Die Geschichte von Ardana begann im Sommer 2021, als Ardana Labs ankündigte, eine bahnbrechende Stablecoin-Plattform für das Cardano-Netzwerk zu entwickeln. Dieses Projekt namens “Ardana” sollte Anlegern ermöglichen, Krypto-Sicherheiten zu hinterlegen und Fiat-gebundene Stablecoins zu prägen, darunter ein Token namens dUSD, der an den US-Dollar gekoppelt ist.
Noch bis Oktober desselben Jahres sammelte das Team hinter Ardana 10 Millionen US-Dollar von Risikokapitalfirmen wie CFund, Three Arrows Capital (3AC) und Ascensive Assets ein.
Aufgrund der erfolgreichen Kapitalbeschaffung und der Bekanntheit seiner Geldgeber waren die Erwartungen an Ardana und seinen zukünftigen DANA Token hoch.
Die positiven Nachrichten gingen weiter, denn im folgenden Monat kündigte Ardana eine Partnerschaft mit Near Protocol an, um eine Asset-Brücke zwischen Cardano und Near zu schaffen. Alles schien erfolgsversprechend zu sein, doch blieben die Erfolge aus. Das Team startete weder die Stablecoin-Plattform noch die Brücke. Im November 2022 verkündete das Team, dass das Protokoll eingestampft wird, ohne dass sie jemals ein funktionierendes Produkt vorweisen konnten.
Als Begründung erklärte das Entwicklungsteam, dass die Schließung auf die “Ungewissheit der Finanzierung und des Projektzeitplans” zurückzuführen war. Wir erinnern uns, dass es dem Team möglich war, 10 Millionen US-Dollar einzusammeln. Das Timing für die Bekanntgabe war allerdings gut gewählt. Sie geschah zu einer Zeit, in welcher der Kollaps von FTX viele Projekte vor Herausforderungen bei der Kapitalbeschaffung stellte. Auch einer der Geldgeber von Ardana, 3AC, war einige Monate zuvor bankrott gegangen. Infolgedessen wurden die offiziellen Gründe für das Scheitern von Ardana selten angezweifelt. Zumindest bis vor kurzem noch.
Ardana-Führungskräfte könnten große Teile des Geldes verzockt haben
Während das Scheitern von Ardana schnell als Begleiterscheinung des Krypto-Winters abgetan wurde, zeigen Blockchain-Daten und Analysen der Web3-Risikomanagement-Plattform Xerberus, dass viel mehr dahinter steckte. Laut ihren Erkenntnissen könnte das Scheitern von Ardana weniger mit mangelnder Finanzierung als vielmehr mit riskanten Vermögensverwaltungspraktiken der Verantwortlichen von Ardana Labs zu tun haben.
Laut Xerberus könnten die Führungskräfte von Ardana möglicherweise 80% der Projektgelder auf eine persönliche Wallet übertragen haben. Sie sollen zunächst versucht haben, die Transaktionen zu verschleiern, indem sie einige über zentrale Krypto-Börsen leiteten. Diese Überweisungen wurden angeblich von CEO Ryan Motovu oder einem anderen hochrangigen Mitglied des Teams durchgeführt.
Anschließend, so heißt es laut Xerberus, wurden große Teile des Kapitals in Stablecoins umgewandelt, um diese auf dezentralen Börsen (DEX) für den spekulativen Handel zu nutzen. In einem der Tweets heißt es:
Das Kapital wurde in Stablecoins eingezahlt. Ardana verwendete dieses Kapital, um in hochriskante Ethereum-basierte Token zu investieren.
Wie der Screenshot zeigt, in dem einige ihrer Handelsaktivitäten aufgelistet sind, haben sie dabei kein glückliches Händchen bewiesen. Mit den Geldern in dieser Wallet sollen Fehlinvestitionen in Kryptowährungen getätigt worden sein, die sich zu einem Verlust von etwa 4 Millionen US-Dollar aufaddieren. Diese Verluste könnten unter anderem die Projektdauer verkürzt und letztendlich zu seinem Zusammenbruch der Unternehmung geführt haben.