nach einem großen Gewinn für die führende Kryptowährung sondern eher für die USA, die dadurch weiter ihre Inflation exportieren kann.
JPMorgan hat in einer Studie zu der Bitcoin-Adoption in El Salvador festgestellt, dass sich Bitcoin wahrscheinlich nicht gegen den US-Dollar als Zahlungsmittel durchsetzen kann, solange dafür nicht die nötige Infrastruktur für günstige und anwenderfreundliche BTC-Transaktionen vorhanden ist.
Lies diesbezüglich: Ist die Bitcoin-Adoption in El Salvador durch den US-Dollar gefährdet?
Dieselbe Problematik dürfte also auch in Argentinien vorhanden sein. Mileis Positionen werden zudem oft als radikal und unkonventionell beschrieben.
Erwähnenswert ist eventuell auch, dass der 52-jährige Politiker den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump bewundert und kontroverse Äußerungen gemacht haben soll. Berichten zufolge beinhalten diese Äußerungen Behauptungen, dass der Klimawandel eine Lüge ist, die Sexualerziehung als Täuschung zur Zerstörung der Familie dient und seine Unterstützung für eine leichtere Handhabung von Schusswaffen zum Ausdruck bringen.
Irgendwie kommt einem all dies auffallend bekannt vor, sodass sich schnell die Frage stellt, welche womöglich externen Einflüsse tatsächlich für den Aufstieg von Javier Milei verantwortlich sind.