In einem aktuellen Bericht vom 31. August enthüllte Swift, der globale Interbanken-Nachrichtendienst, wie mehr als ein Dutzend bedeutende Finanzinstitute und Infrastrukturanbieter das Cross Chain Interoperability Protocol von Chainlink, einem Web3-Oracle-Anbieter, genutzt haben, um tokenisierte Vermögenswerte sicher und effizient zwischen verschiedenen Blockchains zu übertragen.
Chainlink-Mitbegründer Sergey Nazarov kommentierte diese Errungenschaft wie folgt auf Twitter:
Die Möglichkeit, Ihre bestehenden Banksysteme über nur eine Integration mit Hunderten von privaten/bank- oder öffentlichen/DeFi-Blockchains zu verbinden, ist ein großer Durchbruch für die gesamte globale Finanzbranche, um in die Blockchain-Branche einzusteigen.
Der Bericht von Swift zeigt, dass das Unternehmen in der Lage ist, als Bindeglied zwischen verschiedenen Netzwerken zu agieren und dabei die bewährte Sicherheitsarchitektur des Finanzsektors zu nutzen.
Dies könnte dazu beitragen, die Herausforderungen bei institutionellen Investitionen in die Entwicklung von tokenisierten Vermögenswerten zu minimieren. Darüber hinaus passen diese Experimente in die breiteren Pläne von Swift zur Förderung der Interoperabilität zwischen Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs) und anderen digitalen Vermögenswerten.
Chainlink verbindet CeFi mit DeFi
Zu den Teilnehmern dieser wegweisenden Initiative gehören namhafte Finanzinstitute wie ANZ, BNP Paribas, BNY Mellon, Citi, Clearstream, Euroclear, Lloyds Banking Group, SIX Digital Exchange und The Depository Trust & Clearing Corporation.
Die Initiative nutzte die Technologie von Chainlink als unternehmensweite Abstraktionsschicht, um eine sichere Verbindung zwischen den Netzwerken von Swift und Ethereum Sepolia herzustellen. Mithilfe von Chainlinks Cross Chain Interoperability Protocol (CCIP) wurden Vermögenswerte sicher zwischen den Ursprungs- und Zielblockchains übertragen.
Sorgen um eine mögliche Zentralisierung bei Chainlink
Während das CCIP von Chainlink seine Fähigkeit gezeigt hat, potenziell CBDCs zu verknüpfen, die nicht vollständig dezentralisiert sind, äußern einige Branchenexperten Bedenken hinsichtlich der Dezentralisierung von Chainlink selbst.
In der Vergangenheit äußerte sich Ethereum-Gründer Vitalik Buterin zu diesem möglichen Zentralisierungsaspekt von Chainlink auf Reddit und schrieb:
Ich finde Chainlink cool und bin froh, dass es existiert, obwohl sein Sicherheitsmodell zu zentralisiert ist, als dass ich damit zufrieden wäre, dass es die Lösung für alle Orakelprobleme ist. Es ist großartig, als eine Lösung unter mehreren, genauso wie es gut ist, z. B. Fiat-gestützte Stablecoins als eine Lösung unter mehreren zu haben.
DeFi-Governance-Delegierter Chris Blec hat ebenfalls Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit des Protokolls geäußert, Benutzer den Risiken von externen Akteuren auszusetzen. In einem Interview mit Coindesk wies er darauf hin, dass jeder Preisfeed vom Chainlink-Orakel von ein bis vier unbekannten Einzelpersonen kontrolliert wird, die theoretisch “DeFi jederzeit mit einer einzigen Ethereum-Transaktion beeinträchtigen könnten”.
Diese Zentralisierungsthese wirft wichtige Fragen auf, die in der schnelllebigen Welt der Kryptowährungen weiterhin diskutiert werden. Chainlink ist das wichtigste DeFi-Orakel, das unzählige Protokolle mit Preisdaten aus der Außenwelt versorgt. Wenn Chainlink komprimiert wird, hätte das Auswirkungen auf den gesamten Sektor. Gleichzeitig steckt hier eventuell eine Gelegenheit für Orakel, die als dezentralisierter als Chainlink und ebenfalls zuverlässig gelten.