Die Erfolgsgeschichte der Plattform Pump.fun ist seit jeher nicht ohne Kontroversen gewesen. Sie ist zwar eines der erfolgreichsten Krypto-Projekte der letzten Jahre, allerdings ist nicht jeder ein Fan von dem, was auf dem Launchpad für Memecoins und vor allem hinter den Kulissen vonstattengeht.

Aktuell sieht sich Pump.fun erneut zunehmender Kritik ausgesetzt. Nicht nur, dass es immensen Wert aus dem Markt der Kryptowährungen extrahiert, es soll darüber hinaus auch eine wahre „Krankheit“ sein, welche die Szene befallen hat und für Gewalt und Selbstmorde verantwortlich ist.

Was genau dahintersteckt, schauen wir uns in dieser brisanten Krypto-News etwas genauer an.

Key-Takeaways dieser Krypto-News
  • Krypto-Influencer bezeichnet Pump.fun als eine Krankheit für den Raum der Kryptowährungen.

  • Löschung der X-Konten der Plattform und des Gründers von Pump.fun heizen Spekulationen über regulatorische Probleme an.

  • Die Plattform extrahiert zunehmend Wert aus dem Markt der Kryptowährungen.

  • Gewalt- und Selbstmorddrohungen werfen ein schlechtes Licht auf die Plattform.

  • Die Gebührenstruktur von Pump.fun sorgt für eine starke Asymmetrie zwischen den Verlusten der Nutzer und den Gewinnen der Plattform.

Pump.fun wird mit schwerer Kritik konfrontiert

Das umstrittene Memcoin-Launchpad Pump.fun ist auf der Blockchain von Solana beheimatet und hat erst kürzlich erfolgreich eine Milliarde US-Dollar für den kommenden Start seines eigenen Tokens PUMP eingesammelt. Aktuell sieht sich das Projekt aber mit starker öffentlicher Kritik konfrontiert. Der Krypto-Influencer Crypto Bitlord geht sogar so weit und bezeichnet Pump.fun als eine „Krankheit, die für Massenmorde und Selbstmorde per Livestream verantwortlich ist“. Genauer schrieb er auf seinem Social-Media-Konto:

Pump Fun hat 741 Millionen Dollar an Gebühren von Krypto-Nutzern gestohlen. 🚨 Wir schätzen, dass allein durch Scams über 20 Milliarden Dollar erbeutet wurden. Die Anwendung ist eine Krankheit, die für Massenmorde und Selbstmorde per Livestream verantwortlich ist. – Die Entfernung von Pump Fun aus dem Internet wird sich positiv auf das gesamte Ökosystem auswirken.

Die vernichtenden Anschuldigungen stammen von dem prominenten Krypto-Influencer Crypto Bitlord, der schätzt, dass allein durch Betrug auf der Plattform mehr als 20 Milliarden Dollar abgezogen wurden, und der die vollständige Entfernung der Plattform aus dem Internet fordert, da dies „für das gesamte Ökosystem positiv ist“.

Regulatorischer Druck nimmt zu

Die Kritik hat sich verschärft, nachdem die Plattform X vor kurzem das offizielle Konto von Pump.fun und das des Mitbegründers Alon Cohen gesperrt hat. Diese Maßnahmen haben Fragen über den Betrieb der Plattform aufgeworfen, was die Teilnehmer in ihrem kürzlichen Tokenverkauf zu einer Bewertung von vier Milliarden US-Dollar merklich nervöser macht.

Es wird spekuliert, dass die kürzliche Suspendierung des X-Kontos von Pump.fun zusammen mit mehreren anderen Memecoin-bezogenen Plattformen den wachsenden regulatorischen und plattformbezogenen Druck auf die umstrittenste Nische der Branche wirft. Die Spekulationen konzentrieren sich auf mögliche Verstöße im Zusammenhang mit der nicht autorisierten API-Nutzung, SEC-Untersuchungen oder die Verbindung der Plattform zu Verstößen gegen das Wertpapierrecht.

Fakt ist, dass gegen Pump.fun bereits ein Verfahren wegen angeblicher Verstöße gegen das Wertpapierrecht läuft. Laut der Anklage soll das Unternehmen nicht registrierte Wertpapiere verkauft haben, die als Memecoins getarnt waren. Außerdem wird das Unternehmen wegen der Förderung „hochvolatiler“ Finanzinstrumente bei Kleinanlegern unter die Lupe genommen.

Pump.fun extrahiert rund 700 Mio. $ aus dem Krypto-Markt

Ein weiterer bereits altbekannter Kritikpunkt ist, dass die Erfolgsgeschichte von Pump.fun leider keine Erfolgsgeschichte für die Krypto-Szene ist. Nach den Angaben des Blockchain-Analyseunternehmens LookOnChain hat Pump.fun seine Gebühreneinnahmen systematisch umgewandelt, indem es seit Mai 2024 etwa 4,1 Millionen SOL-Token im Wert von 741 Millionen US-Dollar zu einem Durchschnittspreis von rund 180 US-Dollar verkauft hat.

Bildquelle: @lookonchain auf X

Unter anderem hat die Plattform dabei 3,84 Millionen SOL im Wert von 699 Millionen US-Dollar direkt auf die Krypto-Börse Kraken eingezahlt und weitere 264.373 SOL in 41,64 Millionen USDC umgewandelt, was das Ausmaß der Wertschöpfung durch die Nutzerbasis verdeutlicht. Die Einzahlung auf die Krypto-Börse zeigt dabei, dass dieser Wert aus dem Markt extrahiert wurde.

Selbstmorddrohung als Preismanipulator

Die Kontroverse um Pump.fun geht allerdings weit über das Finanzielle hinaus. Sie umfasst ernsthafte Bedenken bezüglich der Live-Streaming-Funktion, die mit verstörenden Inhalten in Verbindung gebracht wurde.

Die Plattform setzte ihre Live-Streaming-Funktion im November 2024 zunächst aus, nachdem Nutzer zunehmend extreme Inhalte sendeten, die darauf abzielten, Token-Preise zu manipulieren. Einige Nutzer berichteten, dass sogar mit Selbstmord gedroht wurde, falls ihr Token nicht eine bestimmte Marktkapitalisierung erreichen sollte.

Erst im April 2025 wurde die Funktion wieder klammheimlich für 5 % der Nutzer wieder eingeführt, wobei verbesserte Moderationssysteme versprochen wurden. Berichten zurfolge werden diese jedoch nicht konsequent umgesetzt.

Pump.funs Geschäft floriert unabhängig vom Erfolg seiner Nutzer

Die Erfolgsgeschichte von Pump.fun ist unbestritten. Die Plattform hat dem Markt ein Produkt geliefert, nachdem er offensichtlich regelrecht gelechzt hat. Dafür spricht, dass Pump.fun seit seinem Start im Januar 2024 innerhalb kürzester Zeit zu einer dominanten Kraft innerhalb des Solana-Ökosystems aufgestiegen ist. Die Plattform verzeichnet ein kumulatives Handelsvolumen von mehr als 66 Milliarden US-Dollar und hat den Markt mit schätzungsweise 27.305 neuen Token überflutet.

Bildquelle: Dune Analytics

Die Gebührenstruktur der Plattform zeigt die starke Asymmetrie zwischen den Verlusten der Nutzer und den Gewinnen der Plattform – denn diese macht immer ihren Schnitt. Pump.fun erhebt eine Gebühr von 0,25 % auf jeden Handel und hat vor kurzem ein zusätzliches Modell zur Umsatzbeteiligung eingeführt, das 0,05 % der Handelsgebühren an die Token-Entwickler weiterleitet.


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